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20 Februar 2013

Kurorte müssen zentrale Rolle bei Entwicklung des ländlichen Raumes spielen

Die Probleme des ländlichen Raumes sind vielfältig. Dies erfuhren einmal mehr Hubert Aiwanger und ich bei einem gemeinsamen Besuch der Franken-Therme in Bad Königshofen. Beim Gespräch mit Kurdirektor Werner Angermüller, dem stellvertretenden Bürgermeister Udo Jahrsdörfer, FREIE WÄHLER-Ortsvorstand Helmut Luff und FREIE WÄHLER-Stadtrat Gerhard Weigand nahmen wir uns der Problemstellung der nichtstaatlichen Heilbäder und Kurorte an. Ein dramatischer Rückgang der ambulanten Vorsorgeleistung von rund 900 000 in den 90er Jahren auf nunmehr rund 54 000 bayernweit lassen erahnen, dass die Heil- und Kurorte zu knapsen haben. Am Beispiel von Bad Königshofen wies Kurdirektor Angermüller, der dem Vorstand des bayerischen Heilbäderverbandes angehört, auf die Bedeutung der Kureinrichtungen für den Rhön-Grabfeld-Ort hin und forderte, dass Kur- und Heilbäderorte – derer gibt es 47 in Bayern – eine zentrale Rolle in der zukünftigen Entwicklung des ländlichen Raumes bekommen müssen.




Fraktionsvorsitzender Hubert Aiwanger, Günther Felbinger

Fraktionsvorsitzender Hubert Aiwanger, Günther Felbinger





Angesichts der Tatsache, dass rund 27 Prozent aller Übernachtungen in Bayern in den Kur- und Heilbäderorten registriert werden, zeigt es die Bedeutung auf. So wies Angermüller zunächst auf die negativen Folgen der Gesundheitsreform Ende der 1990er Jahre mit dem dramatischen Rückgang an ambulanten Badekuren hin. Dennoch hätten die bayerischen Kurorte bis heute eine große wirtschaftliche Bedeutung, sodass man prinzipiell recht zuversichtlich in die Zukunft blicke. "Allerdings muss die Politik dafür sorgen, dass die Rahmenbedingen für alle gleich sind", meinte Angermüller, der damit auf die unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten von privaten und kommunalen Bädern auf der einen und Staatsbädern auf der anderen Seite anspielte. Auch Präventionsmaßnahmen und Anschlussheilbehandlungen müssten seitens der Politik noch stärker gefördert werden, was sich nicht nur auf die Kurstädte, sondern auf das gesamte Gesundheitssystem positiv auswirken würde.


Dass trotz des relativ engen finanziellen Spielraums in Bad Königshofen in den vergangenen Jahren in die Zukunft investiert wurde, stellte der Kurdirektor anhand einiger Beispiele wie der Sanierung der Kursäle oder dem Bau des Gradierpavillons dar. "Wir sind hier auf einem guten Weg", meinte Angermüller. Auch wir FREIE WÄHLER halten es für wichtig, in der Gesundheitspolitik wieder auf die Vorbeugung zu setzen. Die Prävention hat bei uns oberste Priorität!. Schließlich haben die Kurorte eine große Bedeutung für den ländlichen Raum und müssen entsprechend gestärkt werden. Nicht zuletzt aufgrund dieser Erkenntnis haben wir FREIE WÄHLER uns schon im Nachtragshaushalt 2012 für die Einstellung von 5 Millionen Euro für die Verbesserung der Qualität der Heilbäder stark gemacht und in gleicher Weise auch beim Doppelhaushalt 2013/14.




v.l.n.r.: Gerhard Weigand, Günther Felbinger, Helmut Luff, Udo Jahresdörfer, Hubert Aiwanger, Werner Angermüller





Wir sehen Gesundheit als Riesen-Wachstumsmarkt für die Zukunft an. Und dies ist mir bei diesem Gespräch wieder deutlich geworden, welch große Bedeutung und welch Potential dies für den ländlichen Raum bietet. Deswegen brauchen wir einen Strategiewechsel in der Gesundheitspolitik weg vom Nur-Heilen hin zum Vorbeugen. Hier ist vor allem auch der Bund als Gesetzgeber gefordert. Die kürzlich beschlossene Erhöhung des Präventionsbeitrages alleine reicht nicht aus.


Ein weiteres wichtiges Gesprächsthema war das Fördergefälle zwischen Bayern und Thüringen. Hier hat die Stadt Bad Königshofen in der Vergangenheit hinnehmen müssen, dass etablierte Unternehmen wegen der besseren Fördervoraussetzungen den Weg über die nahe thüringische Grenze gewählt haben und somit dem Grabfeld-Ort den Rücken gekehrt haben.


„Es muss zu einem Abbau des Fördergefälles zwischen Bayern und Thüringen kommen und wir brauchen eine gerechtere Verteilung staatlicher Fördergelder, sonst  werden wir hier abgehängt", meinte Bürgermeister Jahrsdörfer. Also genug Arbeitsaufträge für die nahe Zukunft.



