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13 November 2014

Handbremse beim Breitbandausbau endlich lösen

Zweifelsohne gibt es eine deutlich verbesserte Breitbandförderung mit dem derzeitig zweiten Ausbauprogramm der Staatsregierung. Allerdings ist selbst das für finanzschwache Kommunen oder Gemeinden und Städte mit einer Vielzahl von Orts- und Stadtteilen eine schwer schulterbare Herkulesaufgabe.


Deshalb, anstatt beim Breitbandausbau zu knausern, sollte die Staatsregierung alle Kommunen in Regionen mit besonderem Handlungsbedarf mit 90 Prozent der Ausbaukosten fördern. Dies fordern wir FREIE WÄHLER in einem Antrag im Bayerischen Landtag. Dabei soll auch die interkommunale Zusammenarbeit beim Breitbandausbau besser gefördert werden als bisher: Kommunen sollen bei einer Zusammenarbeit ihre Fördersummen zusammenlegen können, um so den Ausbau effizienter vorantreiben und mehr Menschen mit schnellem Internet versorgen zu können. Diese Vorschläge lehnte die CSU-Mehrheit nunmehr in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Bayerischen Landtags ab.




Tim Reckmann  / pixelio.de

Tim Reckmann / pixelio.de


Das ist mehr als bedauerlich und ich bin der Meinung, läge der Staatsregierung wirklich etwas an einer kraftvollen Unterstützung der schwachen Kommunen und der Flächengemeinden, würde sie unsere Vorschläge umsetzen. Geld ist jedenfalls genug da, um strukturschwächere Regionen noch stärker zu unterstützen und die Zusammenarbeit mehrerer Gemeinden zu honorieren. Interkommunale Zusammenarbeit muss die Staatsregierung belohnen. Und es kann nicht länger sein, dass ich im Urlaub in der Türkei in einem 800-Einwohnerort irgendwo in der Pampa einen schnelleren und besseren Internetzugang wie in meinem Heimatort Gemünden habe. Da muss dringend nachgearbeitet werden.



18 Oktober 2014

Stromtrassendiskussion sorgt für Unruhe im Landtag

Stromtrassen sorgen für mächtig Dampf im Landtag: Seehofers doppeltes Spiel untermauert seine nicht mehr vorhandene Glaubwürdigkeit


Stromtrassen quer durch Bayern und vor allem auch durch einige Teile Unterfrankens: das ist derzeit eines der Megathemen der Landespolitik. Da ich selber mit der Trassenführung des sogenannten SuedLink sowohl in meinem Landkreis Main-Spessart als auch in meiner Zweit-Heimat in Oberthulba im Landkreis Bad Kissingen massiv betroffen bin, treibt mich das Thema richtiggehend an. Viele tausend Bürgerinnen und Bürger entlang der geplanten Stromtrassen und auch ich wollen diese Megatrassen, die nicht nur einzelne Landstriche wie mit einem Scherenschnitt durchtrennen sondern auch noch die Immobilien derart in ihrem Wert reduzieren, nicht.


Und dass wir diese Stromtrassen für die Sicherung der Energieversorgung nicht benötigen, dazu gibt es bereits handfeste Beweise, die aber von der Bundesregierung aus Lobby-Interessen negiert werden. So ist mittlerweile klar und von externen Gutachtern festgestellt, dass die offiziellen Netzausbauplanungen und der einschlägige Gesetzentwurf der Bundesregierung von März 2013 gänzlich einseitig von den Interessen der Stromerzeuger geprägt sind und zudem auf volkswirtschaftlich fehlerhaften Ansätzen beruhen. Der angeblich erforderliche Netzausbau ist deshalb weit überdimensioniert. Die resultierenden unnötigen Kosten von vielen Milliarden Euro muss der Stromverbraucher tragen. Zu diesem eindeutigen Ergebnis kommt etwa Professor Jarass. Ferner gelangt Jarass zum Fazit, dass der geplante, weit überdimensionierte Netzausbau die gesellschaftliche Akzeptanz des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien - und damit die Energiewende insgesamt - bedroht.





