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15 November 2014

Pflegekräfte brauchen eine bessere Bezahlung

Die Pflege von kranken und älteren Menschen ist zu einer Herausforderung in einer immer älter werdenden Gesellschaft geworden. Zunehmend geforderte, flexiblere Arbeitszeiten machen es Angehörigen immer schwerer ältere Familienmitglieder zu Hause zu pflegen, weshalb die Nachfrage nach Pflegekräften und Pflegeplätzen in Seniorenheimen in einer exorbitanten Weise im vergangenen Jahrzehnt zugenommen hat. Diese Nachfrage kann teilweise durch das Angebot an Pflegekräften gar nicht abgedeckt werden. Ohne bereits engagierte Pflegekräfte aus Osteuropa wäre unser System in Deutschland längst zusammen gebrochen. Um aber dauerhaft diesen Beruf zu stärken braucht es attraktivere Rahmenbedingungen.




Rainer Sturm  / pixelio.de

Rainer Sturm / pixelio.de


Beim Jubiläum des Bildungszentrums für Pflegeberufe Main-Spessart in Marktheidenfeld, in dem seit nunmehr 25 Jahren Alten- und Krankenpfleger ausgebildet werden, konnte ich mich davon vor einigen Wochen noch einmal persönlich überzeugen. Und die dort getroffene Hauptforderung, eine angemessene Bezahlung der Pflegekräfte anzustreben, haben wir FREIE WÄHLER nun auch im Bayerischen Landtag aufgegriffen und in den  Ausschuss für Gesundheit und Pflege einen entsprechenden Antrag eingebracht.


Umso erfreulicher, dass dieser Antrag der FREIEN WÄHLER für eine angemessene Bezahlung von Pflegekräften einstimmig angenommen wurde. Dies ist ein deutliches und positives Zeichen an alle Pflegekräfte, für eine bessere Honorierung ihrer Leistung. Wir FREIE WÄHLER werden weiterhin die Tarifparteien unterstützen, damit eine angemessene Bezahlung aller Pflegekräfte auf Dauer sichergestellt wird. Eine gute Bezahlung ist nicht nur Ausdruck der Wertschätzung dieser Arbeitsleistung, sondern soll auch dazu führen, dass mehr Menschen den Pflegeberuf ausüben wollen.



13 November 2014

Handbremse beim Breitbandausbau endlich lösen

Zweifelsohne gibt es eine deutlich verbesserte Breitbandförderung mit dem derzeitig zweiten Ausbauprogramm der Staatsregierung. Allerdings ist selbst das für finanzschwache Kommunen oder Gemeinden und Städte mit einer Vielzahl von Orts- und Stadtteilen eine schwer schulterbare Herkulesaufgabe.


Deshalb, anstatt beim Breitbandausbau zu knausern, sollte die Staatsregierung alle Kommunen in Regionen mit besonderem Handlungsbedarf mit 90 Prozent der Ausbaukosten fördern. Dies fordern wir FREIE WÄHLER in einem Antrag im Bayerischen Landtag. Dabei soll auch die interkommunale Zusammenarbeit beim Breitbandausbau besser gefördert werden als bisher: Kommunen sollen bei einer Zusammenarbeit ihre Fördersummen zusammenlegen können, um so den Ausbau effizienter vorantreiben und mehr Menschen mit schnellem Internet versorgen zu können. Diese Vorschläge lehnte die CSU-Mehrheit nunmehr in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Bayerischen Landtags ab.




Tim Reckmann  / pixelio.de

Tim Reckmann / pixelio.de


Das ist mehr als bedauerlich und ich bin der Meinung, läge der Staatsregierung wirklich etwas an einer kraftvollen Unterstützung der schwachen Kommunen und der Flächengemeinden, würde sie unsere Vorschläge umsetzen. Geld ist jedenfalls genug da, um strukturschwächere Regionen noch stärker zu unterstützen und die Zusammenarbeit mehrerer Gemeinden zu honorieren. Interkommunale Zusammenarbeit muss die Staatsregierung belohnen. Und es kann nicht länger sein, dass ich im Urlaub in der Türkei in einem 800-Einwohnerort irgendwo in der Pampa einen schnelleren und besseren Internetzugang wie in meinem Heimatort Gemünden habe. Da muss dringend nachgearbeitet werden.



