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21 August 2013

Gemündener Schullandschaft: Zum Überleben zu wenig und zum Sterben zu viel!




Da haben wir nun also erste Auswirkungen der demografischen Entwicklung in unserem Landkreis Main-Spessart. Zum (Über)Leben zu wenig und zum Sterben zu viel, so habe ich dieser Tage die entstandene Situation um die Gemündener weiterführenden Schulen, sprich die Realschulen und die Gymnasien, beschrieben. In meiner Heimatstadt gibt es bekanntlich neben dem staatlichen Friedrich-List-Gymnasium auch das Mädchengymnasium der Schwestern vom Heiligen Kreuz sowie eine staatliche Realschule und die Mädchenrealschule am Mädchenbildungswerk.


Der Prognose zufolge, die auf den Geburten im Raum Gemünden fundiert, werden demzufolge in 10 Jahren von den derzeit rund 541 Schülern des List-Gymnasiums noch rund 300 übrig bleiben und für das Gymnasium am Mädchenbildungswerk stehen gerade noch einmal 100 Mädchen zu Buche. Das bedeutet für das Gymnasium des Mädchenbildungswerkes beim jetzigen Status Quo definitiv das scheibchenweise AUS, für das staatliche Gymnasium wird es zumindest eng.



Was läge also näher darüber nachzudenken, inwieweit diese vier Schulen sich gegenseitig arrangieren könnten und daraus eine Win-Win-Situation kreieren. So lautete der Vorstoß des Kaufmännischen Leiters des Mädchenbildungswerkes angesichts der Tatsache, dass der Landkreis in Kürze 32 Millionen Euro für die Sanierung des Friedrich-List-Gymnasiums investieren will, sich darüber Gedanken zu machen, ob nicht die Realschülerinnen alle künftig in die staatliche Realschulen gehen könnten und im Gegenzug die List-Schüler an ein von der Caritas getragenes kirchliches Gymnasium ans Mädchenbildungswerk wechseln könnten. So volkswirtschaftlich einleuchtend diese Rechnung auf den ersten Blick erscheint, so verschreckt wirken natürlich auch Bürgerinnen und Bürger darüber: ‚Was, mein Kind an ein kirchliches Gymnasium?‘ oder ‚Das Mädchenbildungswerk als einziges Mädchen-Gymnasium muss erhalten bleiben‘.



Dies wäre alles noch irgendwie arrangierbar, wenn nicht das Kultusministerium jeglichem Denkansatz den Nährboden mit einem klaren und unwiderruflichen „NEIN“ zur Auflösung eines staatlichen Gymnasiums entzogen hätte. Nun will ich auch nicht um jeden Preis eine Fusion oder eine Zusammenführung dieser Schulen, schließlich sollte so etwas gut durchdacht und bedacht sein. Allerdings muss man als Hintergrundwissen parat haben, dass der Landkreis in wenigen Wochen eine 32 Millionen-Euro-Sanierung für das staatliche Friedrich-List-Gymnasium auf den Weg bringen will. Sollte dies geschehen, so wäre der Zug für die Entwicklung einer Bildungslandschaft in Gemünden abgefahren.




Claudia Hautumm/ pixelio.de

Claudia Hautumm/ pixelio.de



Deshalb habe ich mich mit einem Schreiben an Kultusminister Spaenle gewandt, um nun Auskunft über rechtliche Grundlage einer solch massiv ablehnenden Haltung des Ministeriumsvertreters zur erwogenen künftigen Zusammenarbeit der beiden Gemündener Gymnasien und Realschulen. Meines Erachtens kann es doch nicht sein, dass wir hier sehenden Auges rund 14 Millionen Euro staatliche Fördergelder und rund 32 Millionen Euro in Beton gießen und jetzt schon genau wissen, dass eines der beiden Gymnasien nicht überleben kann, im schlimmsten Fall es sogar beide Gymnasien in zehn Jahren über den Jordan gehen. Der Vollständigkeithalber sei noch erwähnt, dass im rund 14 Kilometer entfernten Lohr und Karlstadt zwei weitere Gymnasien vorhanden sind.



Vor allem die krassen Geburtenrückgänge im Sinngrund und die daraus errechneten Prognosen für den Gymnasial-Standort Gemünden bei einer gut bemessenen Übertrittsquote von 33 Prozent der Kinder die aufs Gymnasium wechseln lassen mich nicht nur als Politiker, sondern auch als Steuerzahler und Bürger erheblich ins Nachdenken kommen, ob unter diesen Gesichtspunkten die geplante Investition des Landkreis in das FLG so zu rechtfertigen sind, zumal das Mädchenbildungswerk erst mit rund 6 Millionen Euro staatlichen Fördergeldern saniert worden ist.