Thorben Wengert  / pixelio.de

Thorben Wengert / pixelio.de


Trotz dieser klaren Aussagen wollen weder die Bundesregierung, bestehend aus den drei Regierungsparteien CDU/CSU und SPD, noch die bayerische Staatsregierung und die GRÜNEN von diesen Fakten wissen. Da bleibt schon die Frage des „Warum“. Und die Vermutung, dass diese Parteien schon derart von den Lobbyisten gesteuert werden, liegt nahe. Auch im Bayerischen Landtag entzweit der Streit über die neuen Stromtrassen die Fraktionen. So hat die Forderung unseres Fraktionschefs Hubert Aiwanger nach einem Bürgeraufstand gegen die zwei neuen Leitungen für mächtig Dampf unter dem Deckel gesorgt. CSU, SPD und Grüne gingen - wie immer wenn sie in Bedrängnis geraten und wir mit Themen, die die Bürger bewegen, kommen - scharf auf uns los und warfen Aiwanger Populismus pur vor. Da kann ich nur lachen! Diese Kolleginnen und Kollegen sollten einfach einmal raus zu den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, dann würden sie schnell merken, dass das Thema Stromtrasse im wahrsten Sinne des Wortes elektrisiert.

Dann würde die SPD-Energieexpertin vielleicht nicht von «verantwortungslos und eine Sauerei» sprechen, sondern auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Aber immer dann von «Populismus, Populismus, Populismus" zu reden, wenn es einem nicht passt, dass andere politische Gruppierungen eine andere Meinung vertreten, die auch viele Anhänger in der Bürgerschaft hat, ist auf die Dauer auch langweilig. Da erinnere ich mich doch erst vor gar nicht allzu langer Zeit an die Debatte um die Wahlfreiheit von G8/G9 am bayerischen Gymnasium, wo uns dies auch stets vorgeworfen wurde und die Staatsregierung nun doch in ähnliche Denkansätze einschwenkt.


Bei diesem Thema Stromtrassen kommt es mir mehr auf die Sicht der betroffenen Bürger an als auf den „Reibach“ der vier großen Energie-Riesen, die hinter den Stromtrassenplänen stehen. Gepaart mit den fachlichen Expertisen aus verschiedensten Blickwinkeln komme ich zu dem Schluss – und da brauche ich von Energiepolitik keine große Ahnung haben- dass es eben auch andere Lösungsansätze gibt und es keine maximale Verunsicherung ist, wie uns von den GRÜNEN vorgeworfen worden ist, wenn wir hier die Bürgerstimme zur Kenntnis nehmen.
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"Sie werden diese Trassen politisch nicht durchsetzen können. Bayern von einer oder zwei Trassen abhängig zu machen, ist schlichtweg lebensgefährlich“, formulierte deshalb auch unser Fraktionschef Aiwanger, während Seehofer bekräftigte, dass es zuerst einen dreimonatigen Dialog über die Zukunft der bayerischen Energieversorgung geben soll. Zwar meinte Seehofer «Wir machen den Dialogprozess mit großer Zustimmung der Bundesregierung von der Kanzlerin bis zum Gabriel.» und widersprach auch der Einschätzung der Bundesnetzagentur und des Netzbetreibers Tennet, die die geplanten Trassen für notwendig halten, stimmte aber bei der anschließenden Abstimmung unseres Dringlichkeitsantrages, der gegen die Stromtrassen und für eine regionale, dezentrale erneuerbare Energiewende ist, dann doch für die Stromtrassen. Da ist er wieder, Seehofer der Drehhofer!



23 September 2014

Würzburg Hauptbahnhof – endlich barrierefrei?

Teilweise Barrierefreiheit des Hauptbahnhofes bis 2018, aber noch fehlt zweiter Aufzug


Mit vereinten Kräften und dem sogenannten Runden Tisch "Würzburger Hauptbahnhof" wird der barrierefreie Ausbau des Würzburger Hauptbahnhofes nun doch noch bis zur Landesgartenschau 2018 realisiert werden können. Obwohl es aufgrund der zeitlichen Enge bis 2018 zwar nur vier barrierefreie Bahnsteige geben wird, wird jedoch bis zu diesem Datum auf jeden Fall der Hauptbahnhof eine schmucke und ansehnliche Adresse für Bahnreisende werden.


Knackpunkt der Bahnhofs-Sanierung, und weshalb der zwischenzeitliche Planungsstopp durch die Deutsche Bahn AG zum Tragen kam, ist die Tatsache, dass unter dem Hauptbahnhof Würzburgs Trinkwasserversorgung vergraben liegt. Und im Zuge der Planungen konnte bis zum besagten Planungs-Stopp im Jahr 2013 kein Konsens zwischen den am Bau Hauptbeteiligten, der Stadt Würzburg und der Deutschen Bahn, erzielt werden, weil das Risiko einer Gefährdung der Trinkwasserversorgung nicht hinreichend geklärt war.