13 November 2014

Politiker müssen Platz machen für mehr Vielfalt

Wie oft muss ich mir von Bürgerinnen und Bürgern anhören, dass in bestimmten, unser gesellschaftliches Leben lenkenden Gremien „ ja doch nur wieder die“ sitzen. Und mit „ die“ sind eben jene Politiker gemeint, die schon im politischen Alltag nach Meinung vieler Menschen die ohnehin falschen Entscheidungen treffen. Da ist gewiss etwas dran, denn Politiker - und das gebe ich durchaus zu - haben oftmals eine andere Draufsicht auf Themen als der Bürger und sind manchmal richtiggehend „ betriebsblind“. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, sich Gedanken zu machen, ob in so einflussreichen Gremien wie Rundfunk- und Medienrat tatsächlich wieder so viele Politiker sitzen müssen, um nur auch da noch mitreden zu wollen.




S. Hofschlaeger  / pixelio.de

S. Hofschlaeger / pixelio.de


Der Rundfunk muss staatsfern sein, so hat es das Bundesverfassungsgericht jüngst in seinem ZDF–Urteil bekräftigt und dabei klargestellt: Als „staatsnah“ sind nicht nur Parlament und Regierung, sondern auch die kommunalen Spitzenverbände einzustufen. Zusammen dürfen sie deshalb nicht mehr als ein Drittel der Mitglieder in den Aufsichtsgremien von Rundfunkanstalten stellen. Für Bayern bedeutet das Urteil, dass in Rundfunk– und Medienrat zu viele staatsnahe Vertreter entsendet werden können.


Wir FREIEN WÄHLER wollen deshalb die Zusammensetzung der beiden Aufsichtsgremien durch eine Gesetzesänderung reformieren. Dabei soll auch eine Ermahnung des Bundesverfassungsgerichts zur zeitgemäßen Abbildung gesellschaftlicher Vielfalt berücksichtigt werden. Den Kern des Gesetzentwurfs erläuterte mein Kollege Michael Piazolo so: „Die Politiker müssen Platz machen für wichtige gesellschaftliche Gruppen. Es fehlen bislang Vertreter der Menschen mit Behinderung, der ausländischen Mitbürger aber auch der Wohlfahrtsverbände. Wir wollen zudem einige Sitze für kleine Gruppen, um die vielfältigen Sichtweisen und Anliegen unserer heutigen Gesellschaft in die Gremien einzubringen.“


Der Gesetzentwurf der FREIEN WÄHLER sieht außerdem vor, dass die Zusammensetzung der Gremien mit Ablauf jeder Amtszeit auf ihre Aktualität hin geprüft werden. Zusätzlich soll eine Unvereinbarkeitsregel künftig verhindern, dass das Staatsferne-Gebot unterlaufen wird: Die von den Verbänden und gesellschaftlichen Gruppen entsandten Vertreter dürfen nicht zugleich Parlamentsabgeordnete oder Regierungsmitglieder sein. Das ist meines Erachtens genau der richtige Weg, denn Staatsferne, Vielfalt, mehr weibliche Mitglieder und Dynamik sind unsere Ziele für die neue Zusammensetzung. Dazu zählt auch, dass Mitglieder dieser Gremien nur maximal zwei Perioden gewählt werden können und dann ausscheiden.


Die Eckpunkte der Reform können Sie hier lesen!



18 Oktober 2014

Desolate Bildungssituation für Flüchtlingskinder

Schulen brauchen dringend zusätzliche Stunden

Nie waren nach dem Ende des  2.Weltkriegs weltweit mehr Menschen auf der Flucht als im Augenblick. Bestehende Konflikte sind deshalb längst bei uns in Bayern angekommen – inklusive der traumatischen Ereignisse, die Kriege für Menschen mit sich bringen. Während die Staatsregierung mit Blick auf die Aufnahmeeinrichtungen völlig überfordert scheint, versuchen unsere Kommunen und Schulen, die Lage der Flüchtlinge und deren Kinder irgendwie in den Griff zu bekommen. Die UN-Kinderrechtskonvention formuliert Grundrechte für Kinder, darunter auch das Recht auf Betreuung und Bildung für Flüchtlingskinder. An diesen Maßstäben muss sich auch Bayern messen lassen.




Dieter Schütz  / pixelio.de

Dieter Schütz / pixelio.de


Es ist uns wichtig, jungen Flüchtlingen zu helfen ihre traumatischen Erinnerungen zu bewältigen, aber auch Unterricht anzubieten und Deutschkenntnisse zu vermitteln, um Normalität zu schaffen und Chancen zu eröffnen. Viele Lehrkräfte betonen, dass die Kinder und Jugendlichen in besonderem Maße wissbegierig und leistungsbereit sind. Es geht deshalb darum, jedem Einzelnen eine Chance auf ein besseres Leben zu ermöglichen. Damit dies gelingen kann, sind die geeigneten Rahmenbedingungen an den Schulen, die Grundvorrausetzung. Hierbei ist es sehr bedauerlich, dass unsere Grund- und Mittelschulen vom Kultusministerium über Wochen alleine gelassen wurden.