Unter diesen Gesichtspunkten kann ich die klare Absage aus dem CSU-geführten Kultusministerium nicht nachvollziehen, wo noch dazu Kultusminister Spaenle immer wieder von Bildungsregionen spricht, aber sein Personal scheinbar anders handelt.



Meines Erachtens brauchen wir nach den Wahlen einen runden Tisch, an dem man vernünftig und stichhaltig die Argumente austauscht und mögliche Lösungsvorschläge erarbeitet. Der Kreistag muss seine Entscheidung Ende September über die Sanierung erst einmal zurückstellen. Ich bin überzeugt, das ist die vernünftigste und nachhaltigste Lösung.



Eines ist im Gespräch mit dem kaufmännischen Leiter des MBW für mich auch klar geworden: Das MBW und der mögliche zukünftige Träger beharren nicht auf Schulgeld, sondern wollen eine vernünftige Lösung. Als bildungspolitischer Sprecher meiner Landtagsfraktion sehe ich in meinen Heimatlandkreis genau den Prototypen an Landkreis für eine von unten geführte und moderierte Schulentwicklung im Zuge einer Bildungsregion, die auch tatsächlich eigene Vorschläge und Entscheidungen wie im Fall Gemünden treffen darf, als Paradebeispiel. Denn was nutzt mir das Label Bildungsregion, das das Kultusministerium so gerne verleiht, wenn es nur eine Etikette ist, aber nicht wirklich dort eine Schulentwicklung für die Region durch die Entscheidungsträger vor Ort passieren kann. Hier muss die Staatsregierung Farbe bekennen und den Wählerinnen und Wählern endlich sagen, wie sie bereit ist Verantwortung nach unten zu transportieren.


Politik muss die Menschen ernst nehmen und dazu gehören auch die Entwicklungen vor Ort und wenn nicht genügend Kinder da sind, dann muss man das als Grundlage für seine Entscheidung nehmen.

 



13 August 2013

Main-Spessart bleibt bunt!


Main-Spessart ist bunt, dieser Satz war in den vergangenen Tagen in unserem Landkreis wieder in aller Munde. Grund war nicht etwa die bunte, modische Sommerkleidung, die viele Menschen derzeit bei den heißen Temperaturen tragen, sondern ein paar ewig gestrige Neonazis, die wieder einmal den kleinen Ort Ansbach bei Marktheidenfeld für ein "rechtes Gesinnungstreffen" auserkoren hatten.


Schnell hatte in den vergangenen Wochen nach deren Ankündigung eines Treffens das Netzwerk "Main-Spessart ist bunt" sich zusammen gefunden und eine Gegen-Kundgebung auf die Beine gestellt. Rund 300 Menschen haben deshalb mit ihrem bunten Outfit und dem klaren Bekenntnis, "Wir brauchen Euch nicht", bekundet, dass in Ansbach und in Main-Spessart kein Platz für das - so habe ich es in meinem Grußwort gesagt - "braune Pack" ist.


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Wenn man bedenkt, welch sicherheitstechnische Aufwand mit rund 250 Polizisten hierfür inszeniert werden musste, ist es umso unverständlicher, dass immer noch wenige Kilometer weiter in Marktheidenfeld die "NPD" Plakate aufhängt und als Partei noch vom Bundestag finanziert wird. Längst gehört diese undemokratische Gruppierung verboten. Und wie stolz wir auf unsere freiheitliche Verfassung auch sein können, so traurig muss man feststellen, dass es unter dem Aspekt der Versammlungsfreiheit möglich ist, dass immer noch Nischen für das rechtsradikale Spektrum vorhanden sind. So war die ursprüngliche "rechte Party" von der Gemeinde Roden zwar nicht genehmigt worden, aber dennoch gelang den "Rechten" am Abend vorher ein Gerichtsbeschluss, der ihnen ein Verweilen mit rund 50 Personen in Ansbach erlaubte.


Da kann man manchmal eigentlich nur mit dem Kopf schütteln, aber Freiheit kann eben auch so etwas beinhalten. Deshalb gilt es mehr denn je ein Auge auf extremistische Aktivitäten jeder Art zu werfen. Denn ob "rechts" oder "links", Beides ist extrem verfassungsfeindlich und -gefährdent, das lehren und die Erkenntnisse aus den NSA-Prozessen.