Nunmehr wurden in mehreren Runden Tischen, in denen die Abgeordneten einbezogen waren, sowie einer Vielzahl von Verhandlungsrunden zwischen den Hauptbeteiligten sowie den beteiligten Behördenvertretern eine Lösung gefunden, die die Menschen in Mainfranken aufatmen lässt.


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So wird bis Mai 2016 zur Absicherung der Trinkwasserversorgung der Stadt Würzburg eine eigens dafür zu installierende Wasseraufbereitungsanlage gebaut, die Voraussetzung ist für den eigentlichen Umbau des Hauptbahnhofes. Hierzu müssen seitens der Stadt Würzburg die dazu gehörigen Baugenehmigungen bis Ende des Jahres vorliegen, damit der Bau der Aufbereitungsanlage pünktlich bis Mai 2016 fertiggestellt werden kann.


Das Baurecht für den Umbau des Hauptbahnhofes ist mittlerweile durch das Bundes-Eisenbahnamt vorhanden. Bis 2018 werden dann die ersten vier Bahnsteige am Hauptbahnhof barrierefrei sein. Für den Ausbau der Bahnsteige wird jeweils eine Bauzeit von sechs Monate veranschlagt. Für die übrigen Bahnsteige wird während der Landesgartenschau ein mobiler Fahrdienst über den ehemaligen Gepäckabfertigungs-Tunnel gewährleistet, ehe dann nach der Landesgartenschau mit dem übrigen barrierefreien Ausbau fortgefahren wird.


Streitpunkt hinsichtlich der Barrierefreiheit ist nach wie vor die Einrichtung eines zweiten Aufzuges an den ICE-Bahnsteigen. Hieß es dazu vor rund zwei Jahren, als ich zum ersten Mal diesbezüglich in der Chefetage der Deutschen Bahn in München vorstellig wurde, "nicht finanzierbar", so ist in zahlreichen Gesprächen mittlerweile zumindest eine nachträgliche Installation ins Auge gefasst worden.


Problempunkt, warum dies nicht gleich beim Bau umgesetzt werden kann, ist die Tatsache, dass damit der gesamte Bau-Fahrplan bis 2018 nicht eingehalten werden könnte. Unglaublich, aber wahr! So muss dann ggf. ein 1,3 Millionen teurer Nachbau nachgerüstet werden. Bis das allerdings soweit ist, muss noch Überzeugungsarbeit geleistet werden. Die Politik will dazu nun vor allem die hohe Dichte medizinischer Einrichtungen in Würzburg als Argument gegenüber der Bahn ins Spiel bringen, sodass die DB dies nochmals prüfen soll.


Auch soll ein weiteres Thema, die Fahrradabstellplätze, nochmal ernsthaft geprüft werden, denn diese sind in den bisherigen Planungen noch nicht integriert.



10 September 2014

Landesentwicklungsprogramm: Welche Reformen sind sinnvoll?

Ein Gastbeitrag meines Fraktionskollegen Alexander Muthmann:

„Wir brauchen eindeutig messbare Ziele“


Die Richtung, wie es bei der Landesplanung weiter gehen muss, ist klar: Wir müssen weg von Plauderei und  Ankündigungen hin zu messbaren Zielen. Wir brauchen endlich einen Masterplan, in dem geklärt ist, wie es in 15 Jahren in allen Regionen Bayerns  aussehen soll – und dies muss in vielerlei Hinsicht konkret werden.


Erstens ist eine Überarbeitung des Zentrale-Orte-Systems notwendig. Es muss festlegt werden, welche Orte in Bayern zentrale Versorgungsaufgaben übernehmen sollen und diese müssen auch konkret benannt werden. Der nächste Schritt ist, dass diese Orte vom Freistaat eine staatliche Förderung erhalten und damit in ihrem Versorgungsauftrag unterstützt werden.




Lupo  / pixelio.de

Lupo / pixelio.de


Zweitens muss das Ziel, in ganz Bayern gleichwertige Lebensbedingungen zu schaffen, oberste Priorität haben. In diesem Zusammenhang muss geklärt werden, wie viele Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche, wie viele Schulen und wie viele Krankenhäuser es in welchen Regionen geben soll. Wir müssen uns jetzt konkret darüber Gedanken machen, welche Infrastruktureinrichtungen dauerhaft erhalten werden  und welche notwendig sind, um zum Beispiel ländliche Regionen attraktiv zu gestalten und hier dem demographischen Wandel Einhalt zu gebieten.