14 Februar 2013

Politischer Aschermittwoch 2013 – FREIE WÄHLER – Deggendorf

Der Politische Aschermittwoch der FREIEN WÄHLER Bayern in Deggendorf. Bereits zum fünften mal fand die Aschermittwochsveranstaltung in den Deggendorfer Stadthallen statt. Mit über 1000 Besuchern vor Ort und den Besuchern via Livestream haben die FREIEN WÄHLER wieder eine tolle Veranstaltung mit talentierten und authentischen Redner auf die Beine gestellt.

Redner:
Heinrich SCHMIDT, Bezirksvorsitzender
Marion HÄLSIG, stellv. Landesvorsitzende
Prof. Dr. Michael PIAZOLO, MdL Generalsekretär
Stephan WERHAHN, Spitzenkandidat Bundestag
Christian HANIKA, Landesvorsitzender JUNGE FREIE WÄHLER
Hubert AIWANGER, MdL Bundes- und Landesvorsitzender

Merken Sie sich gleich den Aschermittwoch 2014 im Kalender vor: 05.03.2014



21 Dezember 2012

Große Unzufriedenheit der unterfränkischen Gemeinden mit Breitbandausbau

Die Breitbandversorgung in den Gemeinden und Städten gehört heutzutage zu den wesentlichen Infrastrukturmaßnahmen um die Orte für Jugendliche, junge Familien und Gewerbetreibende attraktiv zu halten. Über das wie und wann, daran haben sich schon im vergangenen Jahrzehnt die politischen Verantwortlichen sehr unterschiedlich geäußert und gehandelt. War Ex-Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) zu seiner Amtszeit der Meinung, dass dies der Markt regelt und er diesbezüglich keinen Handstreich gemacht hat, so ist der jetzige Wirtschaftsminister Zeil noch immer davon überzeugt, dass 99 Prozent der bayerischen Gemeinden ausreichend mit schnellem Internet versorgt sei.



Da kommt einer Umfrage, welche die Unterfranken CSU allen Gemeinden im Regierungsbezirk durchgeführt hat, besondere Brisanz zu. Denn die dabei heraus gefundenen Ergebnisse sind geradezu ein Schlag ins Gesicht der beiden Regierungsparteien. Gerade einmal ein Drittel (!), nämlich 70 von 221 Gemeinden, sind mit der momentanen Breitbandversorgung ihrer Gemeinde zufrieden. Der Rest ist unzufrieden, mahnt Verbesserungen an oder fordert, umgehend zu handeln. Umso interessanter die als Fazit getroffene Aussage der Unterfranken-CSU: „Das Ergebnis der Umfrage belegt repräsentativ die dringende Notwendigkeit der Verbesserung der Breitbandversorgung in den unterfränkischen Gemeinden.“



Komisch kommen mir da schon die Meldungen aus der Vergangenheit in den Sinn, wo jene CSU verkündete, dass der Breitbandausbau in Bayern vorbildlich sei. Auch die Regierung von Unterfranken lobt stets: „Damit kommt die Regierung von Unterfranken dem ausgelobten Ziel näher, dass Kommunen mit der angebotenen staatlichen Unterstützung schnell und flächendeckend Zugänge zum schnellen Internet auch außerhalb der Zentren erhalten.“ Da wundere ich mich nur noch, wer diese Statistiken fälscht!



Dass die hochleistungsfähige Breitbandversorgung für den ländlichen Raum Unterfranken und seine den Wirtschaftszentren fern liegenden Gebiete ein Standortfaktor höchster Güte und von existentieller Bedeutung für den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen zahlreicher mittelständischer Unternehmen ist, darüber sind sich alle im Klaren, aber die Regierungsverantwortlichen handeln leider nicht so. Wir FREIE WÄHLER haben auf diesen Punkt seit unserem Einzug in den Landtag mit unzähligen  parlamentarische Initiativen die Dringlichkeit und Bedeutung dargelegt. Die Aussage von Wirtschaftsminister Zeil hingegen war immer stets gleichlautend: „Dank der bayerischen Breitbandoffensive verschwinden die weißen Flecken von der Landkarte“.




Foto: Chris Adel / pixelio.de




Eben nur gesicherte Erkenntnisse über die Höhe der verfügbaren Übertragungsraten, der Grad der Zufriedenheit bei Kommunen, Haushalten und Wirtschaftsunternehmen und der Grad der Versorgung oder der Unterversorgung in den Kommunen stellen wirklich die Grundlage für seriöse politische Forderungen und künftige Entscheidungen dar. Und diese haben wir nun mit dieser Umfrage.


So fällt beim Stichwort Übertragungsraten zunächst auf, dass über 70 % der an der Umfrage beteiligten Gemeinden(138 von 221), Übertragungsraten von maximal 16.000 Mbit/s haben. Lediglich 10 % der Gemeinden (21 von 221) erreichen Übertragungsraten zwischen 16.000 und 50.000 Mbit/s. Über 50 bis 100.000 Mbit/s werden in 19 % der Gemeinden (38 von 221) erreicht. In einer Gemeinde Unterfrankens soll ab 2013 200.000 Mbit/s erreicht werden. Damit ist zusammenfassend festzustellen: 71 % (!)der beteiligten Gemeinden haben zu niedrige Übertragungsraten!




