Desolate Bildungssituation für Flüchtlingskinder

18 Oktober 2014

Desolate Bildungssituation für Flüchtlingskinder

Schulen brauchen dringend zusätzliche Stunden

Nie waren nach dem Ende des  2.Weltkriegs weltweit mehr Menschen auf der Flucht als im Augenblick. Bestehende Konflikte sind deshalb längst bei uns in Bayern angekommen – inklusive der traumatischen Ereignisse, die Kriege für Menschen mit sich bringen. Während die Staatsregierung mit Blick auf die Aufnahmeeinrichtungen völlig überfordert scheint, versuchen unsere Kommunen und Schulen, die Lage der Flüchtlinge und deren Kinder irgendwie in den Griff zu bekommen. Die UN-Kinderrechtskonvention formuliert Grundrechte für Kinder, darunter auch das Recht auf Betreuung und Bildung für Flüchtlingskinder. An diesen Maßstäben muss sich auch Bayern messen lassen.




Dieter Schütz  / pixelio.de

Dieter Schütz / pixelio.de


Es ist uns wichtig, jungen Flüchtlingen zu helfen ihre traumatischen Erinnerungen zu bewältigen, aber auch Unterricht anzubieten und Deutschkenntnisse zu vermitteln, um Normalität zu schaffen und Chancen zu eröffnen. Viele Lehrkräfte betonen, dass die Kinder und Jugendlichen in besonderem Maße wissbegierig und leistungsbereit sind. Es geht deshalb darum, jedem Einzelnen eine Chance auf ein besseres Leben zu ermöglichen. Damit dies gelingen kann, sind die geeigneten Rahmenbedingungen an den Schulen, die Grundvorrausetzung. Hierbei ist es sehr bedauerlich, dass unsere Grund- und Mittelschulen vom Kultusministerium über Wochen alleine gelassen wurden.


Erst jetzt hat Minister Spaenle das Problem überhaupt erst erkannt und eine Stabstelle eingerichtet. Damit dies kein zahnloser Tiger bleibt, braucht es aber deutlich mehr an Kraftanstrengungen. Lediglich nur Ansprechpartner an den Bezirksregierungen zu benennen und Koordination zu organisieren, ist zu wenig und hilft der der konkreten Schule vor Ort kaum. Denn: In den Landkreisen braucht es dringend zusätzliche Übergangsklassen, mehr Mobile Reserven, Schulsozialarbeiter und Beratung durch Schulpsychologen, die Erfahrung mit traumatisierten Kindern haben. Übrigens: Die reine Ankündigung in einer Pressemitteilung des Ministeriums, dass der Minister zusätzliche Mittel beantragt habe, ist für uns nur eine Luftblase. Wir brauchen die genannten Maßnahmen jetzt und nicht am Sankt-Nimmerleinstag.



 

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