Drittens muss der Freistaat bei der Ansiedlung von Arbeitsplätzen in strukturschwachen Regionen Verantwortung übernehmen. Die schon  lange angekündigten Behördenverlagerungen müssen endlich realisiert werden. Zum Landesentwicklungsprogramm gehört auch eine  Darstellung des Behördennetzes.


Von zentraler Bedeutung bei der Landesplanung ist die Enquete-Kommission, die im Herbst ihre Arbeit aufnimmt. Wir Freie Wähler werden uns dort für eindeutig messbare Ziele einsetzen, deren Einhaltung auch geprüft werden kann. Was von uns nicht akzeptiert wird, ist das derzeitige Alleinstellungsmerkmal des von der Staatsregierung ins Leben gerufenen Nordbayernplans. Wir brauchen einen Gesamtbayernplan, in dem alle Regionen berücksichtigt werden, auch Ostbayern und natürlich auch die Ballungszentren. Denn auch hier gibt es Probleme, die im Rahmen der Landesplanung gelöst werden müssen.



31 August 2014

Mautthema sorgt erneut für Diskussionen

Keine Maut, wir müssen die Finanzmittel für marode Straßen nur richtig einsetzen


Das Thema Maut ist derzeit wieder nahezu täglich in Funk und Fernsehen Diskussions- und mittlerweile Streitthema. Dem zugrunde liegt die große Frage, wie die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland bei zu geringen derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln für diesen Zweck weiterhin gewährleistet werden kann? Schließlich nehmen die Schlaglöcher und Unebenheiten an unseren Staats- und Bundesstraßen im Minutentakt zu.


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Das Kernproblem bei der Straßenfinanzierung liegt für uns FREIE WÄHLER nicht auf der Einnahmeseite, sondern bei den Ausgaben. Dies belegen folgende Zahlen: Während die Mittel aus der Lkw-Maut für Autobahnen und Bundesstraßen in den letzen 8 Jahren um 2,1 Mrd. Euro angestiegen sind, wurden die Haushaltsmittel im gleichen Zeitraum um 2,3 Mrd. Euro reduziert. Trotz Milliarden an Mehreinnahmen durch die Lkw-Maut floss bisher kein einziger zusätzlicher Cent in den Erhalt des deutschen Straßennetzes. Dasselbe wird mit einer weiteren Gebühr für Autofahrer geschehen, ob sie nun Maut oder Sonderabgabe heißt.


Wir FREIE WÄHLER legen den Fokus deshalb auf die Ausgabenseite. Unser Ansatz: Ein Straßenrettungsschirm mit jährlichen Festbeträgen für den Straßenerhalt auf Bundes- und Länderebene. Diese Mittel müssen haushaltsunabhängig über mehrere Jahre zur Verfügung stehen und dürfen nicht für Neubaumaßnahmen zweckentfremdet werden. Solche Finanztöpfe haben mehrere Vorteile: Durch gesicherte Einnahmen lässt sich das Erhaltungsmanagement von den zuständigen Behörden besser planen. Bei den Baumaßnahmen werden überjährige Finanzierungen möglich. Die knappe Ressource Geld kann deutlich effizienter eingesetzt werden als bisher.


Ein Expertenbericht im Auftrag der Bundesverkehrsministerkonferenz geht von einen Einsparpotential von 10 Prozent aus, dem Werteverzehr könnte somit wirksam entgegengewirkt werden. Für Bayern mahnt der Bayerische Rechnungshof einen Nachholbedarf von 700 Mio. Euro an. Für den Substanzerhalt wurden 2013 insgesamt 126 Mio. Euro ausgegeben, 200 Mio. wären nötig. Jüngst hat die Staatsregierung die Mittel für Bayerns Straßen allerdings deutlich erhöht. Das Geld ist also da, es wird nur falsch eingesetzt!


Anstatt die Verkehrsteilnehmer ständig weiter zu schröpfen, müssen wir vorhandene Einnahmen vernünftig einsetzen: Wir brauchen langfristige, haushaltsunabhängige Finanztöpfe, mit denen der Erhalt unserer Straßen dauerhaft gesichert wird. Eine Erkenntnis, die die im Bund und Land zuständige CSU in ihrem Maut-Wahn kategorisch ignoriert.