Der Wunsch nach schnellerem Internet lässt sich daran abmessen, dass 50 % der Gemeinden (111 von 221) in absehbarer Zeit beabsichtigen, in schnelleres Internet zu investieren. 24 % (47 von 221) lehnen Investitionen ab. Die Gründe sind nicht bekannt und können sowohl in der Zufriedenheit mit der angebotenen Leistung wie auch schlicht am Geldmangel liegen. Es untermauert aber einmal mehr die dringende FREIE W’ÄHLER-Forderung, dass hier entsprechende Zuschussmittel des Freistaates unumgänglich sind und nun nach rund einjähriger Förderpause mit dem neuen Doppel-Haushalt zu spät abgesegnet wurden.



Ein Armutszeugnis für die Wirtschaftspolitik des Freistaates in den vergangenen zehn Jahren sind die Aussagen über die Zufriedenheit der Gemeinden. Damit wird erneut die FREIE WÄHLER-Politik der vergangenen Jahre unterstrichen, die die ungenügenden Maßnahmen und Ausstattung der Förderprogramme des Freistaates stets – wie sich nun mit der CSU-Umfrage zeigt – zu recht anprangerte.


Auch beim Versorgungsgrad ist das Bild ähnlich unzureichend. 127 der 221 Gemeinden (57,5 %) bestätigen, dass die Gemeinde mit allen Ortsteilen versorgt ist. In einem Drittel der Gemeinden, das sind 70, sind nicht alle Ortsteile versorgt. Da frage ich mich ernsthaft, warum die Regierung von Unterfranken und der Wirtschaftsminister immer betonen: „Bei der Grundversorgung sind wir bei 99 Prozent“.



Zusammenfassend kann man sagen: Zum Thema Breitbandausbau, Staatsregierung setzen, Note 5!



Hier können Sie die Auswertung der repräsentativen Umfrage nachlesen.



21 Dezember 2012

Der Frankenwein bekommt seine Weinstube in München

Es ist für mich mittlerweile selbstverständlich geworden Alleinstellungsmerkmale Frankens, auch in meiner Tätigkeit als Parlamentarier, besonders zu beachten. Dazu gehören zweifelsohne der Weinbau und die Winzer. Bei meinen jährlichen Winzer-Gesprächen in Retzbach informiere ich mich regelmäßig über deren Anliegen und versuche, diese anschießend erfolgreich zu bearbeiten.




RainerSturm / PIXELIO / pixelio.de




Mittlerweile zum zweiten Mal haben mein Fraktionskollege Hans-Jürgen Fahn und ich nun auch das Gespräch mit dem Fränkischen Weinbauverband gesucht. Der wie ein Damoklesschwert über den fränkischen Winzern schwebende Anbaustopp 2014, die Beibehaltung bzw. Ausweitung der Steillagenförderung und die anvisierte fränkische Weinstube in München bargen Stoff genug, um sich mit dem Präsidenten Artur Steinmann und seinem Geschäftsführer Schmitt auszutauschen.


Hinsichtlich des EU-Anbaustopps ist derzeit noch alles im Fluss - oder besser gesagt - noch steht nichts Definitives fest. Die Tagung der Experten-Kommission dieser Tage in Brüssel sollte mehr Licht ins Dunkel bringen, wirklich weitreichendere Erkenntnisse hat sie jedoch nicht gebracht. Fakt ist, dass ab 1.1.2015 der Anbaustopp fällt und die Nationalstaaten diesen aber bis 2018 verlängern könnten. In Verhandlungen könnte aber sicher auch noch auf einen Kompromiss oder einem erneuten Hinausschieben des Anbaustopps nach 2016 oder 2018 hin gearbeitet werden können.




Harald Bock / PIXELIO / pixelio.de




Die Steillagen der fränkischen Weinbaugebiete gehören zu den prägenden Kennzeichen der fränkischen Kulturlandschaft. Deshalb ist die Erhaltung der arbeitsintensiven Steillagen auch für die Zukunft des fränkischen Weinbaus eine Herausforderung und Herkulesaufgabe zugleich. Dazu bedarf es aber einer eigenen Steillagenförderung, damit auch jungen Winzern Anreize geschaffen werden können, diese Sisyphusarbeit weiter zu betreiben. Insofern muss eine Ausweitung des KULAP-Programmes, beispielsweise nach einem 7-Säulen-Modell, angestrebt werden, bei dem etwa nach unterschiedlichen Steillagen und Schwierigkeitsgraden der Bewirtschaftung differenziert werden würde.


Schließlich gibt es eine frohe Kunde für alle Frankenwein-Fans in München. Endlich wird im kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit dem Fränkischen Weinbauverband im ehemaligen Residenzladen in München der Frankenwein eine Art Vinothek bzw. Weinprobierstube bekommen. Fraglich ist derzeit noch, ob auch der Innenhof der Residenz künftig mitbenutzt werden darf, denn dort hatte bisher die ebenfalls dort ansässige Pfälzerweinstube Alleinnutzungsrechte. Diesbezüglich müssen wir fränkischen Abgeordneten wohl noch etwas Lobbyarbeit betreiben, um der Kollegin Prof. Männle als Interessensvertreterin des Pfälzerweins zu verdeutlichen, dass Frankenwein nicht nur besser schmeckt, sondern auch zu Bayern gehört.