Erst jetzt hat Minister Spaenle das Problem überhaupt erst erkannt und eine Stabstelle eingerichtet. Damit dies kein zahnloser Tiger bleibt, braucht es aber deutlich mehr an Kraftanstrengungen. Lediglich nur Ansprechpartner an den Bezirksregierungen zu benennen und Koordination zu organisieren, ist zu wenig und hilft der der konkreten Schule vor Ort kaum. Denn: In den Landkreisen braucht es dringend zusätzliche Übergangsklassen, mehr Mobile Reserven, Schulsozialarbeiter und Beratung durch Schulpsychologen, die Erfahrung mit traumatisierten Kindern haben. Übrigens: Die reine Ankündigung in einer Pressemitteilung des Ministeriums, dass der Minister zusätzliche Mittel beantragt habe, ist für uns nur eine Luftblase. Wir brauchen die genannten Maßnahmen jetzt und nicht am Sankt-Nimmerleinstag.



18 Oktober 2014

Asyl-Gesamtkonzept erforderlich

Ein Bett für jeden Asylbewerber genauso nötig wie Bekämpfung von Fluchtursachen


Kein Tag vergeht derzeit, an dem nicht das Thema Flüchtlinge ein Thema in den Tageszeitungen oder im Fernsehen ist. Nicht nur die derzeitige Situation in den bayerischen Erstaufnahmeeinrichtungen ist katastrophal, nicht länger hinnehmbar und menschenunwürdig, sondern auch der Umgang der bayerischen Staatsregierung mit dieser Thematik ein Trauerspiel. Überfüllte Erstaufnahmeeinrichtungen obwohl der Anstieg der Flüchtlingszahlen seit langem bekannt war und die Opposition im Landtag mit x-Anträgen für die Schaffung zusätzlicher Erstaufnahmeeinrichtungen, die Einstellung zusätzlichen Personals beim BAMF in Nürnberg oder die Verbesserung der Situation unbegleiteter Flüchtlingskinder gefordert hatte - die von der Regierungspartei abgeschmettert wurde. Nun „brennt“ es sprichwörtlich in Bayern und das reichste Bundesland steht nicht nur vor seiner größten Blamage, sondern muss sich angesichts des schleppenden Umgangs mit der Flüchtlingsthematik eigentlich „fremdschämen“.


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So prangerten wir FREIEN  WÄHLER  in einem Dringlichkeitsantrag einmal mehr die Flüchtlingspolitik im Freistaat an. In dem Antrag wird die Staatregierung aufgefordert, unverzüglich für ausreichende Kapazitäten in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Bayern zu sorgen. Zudem setzen wir FREIE WÄHLER uns dafür ein, dass die Bezirke und Kommunen personell, finanziell und organisatorisch unterstützt werden sowie in den Herkunftsregionen der Flüchtlinge mehr getan wird für die humanitäre Unterbringung vor Ort. Mit letzterer Forderung setzen wir „Freie“ uns auch deutlich von den Forderungen aller übrigen Parteien ab, denn wenn wir das Übel nicht an der Wurzel packen, dann werden wir dem Flüchtlingsstrom kein Ende setzen können. Denn längst sind nicht alle Flüchtlinge wirklich in lebensbedrohender Not, sondern kommen in großer Zahl auch aus sogenannten sicheren Drittstaaten. Erst heute habe ich einen Beitrag auf ARTE gesehen, wo ein Schiff voller tunesischer Staatsbürger in Italien angekommen ist und die wörtlich sagten, dass sie keine Arbeit und keine Zukunft in ihrem Heimatland hätten und deshalb zu uns nach Europa kommen wollen. Ich finde, da muss man dann schon genau hinschauen, Europa kann nicht die Lösung aller wirtschaftlichen Probleme in diversen Ländern sein.


Ungeachtet solcher „Spezialfälle“ muss das Chaos in der bayerischen Flüchtlingspolitik unverzüglich ein Ende haben. Es ist an der Zeit, dass die Staatsregierung ihre seit Monaten und Jahren praktizierte Blockadehaltung aufgibt. Es ist für mich das Mindeste, dass jedem in Bayern ankommenden Asylbewerber ein Bett und eine Decke zur Verfügung gestellt werden. Aber das ist leider keine Selbstverständlichkeit in diesem reichen Bayern. Vielmehr mussten Menschen auf Pappkartons im Freien übernachten, da schäme ich mich, wenn ich so etwas vernehme.