1 August 2014

Keine Stromtrasse „SUEDLINK“ im Sinn- und Bachgrund!

Alarm im Sinngrund und dem nördlichen Main-Spessart. Seit einigen Tagen ist klar, eine Stromtrasse soll den Sinngrund und Bachgrund bis nach Grafenrheinfeld durchqueren. Eine Nachfrage meinerseits bei der Firma TENNET, die für die Bundesregierung die Stromtrassen plant, gab letzte Gewissheit.


Insofern stehen die Alarmzeichen auf rot, denn mehrere mögliche Stromtrassen durch das Sinntal nach Gemünden und weiter in den Bachgrund würden den Tod für jeglichen Tourismus in unserer Region bedeuten. 80 Meter hohe Strommasten, eine 35 Meter breite Trasse, das sind die Alternativ-Planungen von TENNET nachdem der Widerstand im Landkreis Bad Kissingen groß ist. Die Pläne der Bundesregierung,  in Zusammenarbeit mit der Bundesnetzagentur und dem Stromtrassenbauer TENNET eine Höchstspannungsstromtrasse von Wilster nach Grafenrheinfeld zu bauen, sind in den vergangenen Monaten bisher nur auf Proteste bei den Anliegern entlang des geplanten Trassenverlaufs an der BAB 7 im Landkreis Bad Kissingen gestoßen. Nunmehr steht für mich spätestens nachdem die Alternativtrassen-Planung durch TENNET auf meine Nachfrage hin bestätigt wurde, fest, dass es jetzt auch öffentlichen Widerstand im Landkreis Main-Spessart geben muss.




TENNET / suedlink.tennet.eu/fileadmin/tennet/Downloads/trassenkorridore/Kompakt_3_140218_0452_Eignung.pdf

TENNET / suedlink.tennet.eu/fileadmin/tennet/Downloads/trassenkorridore/Kompakt_3_140218_0452_Eignung.pdf


Eher durch Zufall habe ich erfahren, dass TENNET eine Alternativtrasse entlang der Eisenbahnstrecke im Sinngrund bis Gemünden und dann weiter entlang des Bachgrunds mit diesen 80 Meter hohen Masten in Erwägung zieht. Das ist doch ein Irrsinn in diesem engen Tal überhaupt auf die Idee zu kommen dort eine solche Leitung entlang führen zu wollen. Mittlerweile ist sogar neben einer 500 kV Wechselstromleitung von einer weiteren, parallel verlaufenden 380 kV-Gleichstromleitung die Rede. Dass die Main-Spessarter Region im Sinngrund und entlang des Maintals auch als Alternativtrasse in Erwägung gezogen wird, ist bisher aber noch nicht weiter durch das ausführende Unternehmen TENNET an die kommunalpolitischen Entscheidungsträger der Region herangetragen worden.


Auf meine Nachfrage  hin bestätigte TENNET diese Idee und schreibt: ‚In Bayern ist eine Korridorführung im Sinntal, die entlang der 110-kV-Bahnstromlinie verläuft, ein solch alternativer Trassenkorridorabschnitt. Auch im Zuge unseres Projektdialogs ist die Sinngrund-Alternative in vielen Hinweisen ins Spiel gebracht worden.’ Für mich sind diese Aussagen ein Alarmsignal. Hier müssen sich die Bürgermeister und der Kreistag schnellstmöglich positionieren um diese völlig überflüssige Stromtrasse zu verhindern. Wir müssen ein Netzwerk an Widerstand aufbauen, ähnlich wie es im Landkreis Bad Kissingen bisher geschehen ist.




Lupo  / pixelio.de

Lupo / pixelio.de


Bereits vor Wochen habe ich deshalb die Bürgermeister der Sinngrundgemeinden informiert, die daraufhin auch teilweise der Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative „Sinntal gegen die Stromtrasse“ in Römershag am vergangenen Montag beiwohnten, und hoffe nun auf eine schnelle Reaktion trotz der Urlaubszeit. Denn bereits bis Ende August könnte TENNET Nägel mit Köpfen machen und die Alternative Trasse durch den Sinngrund bei den nächsten „Bürgerdialogen“, die Anfang September in den betroffenen Regionen durchgeführt werden sollen, vorstellen. Außerdem verlange ich von TENNET den Menschen im Sinngrund und Maintal die Pläne schnellstmöglich offen zu legen und mit den Kommunalpolitikern und Mandatsträgern vor Ort im Landkreis Main-Spessart in Kontakt zu treten.