13 Dezember 2012

Bürgerentscheid in Saal an der Saale

Immer wieder gerne bin ich draußen bei den Bürgerinnen und Bürgern, so wie neulich in einer Versammlung der Bürgerinitiative „BIOS“ in Saal an der Saale. In dem schmucken Grabfeld-Ort treffen zwei Interessensgruppen aufeinander. Zum einen die Befürworter einer Ortsumgehung und zum anderen die Gegner einer solchen. Da sich auch der Gemeinderat in der Vergangenheit in dieser Frage eher zurück gehalten hat, sollte nun ein Bürgerentscheid Klarheit bringen und zuvor die besagte Bürgerinitiative-Versammlung nochmals die Vor- und ggf. Nachteile abwägen.


Zweifelsohne zähle ich mich aus der eigenen Erfahrung aufgrund meiner Fahrten durch Saal zu den Befürwortern einer Ortsumgehung, denn für die Anwohner an der Hauptstraße ist der Verkehrslärm eine harte Geduldsprobe. Deshalb sagte ich für einen positiven Ausgang des Bürgerentscheids auch sofort meine Unterstützung für die Saaler zu. Zumal man sich mit einem positiven Votum pro Ortsumgehung zunächst einmal nichts vertut, denn es ging zunächst einzig und alleine darum den Gemeinderat dazu zu bringen, dass er die Aufnahme in den Bedarfsplan beim Straßenbauamt anmeldet. Obwohl es sonst unter den Kommunen eher den Kampf um die Einstufung in den Bedarfsplan gibt sind die Saaler davon ja noch weit davon entfernt.





uschi dreiucker / PIXELIO / pixelio.de


Nun, was konnte ich den Saalern vor ihrer Entscheidung raten? Zum einen im Auge zu behalten, dass es angesichts der demografischen Entwicklung heute wichtiger denn je ist einen Ort attraktiv für junge Familien zu halten. Dazu gehören neben den Kinderbetreuungseinrichtungen und Grundschule vor allem natürlich die Lebensbedingungen. Und die sind eben bei einer den Ort durchquerenden Bundesstraße weniger attraktiv. Zum anderen habe ich auch geraten, die Entwicklungschancen einer Neugestaltung der Ortsmitte in Erwägung zu ziehen. Wer stehen bleibt, geht rückwärts. Das sollten sich auch die Gegner der Ortsumgehung, hauptsächlich Geschäftsleute, die fürchten dass ihnen die Kundschaft weg bleibt, vor Augen halten und in einer Ortsumgehung eine Chance sehen.


Insofern habe ich keinen Zweifel am positiven Ausgang des Bürgervotums gehabt. Mit rund 59 Prozent votierten die Saaler Bürgerinnen und Bürger für eine Aufnahme der Ortsumgehung in den Bundesverkehrswegeplan. Gefreut habe ich mich auch über die netten Zeilen aus Saal nach dem positiven Ausgang des Bürgerentscheids:„Vielen Dank für Ihre Unterstützung auf unserem Weg zu einer Ortsumgehung von Saal an der Saale. Das Ergebnis des Bürgerentscheides vom 25.11.2012 war eindeutig, 58,7 % Ja – Stimmen, 42,3 % Nein – Stimmen, bei knapp 80 % Wahlbeteiligung, ich denke das ist gelebte Demokratie. Die BIOS hofft weiterhin auf ihre Unterstützung auf dem Weg zu einer Umgehungsstraße. Der Bürgermeister und der Gemeinderat sind natürlich nicht über Nacht zu Befürwortern einer Ortsumgehung geworden, daher werden wir noch viele Hindernisse ausräumen müssen. Mit Ihrer Hilfe und Unterstützung wird uns das aber sicher gelingen“. Da bin ich guter Dinge, für BIOS!



2 November 2012

Fehlplanung oder sinnvoller Ausbau der B 286?

Oft wenden sich Bürgerinnen und Bürger aus allen Teilen Unterfrankens an mich und mein Büro. So auch eine Anfrage, die mich bezüglich des Ausbaus der B286 bei Schwebheim erreicht hat. Vor allem den vielen Pendlern auf dieser Strecke ist es unverständlich, dass die Strecke nur bis Unterspießheim und nicht komplett vierspurig ausgebaut wird. Die Argumentation des Bürgers, der sich mit dem Anliegen, ich solle mich bitte für einen kompletten Ausbau der Strecke einsitzen, erschien mir einleuchtend: Infolge des deutlich gestiegenen Schwerverkehrsaufkommen auf der Strecke und der verkehrs- und sichtweitenbedingt eingeschränkten Überholweiten sind die durchschnittlichen Pkw-Reisegeschwindigkeiten auf der gesamten B286 bis Wiesentheid spürbar gesunken.