Wir hatten in den vergangenen Wochen Runde Tische, Asylgipfel und nun eine Task-Force – aber passiert ist bisher trotzdem wenig. Ich frage mich, was noch geschehen muss, bis die Staatsregierung aufwacht und endlich ihre Versprechen umsetzt.


Deshalb fordern wir FREIE WÄHLER einen Sachstandsbericht des zuständigen Ministeriums darüber, welche Organisationen, Institutionen und Behörden an der am 13. Oktober angekündigten "Task-Force Asyl" bzw. am "Krisenstab Asyl" beteiligt sind, mit welchen Aufgaben diese betraut sind, mit welchen Kompetenzen sie ausgestattet werden und bis wann mit konkreten Maßnahmen zu rechnen ist. Den FREIEN WÄHLERN ist auch ein schlüssiges Gesamtkonzept sehr wichtig. Denn es kann nicht sein, dass zehn EU-Länder 90 Prozent der Flüchtlinge aufnehmen. Wir brauchen eine gleichmäßige Verteilung auf alle Mitgliedsstaaten. Außerdem müssen gezielt Gelder in die betroffenen Herkunftsländer fließen, um die Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen.



18 Oktober 2014

Stromtrassendiskussion sorgt für Unruhe im Landtag

Stromtrassen sorgen für mächtig Dampf im Landtag: Seehofers doppeltes Spiel untermauert seine nicht mehr vorhandene Glaubwürdigkeit


Stromtrassen quer durch Bayern und vor allem auch durch einige Teile Unterfrankens: das ist derzeit eines der Megathemen der Landespolitik. Da ich selber mit der Trassenführung des sogenannten SuedLink sowohl in meinem Landkreis Main-Spessart als auch in meiner Zweit-Heimat in Oberthulba im Landkreis Bad Kissingen massiv betroffen bin, treibt mich das Thema richtiggehend an. Viele tausend Bürgerinnen und Bürger entlang der geplanten Stromtrassen und auch ich wollen diese Megatrassen, die nicht nur einzelne Landstriche wie mit einem Scherenschnitt durchtrennen sondern auch noch die Immobilien derart in ihrem Wert reduzieren, nicht.


Und dass wir diese Stromtrassen für die Sicherung der Energieversorgung nicht benötigen, dazu gibt es bereits handfeste Beweise, die aber von der Bundesregierung aus Lobby-Interessen negiert werden. So ist mittlerweile klar und von externen Gutachtern festgestellt, dass die offiziellen Netzausbauplanungen und der einschlägige Gesetzentwurf der Bundesregierung von März 2013 gänzlich einseitig von den Interessen der Stromerzeuger geprägt sind und zudem auf volkswirtschaftlich fehlerhaften Ansätzen beruhen. Der angeblich erforderliche Netzausbau ist deshalb weit überdimensioniert. Die resultierenden unnötigen Kosten von vielen Milliarden Euro muss der Stromverbraucher tragen. Zu diesem eindeutigen Ergebnis kommt etwa Professor Jarass. Ferner gelangt Jarass zum Fazit, dass der geplante, weit überdimensionierte Netzausbau die gesellschaftliche Akzeptanz des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien - und damit die Energiewende insgesamt - bedroht.





Thorben Wengert  / pixelio.de

Thorben Wengert / pixelio.de


Trotz dieser klaren Aussagen wollen weder die Bundesregierung, bestehend aus den drei Regierungsparteien CDU/CSU und SPD, noch die bayerische Staatsregierung und die GRÜNEN von diesen Fakten wissen. Da bleibt schon die Frage des „Warum“. Und die Vermutung, dass diese Parteien schon derart von den Lobbyisten gesteuert werden, liegt nahe. Auch im Bayerischen Landtag entzweit der Streit über die neuen Stromtrassen die Fraktionen. So hat die Forderung unseres Fraktionschefs Hubert Aiwanger nach einem Bürgeraufstand gegen die zwei neuen Leitungen für mächtig Dampf unter dem Deckel gesorgt. CSU, SPD und Grüne gingen - wie immer wenn sie in Bedrängnis geraten und wir mit Themen, die die Bürger bewegen, kommen - scharf auf uns los und warfen Aiwanger Populismus pur vor. Da kann ich nur lachen! Diese Kolleginnen und Kollegen sollten einfach einmal raus zu den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, dann würden sie schnell merken, dass das Thema Stromtrasse im wahrsten Sinne des Wortes elektrisiert.