Deshalb ist es auch außerordentlich wichtig, dass nicht nur in der Schule diese Dinge noch intensiver zur Sprache kommen. Genauso wichtig ist die Funktionstüchtigkeit der Vereine gerade in den ländlichen Räumen, die dazu beitragen, dass Jugendliche erst gar nicht auf dumme Gedanken kommen. Deshalb nützen nur die bekannten Politikersprüche, das Ehrenamt zu unterstützen und dann keine Taten folgen zu lassen, wenig. Denn so schön die in dieser Legislaturperiode eingeführte Ehrenamtscard mit ein paar vergünstigten Eintritten beim Schwimmbad oder Museum auch für jeden Einzelnen ist, so marginal ist deren Wirkung. So hat mir erst dieser Tage eine engagierte Ehrenamtliche, die mehrmals die Woche Krankenhausbesuche für eine Hilfsorganisation durchführt, geschrieben, dass sie enttäuscht sei über beispielsweise die neuen Tarife des gerade eingeführten Verkehrsverbundes Mainfranken. Denn dadurch verteuern sich die aus eigener Tasche zu zahlenden Fahrtkosten um etwa ein Drittel (!). Da frage ich mich dann schon wie kurzsichtig der Beschluss des Kreistages Main-Spessart war dem Verkehrsverbund beizutreten ohne die Folgen für die Betroffenen zu bedenken. Deshalb habe ich mich auch an die Verantwortlichen gewendet, mit der Bitte zu prüfen, ob hier nicht Möglichkeiten bestehen, Ausnahmeregelungen zu treffen.



1 Juni 2013

Die Trinkwasserlüge der CSU

Wasser = Leben, diese einfache Gleichung legt schon dar, dass es sich beim Wasser nicht um irgendeinen Rohstoff handelt, sondern um den überlebenswichtigen. Deshalb sind die Pläne der Europäischen Union, mit der geplanten EU-Konzessionsrichtlinie die Liberalisierung unserer Trinkwasserversorgung anzustreben, abzulehnen.


Mit dieser Konzessionsrichtlinie müssen demnach Bund, Länder oder Gemeinden zukünftig alle größeren Aufträge europaweit ausschreiben und nach bestimmten Kriterien vergeben. Besonders betroffen davon sind lebenswichtige Bereiche wie die Trinkwasserversorgung.





Sara Hegewald / PIXELIO / pixelio.de


Ich setze mich mit Tatkraft dafür ein, dass es zu keiner Verschlechterung der Versorgung kommen wird. Denn bei einer Privatisierung der Wasserversorgung würden erneut internationale Konzerne die großen Gewinner sein. Als Folge davon würde sich der Wasserpreis erhöhen, die Managergehälter steigen, das Leitungsnetz eher kaputt gespart und die Wasserqualität sinken.


Die Wasserversorgung ist eine kommunale Aufgabe und gehört zur Daseinsvorsorge und da bitte, Finger weg! Die Wasserversorgung muss in kommunaler Hand bleiben - ohne Bevormundung durch die Europäische Union. In Ländern wie Großbritannien oder auch deutschen Städten, wie Berlin und Potsdam, zeigen sich bereits heute die negativen Folgen der Liberalisierung der Wasserversorgung: steigende Wasserpreise für die Bürger, große Gewinne der Konzerne und mangelnde Versorgungssicherheit.


Deshalb ist es jetzt 5 vor 12, denn noch ist die Konzessionsrichtlinie nicht beschlossen. Bis zum Sommer verhandeln die EU-Gremien hinter verschlossenen Türen darüber. Frühestens im September – also nach den Landtags- und Bundestagswahlen - hat dann das Europäische Parlament das letzte Wort. Deshalb müssen sich jetzt die Bundesregierung und die deutschen Europa-Parlamentarier klar positionieren und eine vollständige Herausnahme des Wasserbereichs aus der Konzessionsrichtlinie erwirken.



Wie wenig ernst die Bundesregierung und gerade auch die CSU und FDP dieses Problem nehmen, zeigt die jüngste Vergangenheit. Die CSU hat bei der Trinkwasserfrage versagt. Am 10. Dezember 2012 hat der Vertreter der deutschen Bundesregierung, der bekanntlich neben der CDU und der FDP auch der CSU angehört, im EU-Ministerrat der Dienstleistungsrichtlinie zugestimmt (!), welche auch Trinkwasser beinhaltet. Demnach müssten künftig zahlreiche Kommunen ihre Trinkwasserversorgung in einem Bieterverfahren dem Wettbewerb aussetzen, was Qualitäts- und Preisrisiken für die Bürger nach sich ziehen würde. Am 15. Februar 2013 wird ein CSU-Europa-Abgeordnete im Münchner Merkur folgendermaßen zitiert: „Die Bundesregierung hat keine Möglichkeit mehr, das aufzuhalten“.


Sehr wohl gibt es noch Möglichkeiten dies zu verhindern. Einen Antrag von uns FREIEN WÄHLERN im Bayerischen Landtag auf Berichterstattung über die Folgen der Liberalisierung haben CSU und FDP auch abgelehnt (Drs 16/15456). Jetzt, nachdem ihre Parteispitze versagt hat, laufen die CSU-Vertreter in den Heimatstimmkreisen herum und rufen ‚Hände weg vom Trinkwasser!‘. Da fällt mir nur wieder ein: Schnarchzapfen, auch schon aufgewacht!