Für mich ist nach wie vor seitens der Bundesregierung nicht überzeugend nachgewiesen, dass diese Stromtrassen nötig sind. Vielmehr setzte ich auf regionale und dezentrale regenerative Energieversorgung, wie es auch die BI Sinntal vorschlägt, da auch Mindestabstandsgrenzen trotz möglicher Erdverkabelung (200 Meter zu offener und 400 Meter zu geschlossener Bebauung) nicht eingehalten werden können.



24 Juli 2014

Mautkonzept benachteiligt Grenzregionen und Kommunen

Die PKW-Maut, das ist ein wirklich die Menschen fesselndes Thema, mit dem die CSU ja sogar die Wahl gewonnen hat. Nun stellte vor einigen Tagen Verkehrsminister Alexander Dobrindt endlich die neuen Pläne für ein Konzept zur lang angekündigten Maut vor. Diese bargen einigen Sprengstoff in sich, denn schließlich soll es plötzlich eine Maut auf alle Straßen geben. Sinnvoll oder nicht, darüber streiten sich seitdem die Menschen. Sicher benötigen wir für die Erhaltungs- und Neubaumaßnahmen der Straßen zusätzliches Geld, doch in dem vorgelegten Konzept liegt auch gerade für die Grenzregionen eine potenzielle Gefahr.




Rike  / pixelio.de

Rike / pixelio.de


Es darf nicht sein, dass unsere Grenzregionen durch die Mautpläne von Verkehrsministerminister Dobrindt weiter benachteiligt werden. Gerade im Grenzgebiet zu Tschechien und zu Österreich sind die Menschen, die von dort zu uns nach Bayern zum Einkaufen kommen, eine wichtige Stütze für unseren Einzelhandel. Die Kritik und die offenen Boykottaufrufe, die aus unseren Nachbarländern kommen, sollten Dobrindt eine Warnung sein. Besonders die Idee, die Straßennutzungsgebühr auf alle Straßen auszuweiten, verhindert ein Zusammenwachsen europäischer Regionen und ist Gift für unseren Einzelhandel und den Tourismus in Bayerns Grenzregionen.


Zudem ist unklar, ob und wie der Freistaat und die Kommunen an den Einnahmen einer Pkw-Maut beteiligt werden. Es kann nicht sein, dass am Ende der Bund mehr einnimmt und die Länder und Kommunen weniger, da diese indirekt an der durch eine Pkw-Maut sinkenden Kfz-Steuer beteiligt sind. Deshalb wird es in den nächsten Monaten bis dies in Gesetzesform gegossen ist noch viele Diskussionen geben. Segen oder Fluch, was ist die neue Maut?



8 Juli 2014

Mautkonzept nicht zufriedenstellend

Der Bund kassiert, die Straßen bleiben schlecht und die Kommunen schauen in die Röhre


Begeisterung sieht anders aus. Auf diesen Nenner kann man wohl die nunmehr vom Bundesverkehrsminister vorgestellten Mautpläne der Bundesregierung bringen. Sie überzeugen die FREIEN WÄHLER in keinster Weise. Es hat sich ja nun schon gezeigt, dass seit der Einführung der Lkw-Maut bisher kein einziger zusätzlicher Cent für Autobahnen und Bundesstraßen zur Verfügung gestellt wurde. Und nun diese Milchmädchen-Rechnung. Die Mehreinnahmen führen nur dazu, dass weniger Geld aus dem Bundeshaushalt in unsere Straßen fließt. Genauso wird es mit der Pkw-Maut geschehen. Wir brauchen endlich feste Finanztöpfe für die Finanzierung unserer Straßen. Ansonsten werden mit jeglicher Maut nur weitere Haushaltslöcher gestopft.




Erich Westendarp  / pixelio.de

Erich Westendarp / pixelio.de


Seit Jahren fordern wir FREIE WÄHLER eine Erhöhung des Kommunalanteils an der Kfz-Steuer. Bund und Länder müssen hier deutlich mehr Geld lockermachen. Die Kommunen tragen einen Großteil des Maut-Ausweichverkehrs und müssen dafür auch von den Mehreinnahmen profitieren. Aber die Erfahrungen aus der Lkw-Maut zeigen: Der Bund kassiert und die Kommunen gehen leer aus. Zu befürchten ist vielmehr, dass auch im Fall der neuen Maut die Realität sein wird, dass die Gemeindestraßen vom Lkw-Ausweichverkehr kaputtgefahren werden, ohne dass hier Mauteinnahmen ankommen. Die Kommunen gehen also leer aus.