Dann würde die SPD-Energieexpertin vielleicht nicht von «verantwortungslos und eine Sauerei» sprechen, sondern auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Aber immer dann von «Populismus, Populismus, Populismus" zu reden, wenn es einem nicht passt, dass andere politische Gruppierungen eine andere Meinung vertreten, die auch viele Anhänger in der Bürgerschaft hat, ist auf die Dauer auch langweilig. Da erinnere ich mich doch erst vor gar nicht allzu langer Zeit an die Debatte um die Wahlfreiheit von G8/G9 am bayerischen Gymnasium, wo uns dies auch stets vorgeworfen wurde und die Staatsregierung nun doch in ähnliche Denkansätze einschwenkt.


Bei diesem Thema Stromtrassen kommt es mir mehr auf die Sicht der betroffenen Bürger an als auf den „Reibach“ der vier großen Energie-Riesen, die hinter den Stromtrassenplänen stehen. Gepaart mit den fachlichen Expertisen aus verschiedensten Blickwinkeln komme ich zu dem Schluss – und da brauche ich von Energiepolitik keine große Ahnung haben- dass es eben auch andere Lösungsansätze gibt und es keine maximale Verunsicherung ist, wie uns von den GRÜNEN vorgeworfen worden ist, wenn wir hier die Bürgerstimme zur Kenntnis nehmen.
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"Sie werden diese Trassen politisch nicht durchsetzen können. Bayern von einer oder zwei Trassen abhängig zu machen, ist schlichtweg lebensgefährlich“, formulierte deshalb auch unser Fraktionschef Aiwanger, während Seehofer bekräftigte, dass es zuerst einen dreimonatigen Dialog über die Zukunft der bayerischen Energieversorgung geben soll. Zwar meinte Seehofer «Wir machen den Dialogprozess mit großer Zustimmung der Bundesregierung von der Kanzlerin bis zum Gabriel.» und widersprach auch der Einschätzung der Bundesnetzagentur und des Netzbetreibers Tennet, die die geplanten Trassen für notwendig halten, stimmte aber bei der anschließenden Abstimmung unseres Dringlichkeitsantrages, der gegen die Stromtrassen und für eine regionale, dezentrale erneuerbare Energiewende ist, dann doch für die Stromtrassen. Da ist er wieder, Seehofer der Drehhofer!



23 September 2014

Würzburg Hauptbahnhof – endlich barrierefrei?

Teilweise Barrierefreiheit des Hauptbahnhofes bis 2018, aber noch fehlt zweiter Aufzug


Mit vereinten Kräften und dem sogenannten Runden Tisch "Würzburger Hauptbahnhof" wird der barrierefreie Ausbau des Würzburger Hauptbahnhofes nun doch noch bis zur Landesgartenschau 2018 realisiert werden können. Obwohl es aufgrund der zeitlichen Enge bis 2018 zwar nur vier barrierefreie Bahnsteige geben wird, wird jedoch bis zu diesem Datum auf jeden Fall der Hauptbahnhof eine schmucke und ansehnliche Adresse für Bahnreisende werden.


Knackpunkt der Bahnhofs-Sanierung, und weshalb der zwischenzeitliche Planungsstopp durch die Deutsche Bahn AG zum Tragen kam, ist die Tatsache, dass unter dem Hauptbahnhof Würzburgs Trinkwasserversorgung vergraben liegt. Und im Zuge der Planungen konnte bis zum besagten Planungs-Stopp im Jahr 2013 kein Konsens zwischen den am Bau Hauptbeteiligten, der Stadt Würzburg und der Deutschen Bahn, erzielt werden, weil das Risiko einer Gefährdung der Trinkwasserversorgung nicht hinreichend geklärt war.


Nunmehr wurden in mehreren Runden Tischen, in denen die Abgeordneten einbezogen waren, sowie einer Vielzahl von Verhandlungsrunden zwischen den Hauptbeteiligten sowie den beteiligten Behördenvertretern eine Lösung gefunden, die die Menschen in Mainfranken aufatmen lässt.


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So wird bis Mai 2016 zur Absicherung der Trinkwasserversorgung der Stadt Würzburg eine eigens dafür zu installierende Wasseraufbereitungsanlage gebaut, die Voraussetzung ist für den eigentlichen Umbau des Hauptbahnhofes. Hierzu müssen seitens der Stadt Würzburg die dazu gehörigen Baugenehmigungen bis Ende des Jahres vorliegen, damit der Bau der Aufbereitungsanlage pünktlich bis Mai 2016 fertiggestellt werden kann.