Hartmut910 / PIXELIO / pixelio.de




Das bringt mit sich, dass längere Fahrzeugkolonnen hinter langsam fahrenden Lkws den Überholdruck auf Pkw-Fahrer erhöhen und so oft zu gefährlichen Überholvorgängen führen. Außerdem ist besonders die Auffahrt in Neuses am Sand als gefährlich zu erwähnen, weil diese nach einer Kurve liegt.


Um mich über die Situation vor Ort zu informieren habe ich mich an das für die B286 zuständige Staatliche Bauamt in Schweinfurt gewandt und das Anliegen des Bürgers vorgetragen. Dort wurde mir mitgeteilt, dass die Situation vor Ort bekannt sei. Um dem daraus resultierenden hohen Unfallrisiko wirksam zu begegnen, wurde bereits ein Planungskonzept entwickelt, das den abschnittsweisen Anbau von Überholstreifen vorsieht.


Natürlich verstehe ich die Einwände der Pendler, die der Meinung sind, dass abschnittsweise angebaute Überholstreifen nicht mit einem kompletten vierspurigen Ausbau der Straße zu vergleichen sind. Hier habe ich selbstverständlich genau nachgefragt, warum man sich für diese Variante entschieden hat, was mir wie folgt erklärt wurde: Aufgrund eines Verkehrsgutachtens, das den gesamten Streckenzug von Schweinfurt bis zur A3 betrachtet hat, wurden mehrere Planfälle untersucht. Neben dem abschnittsweisen Anbau von Überholstreifen wurde auch der durchgehend vierstreifige Ausbau bewertet. Aufgrund des deutlich abnehmenden Verkehrsaufkommens südlich von Schwebheim auf weit unter 20.000 Kfz/h hat man sich gegen den komplett vierstreifigen Ausbau entschieden. Gerechtfertigt wäre der Ausbau ab mehr als 20.000 Kfz/h, da diese Zahl den Grenzwert der Wirtschaftlichkeit für einen vierspurigen Ausbau darstellt.


Geplant ist also nun ein Anbau von Überholfahrstreifen mit abwechselnder Zuordnung eines zusätzlichen Fahrstreifens zu den Fahrtrichtungen Schweinfurt bzw. Wiesentheid in acht voneinander realisierbaren Abschnitten.


Auch wenn ich für die Pendler auf der B286 keine besseren Nachrichten habe hoffe ich, wenigstens ein bisschen Licht ins Dunkle gebracht zu haben.





29 Oktober 2012

Komplexe Diskussion zum Landesentwicklungsprogramm

Wer sich in irgendeiner Weise mit Kommunalpolitik auseinandersetzt, dem wird in den vergangenen Wochen der neue Gesetzes-Entwurf zum Landesentwicklungsplan nicht verborgen geblieben sein. Schließlich waren alle Kommunen und Verbände aufgefordert, im Rahmen der Anhörung Stellungnahmen zu geben. Dabei war auffallend, dass die meisten Verbände fast übereinstimmend vernichtende Kritik am vorgelegten Entwurf der Staatsregierung geäußert haben und  – egal wer eine Stellungnahme abgegeben hat – diesen Entwurf des von der fdp geführten Wirtschaftsministeriums in Bausch und Bogen verdammte. „Einstampfen, neu machen“, lautete die meist vernommene Aussage dazu.


Größtes Problem ist das sogenannte Doppelsicherungsverbot des Landes­planungsgesetzes. Durch überzogene Auslegung dieser Norm möchte die Staatsregierung offensichtlich das wichtigste koordinierende Planungsinstrument Bayerns zu einem Nebenher wenig verbindlicher Einzelaspekte verkommen lassen. Deshalb haben wir FREIE WÄHLER dem nun einen eigenen Gesetzentwurf zur Streichung des Doppelsicherungsverbotes entgegengesetzt und sind davon überzeugt, dass der Landtag nunmehr die Notbremse ziehen muss.




Alexander Klaus / PIXELIO / pixelio.de




Durch die Neufassung des Bayerischen Landesplanungsgesetzes (BayLplG) vom 25. Juni 2012 hat der Landesgesetzgeber ein Vollgesetz im Bereich der Raumordnung geschaffen. Das Gesetzgebungsverfahren war geprägt von höchst widersprüchlichen Auffassungen darüber, was die Landesplanung zu leisten habe. Schließlich setzte sich im Landtag die Auffassung durch, dass der ursprünglich von der Staatsregierung vorgelegte Gesetzentwurf an entscheidenden Stellen geändert werden müsse. Die abschließende Beschränkung der Landesplanung auf einige wenige Regelungsbereiche wurde durch den Landtag nach umfassender Diskussion durch die Neufassung der Artikel 19 (Inhalt des Landesentwicklungsprogramms) und Artikel 21 (Inhalt der Regionalpläne) aufgegeben.


Der Landtag bekundete hierdurch die Ansicht, dass die Landesplanung eine umfassende, fachübergreifende Koordinierung der raumrelevanten Aspekte zu leisten habe. Das entspricht auch den grundlegenden Ausführungen des Bundesverfassungsgerichts zum deutschen Raumplanungssystem. Demnach ist die Raumordnung „übergeordnet, weil sie überörtliche Planung ist und weil sie vielfältige Fachplanungen zusammenfasst und aufeinander abstimmt“.