Noch dazu ist das Dobrindt-Konzept alles andere als ausgegoren. Eine Vielzahl von Fragen bleibt weiter unbeantwortet. Dies können SIE unter  diesem Link nachlesen.



16 Mai 2014

Statt Mottgersspange, Stärkung der Hauptstrecke Hanau-Würzburg nötig

Mit einer gewissen Portion Skepsis habe ich dieser Tage den Start der Bürgerbeteiligung zur Wiederaufnahme der Planungen zur sogenannten „Mottgersspange“ durch den hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir in Gelnhausen beobachtet. Die umstrittene Nord-Spessarttrasse, die einmal den Zugverkehr zwischen Frankfurt und Würzburg entlasten und gleichzeitig für bessere Durchlässigkeit des Zugverkehrs im hessischen Spessart sorgen soll, stand bereits schon einmal vor der Jahrtausendwende  hoch im Kurs bei den Bundesbahn-Funktionären. Nachdem die Planungen zwischenzeitlich bereits im Aktenschrank abgelegt waren, wurden diese durch Aktivitäten von hessischen Landtagsabgeordneten wieder ausgegraben und tatsächlich durch die hessische Regierung wieder salonfähig gemacht, weil diese sich an einem Teil der Planungskosten beteiligen will.


Nun ist so eine Bürgerbeteiligung durchaus löblich. Und es ist auch erfreulich, dass seitens des Landes Hessen auch die bayerische Seite miteinbezogen wird, aber andererseits brauchen wir diese für unsere im nördlichen Spessart gelegenen Ortschaften beeinträchtigende Trasse nicht. Ich lehne sie daher ab! Vielmehr setze ich auf einen weiteren, verstärkten Ausbau der bestehenden Bahntrasse der Hauptstrecke Hanau-Nantenbach-Würzburg. Hierzu läuft derzeit ein Prüfverfahren bei der Deutschen Bahn, inwieweit ein weiterer Ausbau möglich ist und wie viel Verkehr eine ertüchtigte Trasse aufnehmen könnte, um somit die Planungen für die Mottgersspange überflüssig zu machen.





MontageDistelrasenTunnel, Copyright by IPS

MontageDistelrasenTunnel, Copyright by IPS


Da verstehe selbst ich ehrlich gesagt die Politik nicht: Warum wartet man nicht erst einmal ab, was bei dieser Prüfung herauskommt, bevor man höchst umstrittene Pläne wieder auspackt und die Menschen in unserer Region verunsichert?


Ohnehin unverständlich ist für mich die Tatsache, dass die durch die derzeit vorgenommene Optimierung der Strecke, den Bau der Umfahrung des Nadelöhrs Schwarzkopftunnel in die gesamte zukünftige Berechnung der Leistungsfähigkeit dieser Strecke bislang nicht einbezogen wurde. Deshalb ist meine ablehnende Haltung gegenüber der Mottgersspange klar: Für die Wirtschaftskraft unserer Region Mainfranken brauchen wir, um wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben, eine starke DB-Hauptachse Hanau-Würzburg mit zentralen Hauptbahnhöfen in Aschaffenburg und Würzburg, und keine Umleitung über das Abstellgleis Mottgers.


Deshalb unterstütze ich auch weiterhin die Gegner der Nordspessart-Trasse, die Initiative „Pro Spessart“ und verweise in diesem Zusammenhang auf die ablehnende Haltung der bayerischen Staatsregierung, die mir durch mehrere Anfragen bestätigt worden sind.


 


8 Mai 2014

Freihandelsabkommen nur mit Einschränkung!

Die vier Buchstaben TTIP (Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft), die für das derzeit zwischen der Europäischen Union und den USA verhandelten Freihandelsabkommen stehen, geben im Moment auf der politischen Bühne nicht nur wegen der bevorstehenden Europawahl Anlass zur Sorge. Sie sorgen deshalb für Unruhe, weil es bei diesem transatlantischen Abkommen in ganz erheblichem Maße um unsere sozialen Standards, um unsere hohen Standards beim Verbraucherschutz, bei der Lebensmittelsicherheit, beim Datenschutz oder bei der Gesundheitsversorgung geht. Und diese wollen wir für uns alle in jedem Fall erhalten.