Das Baurecht für den Umbau des Hauptbahnhofes ist mittlerweile durch das Bundes-Eisenbahnamt vorhanden. Bis 2018 werden dann die ersten vier Bahnsteige am Hauptbahnhof barrierefrei sein. Für den Ausbau der Bahnsteige wird jeweils eine Bauzeit von sechs Monate veranschlagt. Für die übrigen Bahnsteige wird während der Landesgartenschau ein mobiler Fahrdienst über den ehemaligen Gepäckabfertigungs-Tunnel gewährleistet, ehe dann nach der Landesgartenschau mit dem übrigen barrierefreien Ausbau fortgefahren wird.


Streitpunkt hinsichtlich der Barrierefreiheit ist nach wie vor die Einrichtung eines zweiten Aufzuges an den ICE-Bahnsteigen. Hieß es dazu vor rund zwei Jahren, als ich zum ersten Mal diesbezüglich in der Chefetage der Deutschen Bahn in München vorstellig wurde, "nicht finanzierbar", so ist in zahlreichen Gesprächen mittlerweile zumindest eine nachträgliche Installation ins Auge gefasst worden.


Problempunkt, warum dies nicht gleich beim Bau umgesetzt werden kann, ist die Tatsache, dass damit der gesamte Bau-Fahrplan bis 2018 nicht eingehalten werden könnte. Unglaublich, aber wahr! So muss dann ggf. ein 1,3 Millionen teurer Nachbau nachgerüstet werden. Bis das allerdings soweit ist, muss noch Überzeugungsarbeit geleistet werden. Die Politik will dazu nun vor allem die hohe Dichte medizinischer Einrichtungen in Würzburg als Argument gegenüber der Bahn ins Spiel bringen, sodass die DB dies nochmals prüfen soll.


Auch soll ein weiteres Thema, die Fahrradabstellplätze, nochmal ernsthaft geprüft werden, denn diese sind in den bisherigen Planungen noch nicht integriert.



5 September 2014

Unterfrankens Schulklassen zu groß

 Dringender Handlungsbedarf bei unterfränkischen Realschulen und Gymnasien: Mehr Lehrer für kleinere Klassen  


Das neue Schuljahr hat noch nicht begonnen und schon sorgen Zahlen über die Klassenstärken an Unterfrankens Schulen für Furore. Denn  an Unterfrankens Realschulen und Gymnasien gibt es nach wie vor in erheblichem Umfang Klassenstärken von 30 Schülern und mehr.  So waren im vergangenen Schuljahr nach wie vor an den Realschulen 143 und bei Gymnasien 147 der Klassen mit 30 und mehr Schülern besetzt. Im Zuge der immer wieder seitens des Kultusministers für notwendig erachteten und proklamierten individuellen Förderung ist das ein unhaltbarer Zustand. Wir brauchen einfach dringend mehr Lehrer, ob das die Staatsregierung gerne hört oder nicht.




knipseline  / pixelio.de

knipseline / pixelio.de


Die Zahlen, die aus meiner Anfrage an die Staatsregierung resultieren, zeigen auch deutlich auf, dass vor allem die Realschulen hinsichtlich der Lehrerausstattung in den vergangenen Jahren seitens der Staatsregierung sträflich vernachlässigt worden sind. So haben 78 Klassen an unterfränkischen Realschulen mindestens 30 Schüler und 67 sogar 31 und mehr. Wenn man berücksichtigt, dass vor allem an den Realschulen in den vergangenen Jahren die Spreizung des Leistungsniveaus der Schülerschaft immer weiter auseinander geht, so besteht hier dringender Handlungsbedarf. Dies ist im Übrigen für die Realschulen eine bayernweite Tendenz, denn im Freistaat gibt es insgesamt 750 Klassen mit über 30 Schülern, woraus auch ersichtlich wird, dass in Unterfranken überproportional mehr Klassen mit einer hohen Schülerzahl vorhanden sind als im übrigen Bayern. Der Bayerische Realschul-Lehrerverband berechnet zusammen mit den 3650 Klassen über 25 Schüler an den Staatlichen Realschulen einen Lehrerbedarf von 1250 zusätzlichen Lehrerstellen für ganz Bayern.