Durch die Vorlage des Entwurfs für ein neues Landesentwicklungsprogramm (LEP) durch die Staatsregierung im Sommer 2012 hat sich die Situation jedoch vollständig verändert. Es zeigt sich, dass die Staatsregierung gerade das sog. Doppelsicherungsverbot als Argument heranzieht, das LEP in großen Teilen auszuhöhlen und zu fragmentieren. An zahlreichen Stellen werden mit Verweis auf Normen, aber auch auf völlig unverbindliche Konzepte (vgl. z.B. Tourismuskonzept der Staatsregierung) überhaupt keine verbindlichen landesplanerischen Regelungen mehr getroffen. Gerade in den Politikfeldern, die der Landtag abweichend vom Gesetzentwurf der Staatsregierung als regelungsbedürftig bezeichnet hatte (insbesondere Sozialwesen, Gesundheit, Bildung und Kultur), ist offensichtlich vorgesehen, das LEP mit Verweis auf bestehende Gesetze zu entleeren. Diese Verkennung der Aufgabe der Landesplanung unter gleichzeitiger Missachtung des Willens des Landtags durch die Exekutive muss durch Konkretisierung des Gesetzes verhindert werden.


Die Lösung kann also nur lauten: Das Doppelsicherungsverbot für Raumordnungspläne wird jeweils gestrichen. Ferner wird in Anlehnung an das Konkretisierungsgebot klarstellend eine Formulierung gewählt, die eine Aufnahme von Festlegungen in Raumordnungspläne vorschreibt, sofern diese zur Konkretisierung genannten Grundsätze der Raumordnung notwendig sind.



5 Oktober 2012

Umfassende Kinderbetreuung und KITA-Plätze das A und O für eine Gemeinde

Kindergarten, Schule, Breitbandanschluss und Verkehrsanbindung sind wohl die bedeutendsten infrastrukturellen Voraussetzungen für Kommunen in den ländlichen Räumen, um deren Attraktivität auch für junge Familien zu sichern. Vor allem die umfassende Kleinkind- und Kinderbetreuung nimmt dabei in einer Zeit, in der Flexibilität vom Arbeitnehmer gefordert wird und zur Behebung des Fachkräftemangels jede/r Arbeitnehmer/in gebraucht wird, eine zunehmend große Bedeutung ein. Deshalb ist es auch die Aufgabe der Kommune, sich in diesem Bereich mit einem entsprechenden Angebot zukunftsorientiert zu präsentieren. Mit der Segnung und Eröffnung des Hauses für Kinder ist der Gemeinde Hohenroth im Landkreis Rhön-Grabfeld dies nun zweifelsohne gelungen. Denn mit dem sanierten und erweiterten Haus für Kinder ist die lückenlose Betreuung vom Krippenkind bis zur Schulbetreuung gesichert und mit einem einzigartigen, offenen Bildungskonzept in dieser Region ein Vorzeigeobjekt.


Zu recht verwies die Einrichtungsleiterin Margit Suhl bei der Eröffnung darauf hin, dass sich das Haus für Kinder primär als Bildungseinrichtung verstehe. Dazu bietet das offene pädagogische Konzept mit Basisräumen für jede Gruppe, sowie themenbezogene Räume für Musik, Bauen, Werkstatt, Sport und Medienerziehung und einem Anti-Aggressionsraum alle Möglichkeiten, Kindern eine optimale, frühkindliche Erziehung zu gewährleisten. Die Kooperation mit der benachbarten Schulbetreuung und dem Sprachheilkindergarten der Irena-Sendler-Förderschule vervollständigt das umfassende Bildungs- und Betreuungsangebot.



Die Gemeinde Hohenroth musste dafür mit 1,3 Millionen Euro bei einer Förderung durch den Staat von rund 400 000 Euro tief in die leere (Gemeinde-)Tasche greifen und musste diese Baumaßnahme  sogar fremdfinanzieren. Dennoch bin ich der Meinung, dass sich dieser Kredit refinanzieren wird, denn nun bietet die Gemeinde im Umfeld der Kreisstadt Bad Neustadt beste Voraussetzungen für den Verbleib und die Ansiedlung junger Familien - und diese brauchen Kommunen im ländlichen Raum. Allein die Tatsache, dass im Landkreis Rhön-Grabfeld, dem in Unterfranken der größte demografische Wandel prognostiziert wird, von den vorhandenen 3993 Kindergartenplätzen nur 2877 belegt sind zeigt bereits, dass in einigen Kommunen Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung schon sichtbar werden.


Wie sehr sich jedoch auch die Kindertageseinrichtungen im Wandel befinden beweisen weitere Zahlen. Von den 2877 belegten KITA-Plätzen sind 510von Kindern unter 3 Jahren, 2080 von Kindern von 3 Jahren bis zur Einschulung und 287 von Schulkindern frequentiert. Dabei ist die Aufgabenstellung Integration und Inklusion bei 351 Kindern mit Migrationshintergrund und 47 Kindern mit (drohender) Behinderung schon gut umgesetzt.