Deshalb fordern wir FREIE WÄHLER in einer deutschlandweiten Unterschriftenaktion, dass die Trinkwasserversorgung aus der EU-Dienstleistungsrichtlinie ohne Wenn und Aber herausgenommen werden muss.  Unterstützen auch Sie diese Aktion mit einer Unterschrift in meinem Bürgerbüro !



24 Mai 2013

Vom Wahlverhalten und seinen Folgen

Zwei Fragen beschäftigen mich, seit ich dieser Tage mit einigen Bürgermeistern eine Diskussion über unser Wahlprogramm geführt habe: Wann ist die (finanzielle) Leistungsfähigkeit einer Gemeinde oder Stadt so beeinträchtigt, dass es auch die Bürger merken? Und vor allem wie schmerzhaft muss diese Einschränkung sein, dass es auch das Wählerverhalten bei einer Bezirks- oder Landtagswahl entsprechend beeinflusst?




Wilhelmine Wulff / PIXELIO / pixelio.de




Reicht es - wie im Fall des Bürgermeisters aus der Rhön -  dass eine städtische Einrichtung wie die Stadtbibliothek geschlossen werden muss weil die Stadt das Geld dazu nicht mehr aufbringen kann, um überhaupt den Haushalt des laufenden Jahres genehmigt zu bekommen? Oder wie im Fall meiner Heimatstadt Gemünden, dass das Hallenbad geschlossen werden musste, weil die Sanierungskosten nicht aufgebracht werden konnten?


Wohl kaum ein Wähler bringt eine solche Freizeitangebotseinschränkung mit der seit Jahren miesen und ungenügenden Finanzierung der Kommunen durch den Freistaat und den Bund in Verbindung. Denn während Finanzminister Söder in München damit prahlt eine Milliarde Euro an Schulden des Freistaates zurück zu zahlen und Ministerpräsident Seehofer damit kokettiert Bayern bis 2030 schuldenfrei machen zu wollen, krebsen die Kommunen wegen seit Jahren gekürzter Zuschüsse für die Schülerbeförderung, reduziertem Anteil am Kfz-Steuerverbund oder gestrichenen Zuschüssen für Abwassersanierungen an der Überlebensgrenze herum.


Letztendlich spart der Freistaat seit Jahren auf dem Rücken der Kommunen, nur merken das die wenigstens Bürgerinnen und Bürger, weil sie meistens die Zusammenhänge nicht kennen und sich nicht dafür interessieren. Prügelknaben sind dann auf unterster lokaler Ebene meistens die Gemeinde- und Stadträte sowie die Bürgermeister, die dies ausbaden müssen und sich von den Bürgern entsprechend beschimpfen lassen dürfen.


Dabei stinkt der Fisch wie so oft am Kopf. Würden Freistaat und Bund ihrer  Pflicht nachkommen und die Kommunen ordentlich finanzieren sodass diese durch entsprechende Förderprogramme überlebenswichtige Aufgaben der Daseinsvorsorge wie eben Abwasserkanalsanierungen, Straßenerhaltungsmaßnahmen, Hallenbadsanierungen oder Unterhaltungskosten von Kindertageseinrichtungen ohne "Klimmzüge" schultern könnten, dann wäre das Leben manches Bürgermeisters erträglicher und für die Bürger lebenswerter.


Nun stehen gerade wir FREIE WÄHLER für die Stärkung der Kommunen und für eine bessere Finanzausstattung dieser. Aber dem Wähler genau die oben dargestellten Zusammenhänge nahe zu bringen und zu verdeutlichen ist ungeheuer schwer. Deshalb habe ich hier auch mal mit diesem Beitrag versucht, ein bisschen Transparenz in den Finanzierungsnebel hinein zu bringen.


Es ist halt tausendmal einfacher zu verkünden, dass Bayern sprudelnde Steuereinnahmen hat, als den Wählerinnen und Wählern reinen Wein einzuschenken und auch zu sagen, wofür diese Steuern verwendet werden. Denn unsere gezahlten Steuern sollten eigentlich so "verwaltet" werden, dass sie vor allem zumindest in angemessener Weise den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu gute kommen und nicht wie beispielsweise die Einnahmen aus den Kfz-bezogenen Steuereinnahmen, die zu rund 40 Prozent - immerhin 55 Milliarden Euro – , eben NICHT dem Straßenunterhalt zufließen. Geradezu grotesk, dass in diesem Zusammenhang Ramsauer und Co über eine PKW-Maut nachdenken und damit erneut die Autofahrer abzocken wollen, anstatt einfach die Gelder dafür zu nutzen, wofür sie erhoben werden.