Kaum besser sieht die Situation an den unterfränkischen Gymnasien aus. Hier waren in 82 Klassen mindestens 30 Schüler und in 65 Klassen gar mehr als 31 Schüler vorhanden. Die besten Lernvoraussetzungen hatten die Schüler demnach am Friedrich-List-Gymnasium Gemünden (6 von 17), dem Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium Lohr (8 von 23), dem Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg (5 von 23) und dem Gymnasium Bad Königshofen (5 von 18), da dort die wenigsten Klassen mit einer Klassenstärke über 25 Schülern zu verzeichnen waren. Ziel einer vernünftigen und verantwortungsvollen Bildungspolitik muss es bleiben keine Klasse über 25 Schüler zu haben. Deshalb werden wir FREIE WÄHLER auch bei den kommenden Haushaltsverhandlungen um jede zusätzliche Stelle feilschen. Angesichts dieses Missstandes ist es für mich  deshalb verantwortungslos, dass Ministerpräsident Seehofer einen Stellenstopp in seiner Regierungserklärung über den Freistaat verhängt hat. An den dargelegten Zahlen kann jeder vernünftige Bürger ersehen, dass dies absurd ist!


Bei den unterfränkischen Grund- und Mittelschulen sind hingegen kaum Klassengrößen über 30 vorhanden gewesen. So gab es im vergangenen Schuljahr lediglich an der Grundschule Sulzfeld eine Klasse mit über 30 Schülern und bei den Mittelschulen in Marktheidenfeld, Höchberg, Estenfeld, Karlstadt, Miltenberg, Elsenfeld und Bad Königshofen jeweils eine Klasse mit mehr als 31 Schülern.



31 August 2014

Mautthema sorgt erneut für Diskussionen

Keine Maut, wir müssen die Finanzmittel für marode Straßen nur richtig einsetzen


Das Thema Maut ist derzeit wieder nahezu täglich in Funk und Fernsehen Diskussions- und mittlerweile Streitthema. Dem zugrunde liegt die große Frage, wie die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland bei zu geringen derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln für diesen Zweck weiterhin gewährleistet werden kann? Schließlich nehmen die Schlaglöcher und Unebenheiten an unseren Staats- und Bundesstraßen im Minutentakt zu.


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Das Kernproblem bei der Straßenfinanzierung liegt für uns FREIE WÄHLER nicht auf der Einnahmeseite, sondern bei den Ausgaben. Dies belegen folgende Zahlen: Während die Mittel aus der Lkw-Maut für Autobahnen und Bundesstraßen in den letzen 8 Jahren um 2,1 Mrd. Euro angestiegen sind, wurden die Haushaltsmittel im gleichen Zeitraum um 2,3 Mrd. Euro reduziert. Trotz Milliarden an Mehreinnahmen durch die Lkw-Maut floss bisher kein einziger zusätzlicher Cent in den Erhalt des deutschen Straßennetzes. Dasselbe wird mit einer weiteren Gebühr für Autofahrer geschehen, ob sie nun Maut oder Sonderabgabe heißt.


Wir FREIE WÄHLER legen den Fokus deshalb auf die Ausgabenseite. Unser Ansatz: Ein Straßenrettungsschirm mit jährlichen Festbeträgen für den Straßenerhalt auf Bundes- und Länderebene. Diese Mittel müssen haushaltsunabhängig über mehrere Jahre zur Verfügung stehen und dürfen nicht für Neubaumaßnahmen zweckentfremdet werden. Solche Finanztöpfe haben mehrere Vorteile: Durch gesicherte Einnahmen lässt sich das Erhaltungsmanagement von den zuständigen Behörden besser planen. Bei den Baumaßnahmen werden überjährige Finanzierungen möglich. Die knappe Ressource Geld kann deutlich effizienter eingesetzt werden als bisher.


Ein Expertenbericht im Auftrag der Bundesverkehrsministerkonferenz geht von einen Einsparpotential von 10 Prozent aus, dem Werteverzehr könnte somit wirksam entgegengewirkt werden. Für Bayern mahnt der Bayerische Rechnungshof einen Nachholbedarf von 700 Mio. Euro an. Für den Substanzerhalt wurden 2013 insgesamt 126 Mio. Euro ausgegeben, 200 Mio. wären nötig. Jüngst hat die Staatsregierung die Mittel für Bayerns Straßen allerdings deutlich erhöht. Das Geld ist also da, es wird nur falsch eingesetzt!


Anstatt die Verkehrsteilnehmer ständig weiter zu schröpfen, müssen wir vorhandene Einnahmen vernünftig einsetzen: Wir brauchen langfristige, haushaltsunabhängige Finanztöpfe, mit denen der Erhalt unserer Straßen dauerhaft gesichert wird. Eine Erkenntnis, die die im Bund und Land zuständige CSU in ihrem Maut-Wahn kategorisch ignoriert.