Das Ziel der Politik muss es weiter sein, dass auch in ländlichen Regionen ein umfassendes Maß an Betreuungszeiten in Krippen und KITAs geschaffen wird. Auch wenn ich oft bei Gesprächen mit Menschen in diesen Regionen Zweifel an der Notwendigkeit von Krippenplätzen heraus höre, so muss ich klar sagen, dass auch in ländlichen Gebieten die Zeit vorbei ist, dass in der Großfamilie beispielsweise durch die Großeltern die Kinderbetreuung gewährleistet werden kann. Bestes Beispiel bietet hierfür meine Heimatstadt Gemünden. Zunächst wurde im Stadtteil Adelsberg vor mehr als fünf Jahren eine erste Kinderkrippe aufgebaut und beim damaligen Stadtratsbeschluss herrschte große Skepsis, ob diese denn wirklich angenommen werde. Heute, einige Jahre später, hat die Stadt Gemünden bereits im Kindergarten St. Martin die zweite Kinderkrippe installiert und im nächsten Jahr steht wohl der Aufbau einer dritten Krippe im Stadtteil Langenprozelten bevor. Deswegen werden wir FREIE WÄHLER auch nicht locker lassen und uns weiter für einen Ausbau der Betreuungsplätze stark machen. Der frühkindlichen Bildung kommt heutzutage eine entscheidende Bedeutung im gesamten Erziehungs-und Bildungsprozess zu, der letztendlich in einem fließenden Übergang von KITA-Grundschule und einem Vorschuljahr enden muss. Denn frühzeitiger Spracherwerb ist das A und O einer erfolgreichen Bildung. Deshalb müssen die Sprach-Vorkurse, die derzeit für Kinder mit Migrationshintergrund bereits im letzten Kindergartenjahr angeboten werden, unserer Ansicht nach auf alle Kinder ausgedehnt werden.



28 September 2012

Dialog führt zum Erfolg beim Problemfels

Nicht selten steht die Politik im Zwiespalt einerseits gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und andererseits Bürgern keine zusätzlichen Hemmnisse aufzubürden. Ein gutes Beispiel dafür sind die Geschehnisse um den Felsabgang und der daraus resultierenden Wegsperrung an der Benediktushöhe in Retzbach in meinem Landkreis Main-Spessart. Seit mindestens zweieinhalb Jahren beschäftigt dieses Thema auch mich. Denn als ich zum ersten Mal im Jahr 2009 mein „Winzergespräch“ mit den örtlichen Weinbauern geführt habe, wurde ich für dieses Thema sensibilisiert. Zahlreiche Bemühungen und Schreiben meinerseits an Ministerien und Behörden, Kontakte mit der Gemeinde etc. hatten bis zur vor kurzem von der Gemeinde aufgrund eines neuen Gutachtens angeordneten Sperre des Flurweges zu keinem wirklichen Fortkommen geführt.


Die schwierigen Eigentumsverhältnisse, die neben der Gemeinde auch den BUND Naturschutz mit einer wesentlichen Grundstückfläche betreffen, die zusätzliche Betroffenheit des Freistaates durch die direkt daneben verlaufende Bundesstraße 27 und gar die nicht wegzudiskutierende indirekte Beteiligung der Deutschen Bahn als weiterer Nachbar lassen erahnen, wie diffizil die Sache ist und die Verantwortung von sich gewiesen wurde. Nunmehr wurden durch die von-heute-auf-morgen-Sperrung vor allem die Winzer, die unmittelbar vor der Lese stehen, zu recht laut. Und als ich von genau diesen Winzern in der vergangenen Woche zu einer Infoveranstaltung mit dem Bürgermeister gerufen wurde, erlebte ich hautnah, wie hochgekocht die Stimmung angesichts der Wegsperrung war. Dies liegt mitunter auch an dem sich bereits über Jahre hinziehenden Status Quo an dem berüchtigten Felsen.



Im Glauben daran, dass es in unserem bürokratischen Staat möglich sein muss, auch unkonventionelle und bürgerfreundliche Lösungen bei Einhaltung und Auslegung aller Vorschriften zu erwirken, habe ich den Winzern meine Unterstützung zugesichert. Deshalb habe ich in den Folgetagen Gespräch um Gespräch geführt, um bei den verschiedenen Stellen Verständnis für die Nöte der Winzer zu erwirken:  Zumindest eine kurzfristige „Verbesserung“, aber auch die Notwendigkeit einer langfristigen, dauerhaften Lösung zu finden. Denn die im Raum stehenden 1,5 Millionen Euro für eine Sanierung des Benediktusfelsen sehe ich ehrlich gesagt als exorbitant hoch an und bin der Meinung, dass diese alleine von der Gemeinde nicht aufzubringen sind.