8 Mai 2013

MainMuschelkalk erhält hohe EU-Förderung

Die Erhaltung unserer wunderbaren Kulturlandschaft ist unser aller Ziel. In dem Projekt MainMuschelkalk sollen nun in den Landkreisen Main-Spessart, Würzburg, Bad Kissingen und der Stadt Würzburg mit Unterstützung der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Projektes mit 2,1 Millionen Euro frühere und noch bestehende Weinberge, wertvolle ökologische Biotope, Tiere und Pflanzen gefördert werden.


Zum Start des Projektes am Hammelberg in Hammelburg schickte Umweltminister Marcel Huber deswegen  gleich einmal eine Herde Ziegen an die Arbeit, die künftig naturnah für die Beweidung sorgen sollen. Ziel soll es sein die Biodiversität der Lebensräume und Arten in der wertvollen Kulturlandschaft Mainfrankens zu erhalten und auszubauen.



Mit diesem Naturschutzprojekt und der EU-Förderung ist es gelungen eine hohe Förderung für die Kulturlandschaft an Main, Saale und Wern zu erhalten, das federführend für die beteiligten Projektpartner vom Landkreis Main-Spessart beackert werden soll. Mit dem LIFE-Projekt sollen u.a. neue Impulse für die Umsetzung bzw. Weiterführung historischer und extensiver Nutzungsformen vermittelt werden. Großflächig verbuschte Hochflächen oder Hänge  sollen wieder so hergestellt werden, dass das prägende Landschaftsbild Mainfrankens wieder erkennbar wird.



8 Mai 2013

Frühstudenten müssen auch Semesterticket bekommen

Als ich das erste Mal von der Möglichkeit eines Frühstudiums an der Universität Würzburg gehört habe habe ich mich gefragt, ob es wirklich sein muss, dass man versucht die Jugendlichen immer noch früher in ein Bildungssystem zu pressen.


Doch nachdem ich nun von einem meiner Praktikanten davon berichtet, aber vor allem im Rahmen des Ministerbesuchs dieser Tage am Institut für Informatik die Zielsetzung des Frühstudiums erläutert bekommen habe, revidiere ich meine eher zurückhaltende Meinung.



Laut Dr. Greiner, dem Leiter des Projekts "JIM hilft Dir! Und JIM hat Freunde - Erfolgreicher MINT-Abschluss an der JMU", diene das Frühstudium gewissermaßen als Talenterfassungsmaßnahme, mit der vor allem für die MINT-Fächer potenzielle Studierende gewonnen werden können. Zwischen 40-60 MINT-Studierende gelangen auf diese Art und Weise in diesen Fachbereich, Respekt! Zu den MINT-Fächern, das muss ich vielleicht noch hinzufügen, gehören die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.


Da muss ich sagen, dann ist dieses Frühstadium für Schüler eine tolle weiter zu verfolgende und gewinnbringende Einrichtung. Deshalb ist es auch wichtig, dass gerade allen Interessenten der Weg dorthin möglich ist und auch unterstützt wird. Doch da sehe ich noch einige Arbeit vor mir, denn bereits in der Vergangenheit hatten mich Schüler und Schülerinnen aus dem Main-Spessart-Kreis darauf angesprochen, warum nicht auch den Frühstudenten die Nutzung des Semestertickets möglich sei. Dies wurde von dem zuständigen VVM, dem Verkehrsverbund Mainfranken, abschlägig beschieden. Das Kultusministerium sieht sich wiederum auch nicht zuständig, da es auf die Hochschule als zuständiges Ministerium verweist. Jedenfalls werde ich an diesem Thema dran bleiben und versuchen mit meiner Fraktion für den nächsten Haushalt einen eigenen Haushaltstitel hierfür einzubringen. Bei dem lächerlichen Betrag von rund 5000 Euro müsste das machbar sein, denn schließlich wollen wir doch gerade auch die Potenziale der Schülerinnen und Schüler aus den ländlichen Räumen fördern.


Im Übrigen eine interessante Erkenntnis, die der Besuch am Informatik-Institut auch erbracht hat: die Zahl der Frühstudenten ist durch das G8 etwa um ein Viertel bis ein Drittel rückläufig. Also eine Grund mehr, um für die von uns Freien Wählern propagierte Wahlfreiheit G8/G9 zu kämpfen.