IESM  / pixelio.de

IESM / pixelio.de


Deshalb hat der Bayerische Landtag in den vergangenen Monaten bereits mehrere 'rote Linien‘ beschlossen. In einem erneuten Antrag fordern wir deshalb die Staatsregierung auf, diese festgelegten Grenzen auch ernst zu nehmen. Dies aus gutem Grund, denn die Bundesregierung in Gestalt des Bundeswirtschaftsministers Gabriel ist derzeit drauf und dran dieses Abkommen zu unterzeichnen. Wir FREIE WÄHLER meinen jedoch, dass für den Fall einer Unterzeichnung durch die Bundesrepublik sowie einer notwendigen Ratifizierung durch den Bundesrat die Staatsregierung das Abkommen ablehnen muss, sollten diese rote Linien überschritten werden.


Sicher fragen Sie sich, was sind denn das nun für ‚rote Linien’? Dazu zählt für uns etwa das klare Bekenntnis gegen den Einsatz von Gentechnik bei Lebensmitteln oder der Schutz der kommunalen Daseinsvorsorge wie etwa die Trinkwasserversorgung. Diese bayerischen roten Linien hatte der Landtag einstimmig beschlossen – umso unverständlicher ist nunmehr die Tatsache, dass die CSU den Antrag der FREIEN WÄHLER abgelehnt hat.


Welche möglichen negativen Folgen dieses transatlantische Freihandelsabkommen für uns Bürgerinnen und Bürger tatsächlich hat, lässt sich an einer Aufzählung der Themen deutlich ablesen. Dazu zählen insbesondere der Schutz der öffentlichen Versorgung und der damit verbundenen kommunalen Daseinsvorsorge wie die Trinkwasserversorgung sowie der Erhalt unserer Standards im Bereich der Zuständigkeit für den öffentlichen Personennahverkehr, die Sozialstandards und Arbeitnehmerrechte, die Umweltstandards, Verbraucherschutzstandards, Standards zur Lebensmittelsicherheit, EU- Datenschutzstandards, Schutz der öffentlichen Gesundheit, die Zuständigkeit der regionalen Gebietskörperschaften für kulturelle und regionale Vielfalt sowie die Sicherstellung, dass die Souveränität der nationalen Regierungen der EU-Mitgliedstaaten und deren Rechtsordnungen nicht durch sogenannte Investor-Staat-Streitschlichtungsmechanismen unterlaufen werden dürfen.




Jiry  / pixelio.de

Jiry / pixelio.de


Nachdem es sich bei dem transatlantischen Freihandelsabkommen nach Auffassung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie um ein „gemischtes Abkommen“ handeln dürfte, das voraussichtlich auch Länderzuständigkeiten berühren wird, muss auch die Bayerische Staatsregierung im Bundesrat über dessen Inkrafttreten mitentscheiden. Sollten allerdings die aufgeführten roten Linien, die alle Fraktionen des Landtags in insgesamt vier Drucksachen einstimmig festgelegt haben, durch das endgültige Verhandlungsergebnis überschritten werden, muss auch die Staatsregierung das Abkommen im Bundesrat letztendlich ablehnen. Ebenso soll sich im Fall der notwendigen Ratifizierung im Bundestag die Staatsregierung entsprechend auf Bundesebene einsetzen, um auch in dieser Kammer eine Zustimmung im Falle der Überschreitung der roten Linien des Bayerischen Landtages zu verhindern.


Fakt ist: bei diesem transatlantischen Abkommen geht es in ganz erheblichem Maß um unsere Sicherheit beim Verbraucherschutz, der Lebensmittelsicherheit, dem Datenschutz und der Gesundheitsversorgung, die alle in jedem Fall erhalten bleiben müssen. Denn da teile ich die Sorgen vieler Bürger vor den Folgen des Abkommens: gerade im Bereich von Lebensmitteln haben wir in Europa sehr hohe Standards. Es darf nicht sein, dass durch das Abkommen künftig Chlorhähnchen, Hormonfleisch und Genfood bei uns Einzug halten. Dagegen müssen wir uns mit allen Mitteln zur Wehr setzen.


Besonders zu kritisieren ist einmal mehr die Intransparenz, mit der das Abkommen ausgehandelt wird. Wir FREIEN WÄHLER haben von Anfang an Offenheit und Klarheit über die Verhandlungen gefordert.



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