22 August 2014

Intransparente Politik der Staatsregierung

Arbeitsstatistik des bisherigen Landtags deutet auf intransparente Politik der Staatsregierung hin


Die Sommerpause bildet für den Bayerischen Landtag auch stets eine Art Standortbestimmung. Was wurde im abgelaufenen ersten Jahr der 17. Legislaturperiode erreicht, welche Gesetze auf den Weg gebracht? Dabei dient naturgemäß die Anzahl der eingebrachten Anträge und Gesetzentwürfe als Anhaltspunkt und die Vorjahreszahlen als Vergleichsmaßstab.  So fällt auf, dass 2014 die Zahl der vorliegenden Gesetzentwürfe mit  42 deutlich hinter der Anzahl an Gesetzentwürfen zum gleichen Zeitpunkt in der 16. Wahlperiode mit damals 56 zurückliegt. Interessant dabei auch die Gemeinsamkeiten bei der parlamentarischen Arbeit. So wurden nur acht eingebrachte Gesetzentwürfe, also ein Fünftel, auch angenommen. Davon wiederum wurden 4 Gesetzentwürfe ohne Gegenstimmen beschlossen. Das sind 50 % der angenommenen Gesetze.




rudolf ortner  / pixelio.de

rudolf ortner / pixelio.de


Anders zeigt sich das Bild bei der Zahl der Anträge der 17. Legislaturperiode. Standen in der vorherigen  Wahlperiode am 31.7.2009 exakt 794 Anträge zu Buche, so sind zum 31.7.2014 bisher genau 1.000 Anträge im Bayerischen Landtag beraten worden. Im Plenum wurden davon 455 abgelehnt und 64 für erledigt erklärt. Von den 262 im Plenum angenommen Anträgen wurden 208 ohne Gegenstimmen beschlossen. Das sind 79,4 % aller angenommen Anträge bzw. 26,6 % der 781 abschließend beratenen Anträge.


Interessant sind auch die Zahlen der beschlossenen Anträge und Gesetzentwürfe der Opposition. Von diesen Anträgen und Gesetzentwürfen die von der Opposition vorgelegt wurden (ohne interfraktionelle Initiativen mit Beteiligung der CSU) wurden 172 angenommen. Das entspricht 63,7 % der insgesamt 270 angenommenen bzw. 21,6 % der 795 bisher abschließend beratenen Gesetzentwürfe und Anträge. Von den 17 interfraktionellen Anträgen und Gesetzentwürfen mit Beteiligung der CSU wurden 13 angenommen, einer für erledigt erklärt und 3 sind noch unerledigt.


Über den Arbeitseifer der Parlamentarier gibt immer auch die Anzahl der Schriftlichen Anfragen Aufschluss. Hier war ich im Übrigen in der vergangenen Legislaturperiode „Anfragen-König“, was stets bei den anfragemüden Kollegen der CSU für Aufregung sorgte. Jedenfalls waren bis zum 31.7.14 sage und schreibe schon 697 Schriftliche Anfragen druckgelegt. Das entspricht nahezu der doppelten Anzahl vom Vergleichszeitraum der Vor-Wahlperiode, damals waren es 329 Schriftliche Anfragen.


Diese vermehrte Aktivität von uns Parlamentariern zeigt sich auch in der Zahl der vergebenen Drucksachennummern zum 31.7.14: 2.853. In der 16. Wahlperiode waren es zum gleichen Zeitpunkt 1.978, obwohl damals fünf Fraktionen im Landtag vertreten waren.


Das vermehrte Nachfrage-Bedürfnis von uns Abgeordneten lässt zumindest kein gutes Bild auf die Arbeit der Staatsregierung zu, denn in der Regel dienen Nachfragen der Aufklärung, die folglich von der Regierung zuvor zu wenig betrieben wurde. Denn in der Tat ist es so, dass uns Abgeordneten zu viele Informationen seitens der Ministerien vorenthalten werden und wir als Oppositions-MdLs nahezu gezwungen sind, uns manche Informationen auf diesem Weg zu holen. Insofern ist dieses vermehrte Nachfragen eigentlich im Grunde der Hinweis auf eine intransparente Regierungspolitik.


Hier finden Sie eine detaillierte Übersicht  sowohl zur parlamentarischen Arbeit als auch zum Abstimmverhalten der Fraktionen.



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