8 Mai 2013

Feldgeschworene – eine wichtige Tradition in Franken

Die Maiwochenenden gehören hier in Unterfranken traditionell den Feldgeschworenen. Die "Siebener", wie sie im Volksmund auch genannt werden, hegen und pflegen mit den Feldgeschworenentagen eine der traditionsreichsten Ehrenämter der kommunalen Selbstverwaltung und sind aus dem bayerischen öffentlichen Leben nicht wegzudenken. Als Hüter der Grenzen und Schützer des Eigentums sind sie Mittler zwischen Vermessungsverwaltung und den Bürgern in den Orten. Ihnen kommt als eine Art kommunales Hilfsorgan eine herausgehobene Bedeutung in einer Gemeinde oder Stadt zu.





SarahC. / PIXELIO / pixelio.de


Nicht umsonst ist in diesen Tagen der Landestag der Feldgeschworenen in Schweinfurt, denn gerade in Franken und speziell in Unterfranken sind die "Siebener" stark vertreten. Von den rund 20 000 Feldgeschworenen in Bayern sind mehr als die Hälfte in Franken zu Gange. Und wenn viele junge Leute mit diesem Begriff des Feldgeschworenen nichts anfangen können, dann ist es umso wichtiger, dass diese Feldgeschworenentage, bei denen ich in diesen Wochen in Wiesenfeld, Wiesthal und Burgsinn teilgenommen habe, als Feiertag einer Gemeinde zelebriert werden – ganz traditionell mit geschmückten und beflaggten Häusern, Gottesdienst, Umzug und der eigentlichen Feldgeschworenentagung. Eine Tradition lebt! Dass aber auch hier bereits ein Traditionsverfall zu erkennen ist zeigt sich am ehesten daran, dass immer weniger Bürgerinnen und Bürger beim Umzug am Straßenrand stehen und den Feldgeschworenen Ehre und Dank erweisen. Auch die traditionsreichen kleinen Blumensträußchen, die in den vergangenen Jahren noch seitens der   Frauen eines Ortes gereicht wurden, entdeckt man immer seltener. Schade, denn auch das ist Brauchtumspflege.


Wie bedeutend dieses kommunale Ehrenamt, zu dem man berufen wird und auf Lebzeiten das sogenannte "Siebenergeheimnis" dann auch mit ins Grab nimmt, ist, das sieht man vor allem in den übrigen Bundesländern. Nur Rheinland-Pfalz und teilweise Thüringen bedienen sich ihrer Dienste. In Mecklenburg-Vorpommern sagte man mir vor einigen Jahren, dass man gerade nach der Wiedervereinigung froh gewesen wäre, wenn man Menschen wie die Feldgeschworenen gehabt hätte, die über die Grenzen und Besitzverhältnisse Bescheid gewusst hätten. Denn so hätte sich manche Grundstücksangelegenheit wesentlich schneller und einfacher regeln lassen.





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Auch in Thüringen, wo man im vergangenen Jahr das Landesgesetz geändert und die Feldgeschworenen abgeschafft hat, schaut man schon mit Argwohn auf die Vergangenheit mit Feldgeschworenen zurück, denn nunmehr müssen kommerzielle Anbieter diese Lücke ausfüllen und das machen diese nicht umsonst. Steigende Kosten und fehlende, kompetente Ansprechpartner vor Ort sind das Ergebnis. Ein herber Verlust.


Deshalb können wir auf unsere Feldgeschworenen stolz sein. Sie sind trotz fortschreitender Technisierung und Digitalisierung unersetzlich, weil den Grenz- oder Markstein nur der "Siebener" mit Menschenhand setzen kann. Und das ist auch gut so!


Ich persönlich schätze diese Tradition und das Brauchtum des Siebenertages in besonderem Maße, verleiht er dem jeweils ausrichtenden Ort doch für einen Tag ein bisschen Entschleunigung in dieser davongaloppierenden Welt und verdeutlicht immer wieder, dass das Grenzen ziehen und Festlegen in der heutigen Gesellschaft auch noch seinen Platz hat.



26 April 2013

Hallenbadsanierungen in Unterfranken




Wenn man sich viele Jahre um ein Projekt bemüht, kommt man umso lieber zum Spatenstich, denn dann geht es endlich los und man hat die Gewissheit es war nicht umsonst! Diese Feststellung konnte ich dieser Tage aus voller Überzeugung beim GEOmaris--Spatenstich in Gerolzhofen bei meinem Grusswort machen, denn dieses von der damaligen Bürgermeisterin Irmgard Krammer initiierte Sanierungsprojekt des im Landkreis Schweinfurt beliebten Schwimmbades war wirklich eine harte Nuss. Gesprächs- und Verhandlungstermine an verschiedenen Ministerien und der Regierung von Unterfranken waren nötig, um die letztendlich 3,5 Mio. Euro Staatszuschüsse loszueisen. Da freut es mich besonders, dass das zwischenzeitlich mehrfach in Frage gestellte Projekt wegen diverser Umplanungen nun doch noch in die Tat umgesetzt werden wird.