Nunmehr hat der Ortstermin dieser Tage in Retzbach mit allen Beteiligten einen mehr als positiven Ausgang gefunden. So kann kurzfristig durch einer Verringerung der Maschenweite des Sicherungszaunes eine vielversprechende Sicherung der Felsen erfolgen, die es wiederum erlaubt, dass der Weg wohl in Kürze wieder Radfahrern, Fußgängern und Weinbauern zugänglich gemacht werden und der Wirtschaftsweg wieder für den Verkehr freigegeben werden kann. Es gilt jetzt abzustimmen, wer und wie der Zaun am schnellsten ertüchtigt werden kann. Zusätzlich sollen bis dahin einige verkehrsregelnde Maßnahmen zumindest die größten Gefahrenpotentiale verringern.  Langfristig soll ein weiteres Gutachten, für das sich Gemeinde und BN die Kosten teilen, Aufschluss darüber geben, wie eine dauerhafte Sicherung möglich und welche Maßnahmen dafür erforderlich sind.


Das Beispiel ist deswegen so prägend, weil es wieder einmal zeigt, wie schwierig es manchmal ist, die Interessen von mehreren Seiten zu bündeln. Letztendlich ist direkte Kommunikation vor Ort immer wieder wichtig, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. So freue auch ich mich über dieses Resultat, denn nach so langer Zeit des Beschäftigens mit dem Benediktusfelsen könnte dieses Dauerthema in nicht allzu ferner Zukunft endlich mal ad acta gelegt werden.



24 September 2012

Wettbewerbsnachteile beim Tourismus ausgleichen

Intensiv haben wir uns bei unserer Klausurtagung in Bamberg mit dem Tourismus in Bayern beschäftigt. Mit seinen rund 560 000 Arbeitsplätzen stellt der Tourismus schließlich einen erheblichen Wirtschaftsfaktor dar. Erst kürzlich konnten wir die erfreuliche Botschaft vernehmen, dass vor allem Franken als Tourismusland nicht nur immer attraktiver wird, sondern auch die höchsten Zuwachsraten aller Tourismusregionen im vergangenen Jahr in Bayern hatte.

Derzeit wird der Tourismus sehr stark auf europäischer Ebene mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) als Wirtschaftsfaktor gefördert. In der neuen Förderperiode hingegen soll der Tourismus als eigene Säule gestrichen werden. Dagegen gilt es sich zu stellen. Wir FREIEN WÄHLER setzten auf den Wirtschaftsfaktor Tourismus mit seiner halben Million Arbeitsplätzen in Bayern.  Sollte es keine europäische Förderung mehr geben, steht der Freistaat in der Pflicht, den Tourismus selbst adäquat zu fördern. Hier müssen die Europaabgeordneten aller Parteien in Brüssel vor allem entsprechenden Druck machen.

In meinen Augen erfordert Qualität mehr Mut zu Investitionen in die Ausstattung der Tourismusbetriebe.  Diese Investitionen erfolgen jedoch nur, wenn Hoteliers und Gastronomen sicher sein können, dass sie dieses Geld in einem überschaubaren Zeitraum zurückverdienen können. Zunächst einmal fordern wir daher eine landesweit koordinierte Verbesserung von Marketing und PR für alle touristisch relevanten Gebiete. Hierzu habe ich bereits vor Monaten eine parlamentarische Initiative mit einer Anfrage gestartet.

Das Beispiel der erfolgreichen Vermarktung Südtirols zeigt, wie sich Übernachtungszahlen und Umsatzpotentiale auch für bestimmte Regionen in Bayern optimieren ließen. Hier sollte die Bayerische Staatsregierung eine stärkere Koordinationsrolle übernehmen. Schließlich gilt es zu berücksichtigen, dass sich die Urlaubsgewohnheiten der Menschen verändert haben. Urlauber bleiben heute nicht mehr eine Woche oder länger an einem einzelnen Urlaubsort.  Deshalb ist es für die Ferienregionen Frankens von großer Bedeutung, wie viel Umsatz ein Tourist dort innerhalb eines Tages generiert. Während der Tagesumsatz in Unterfranken derzeit bei etwa durchschnittlich 30 Euro liegt – im Weinland Franken sogar bei 45 Euro – lässt der Tagesgast in der Fränkischen Schweiz aktuell nur 18 Euro.



Bei der Klausurtagung in Bamberg haben ich zusammen mit Karl Vetter(links und Alexander Muthmann(rechts) über das neue Tourismuskonzept diskutiert.




Sicher wirken sich hier gezielte und gute Initiativen vor Ort bereits positiv aus, wie etwa "Wein, schöner Land", aber dennoch brauchen wir Möglichkeiten der Förderung solcher Marketing-Instrumente. Ein Hemmschuh für eine mutigere Investition vieler Betriebe ist zweifelsohne auch die unterschiedliche Mehrwertsteuer-Handhabung. Hier brauchen wir europaweit eine gleiche Regelung für alle Nationalstaaten um "Waffengleichheit" mit unseren Anrainer-Staaten zu erreichen. Hier ist das Europa-Parlament gefragt.

Nicht zu vergessen, das bei der Reform der Landesplanung der Tourismus nicht unter Tisch fallen darf, wie das im bisher vorliegenden Entwurf des LEP der Fall ist. Der Tourismus muss wieder als eigenständiger Wirtschaftszweig behandelt werden, um mögliche planungsrechtliche Konflikte mit anderen Bereichen frühzeitig zu entschärfen.


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