Kaum eine Kommune kann sich diese Schwimmbad-Sanierungen so einfach nebenbei erlauben. Ähnlich wie in GEO kämpfen derzeit die Hallenbadfreunde in Münnerstadt und auch wir im Stadtrat in Gemünden mit der Finanzierung anstehender bereits geschlossener Hallenbäder. Doch ähnlich wie in GEO bin ich optimistisch, dass durch Ausnutzung aller Fördertöpfe dies möglich sein kann.

Spatenstich beim GEOMaris in Gerolzhofen, ohne Spaten aber mit Bagger.





Aber zu einer üppigen Bezuschussung gehört eben auch eine fundierte Planung. Und die liegt leider in meiner Heimatstadt Gemünden bisher nicht vor, so dass beispielsweise die bereits vor zwei Jahren dem Bürgermeister angebotene Ministerientour auch noch nicht stattfinden konnte. Denn dort will man Zahlen, Daten, Fakten sehen und keine Luftschlösser bezuschussen. Ich bin mir sicher, dass auch das Gemündener Hallenbad neben der bereits feststehenden FAG-Förderung für das Schulschwimmen weitere Fördermittel aus dem Umwelt- und ggf. dem Wirtschaftsministerium haben könnte. Gerade in Zeiten, in denen die Energiewende in aller Munde ist, würde auch in GEM eine Förderung für eine besonders energiebewusste Heizanlage etc. (400 000 in GEO) möglich sein. Damit könnte dann der Eigenanteil der Stadt verringert werden.



Aber noch fehlt die Hausaufgabe des Bürgermeister und der Bauverwaltung! Also bin ich weiter gespannt, ob das Gerolzhofer GEOMaris eher fertig saniert ist, als der Spatenstich in Gemünden erfolgt.



6 März 2013

Endlich die Ärzte und Hebammen ordentlich honorieren – die Rahmenbedingungen müssen verbessert werden

Kommunale Krankenhäuser schreiben rote Zahlen, Hausarztpraxen werden mangels Nachfolger geschlossen und die Notarztversorgung in den ländlichen Räumen hängt am seidenen Faden. Alles das sind keine Horrormeldungen, sondern alltägliche Wirklichkeit in Bayern. Sicher ist die bayerische Gesundheitsversorgung besser als in vielen anderen Ländern. Aber wenn man sich die Untätigkeit für eine Verbesserung der gerade ausgeführten Problemlagen der bayerischen Staatsregierung in den letzten Jahren vor Augen führe, dann muss man feststellen: es hat sich nichts großartig zum Besseren verändert.


Nur Zuschauen und Nichtstun, das ist aber keine FREIE WÄHLER-Politik! Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt! Und für die Menschen in Bayern wollen wir die bestmöglichen Lebensbedingungen und die bestmögliche Gesundheitsversorgung. Das fordert aber unserer Ansicht nach aktiven Einsatz und progressives Handeln. Gesundheitsminister Huber bietet aber nur starre Traumwelten als Rechtfertigung für verantwortungsloses Nichtstun an.


An einigen, für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung besonders wichtigen Bereichen, lässt sich das verdeutlichen:


Wir sind uns wohl alle einig, dass es einer der wichtigsten Aspekte einer guten Gesundheitsversorgung ist, dass der Arzt – und zwar sowohl der Haus- als auch der Facharzt, für die Menschen gut erreichbar ist, also in angemessener Nähe zum Wohnort niedergelassen ist. Bekannt ist aber auch, dass das Durchschnittsalter der Hausärzte gerade in ländlichen Regionen zukünftig einen erheblichen Hausarztmangel befürchten lässt und für die Fachärzte sieht es nur wenig besser aus.


Jetzt ist vielleicht „noch alles gut“, aber bei einem Durchschnittsalter der Hausärzte von 52 Jahren gilt das in Zukunft nicht mehr. Das ist eine leichte Rechenoperation. Und wenn man sich eine Karte mit der Anzahl der Hausärzte über 60 Jahren ansieht, dann sieht man rot – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn in weiten Teilen Unterfrankens und Oberbayerns, ebenso wie in Oberfranken und Oberbayern sind 25 bis 50 % der Hausärzte über 60 Jahre alt.


Da kann man sich als Gesundheitsminister also nicht damit brüsten, dass wir bayernweit eine Überversorgung an Hausärzten haben. Hier sind Taten gefragt, es müssen Lösungen gefunden und Konzepte vorgelegt werden. Deshalb fordern wir FREIE WÄHLER Hausarztverträge nach altem Recht, also ohne Refinanzierungsklausel. Denn die würde bedeuten, dass die Hausärzte tatsächlich ein Einsparpotential etwa bei der Arzneimittelvergabe hätten. Das ist aber nicht der Fall.


Und wir fordern einen Gesundheitsminister, der sich dafür einsetzt, dass gesetzliche Vorgaben auch umgesetzt und eingehalten werden. Man sollte meinen, dass das eine Selbstverständlichkeit ist! Aber das bedeutet auch, dass ein Gesundheitsminister Position bezieht, und sich zumindest moderierend in die Verhandlungen zu gesetzlich vorgeschriebenen Hausarztverträgen einbringt. Dass die nun größtenteils geschlossen sind, das ist das Versäumnis unseres Gesundheitsministers Huber!




Gerd Altmann  / pixelio.de

Gerd Altmann / pixelio.de





Wir FREIE WÄHLER fordern Lehrstühle für Allgemeinmedizin an den bayerischen Universitäten, damit die Studenten universitäre Vorbilder haben und so an eine Hausarzttätigkeit herangeführt werden. Bislang haben wir an der TU München nur einen Stiftungslehrstuhl, finanziert von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern und der AOK Bayern. Der muss endlich in einen ordentlichen Lehrstuhl umgewandelt werden und damit auch dauerhaft finanziell gesichert sein. Schließlich ist die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung der Menschen in Bayern eine staatliche Aufgabe.


Auf unser beständiges Drängen hin, wird nun in Erlangen ein weiterer Lehrstuhl für Allgemeinmedizin eingerichtet. Aber was ist mit Würzburg, was mit Regensburg? Hier muss sich ein Gesundheitsminister – unter Wahrung der Freiheit der Universitäten von Wissenschaft und Lehre - einsetzen, damit zumindest die Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass junge Mediziner den Hausarztberuf ergreifen. Es reicht nicht, den Studenten im Rahmen eines schönen Förderprogramms vor der Wahl 500 Euro in die Hand zu drücken und dann läuft das Programm aus und Schluss ist mit der Finanzierung. Es muss endlich vorausschauend und langfristig gehandelt werden und nicht immer nur mit wohlklingenden Programmen vertröstet werden!


Uns FREIE WÄHLER liegt die Stärkung der haus- und fachärztlichen Versorgung in den ländlichen Regionen besonders am Herzen. Denn sonst heißt es bald: Ärzte weg – Menschen weg! Das setzt aber den Ausbau der Weiterbildungsverbünde für Allgemeinmedizin voraus, damit auch junge Mediziner in ländlichen Regionen an die Universitäten angebunden sind und keinen Nachteil durch ihre Tätigkeit im ländlichen Raum haben. Denn es reicht nicht aus, die Studenten für die Allgemeinmedizin zu interessieren, es müssen auch Anreize gesetzt werden, dass sie sich im ländlichen Raum niederlassen, nämlich dort, wo die Ärzte fehlen.


Aber das Problem beschränkt sich nicht allein auf die Ärzte. Viele Frauen sehen sich ernsthaften Problemen gegenüber, wenn sie eine Geburtshelferin suchen, meldet der bayerische Hebammenverband. Auch hier fehlt ein klares Signal aus dem Gesundheitsministerium. Erst zu Jahresbeginn haben die Hebammen eine deutliche Anhebung ihrer Honorare bewirkt, aber wieder mussten erst wir FREIE WÄHLER einen Antrag stellen, bevor etwas passierte. Jetzt zeichnet sich ein Hebammenmangel in Bayern ab!


Auch muss sich die bayerische Staatsregierung klar zu ihren Krankenhäusern bekennen und die grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung schnellstmöglich auf Bundesebene durchsetzen Schließlich hat die regierende CSU/FDP-Fraktion alle Macht des Handelns, da sie auch in Berlin das Sagen hat. Aber wieder mal passiert nichts!


Darüber hinaus fordern wir, dass sie noch vor September eine Sofortförderung für die Krankenhäuser auf den Weg bringen, damit diese nicht noch weiter ins Defizit fallen. Wenn nach Angaben der Bayerischen Krankenhausgesellschaft mittlerweile fast jedes 2. bayerische Krankenhaus rote Zahlen schreibt, stimmt etwas mit der Finanzierung nicht. Das können nicht alles schlecht wirtschaftende Häuser sein. Die Menschen in Bayern brauchen ihre Krankenhäuser und vor allem auch die kleineren Häuser, die die Versorgung im ländlichen Raum sicherstellen.




Thommy Weiss  / pixelio.de

Thommy Weiss / pixelio.de





Wir FREIE WÄHLER wollen eine grundsätzliche Neuordnung des Gesundheitssystems. Das gegenwärtige System ist durch den Reformwahn der letzten Jahre derart komplex und unübersichtlich geworden, dass niemand mehr weiß, wo welche Gelder fließen. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Finanzmittel irgendwo versickern. Wir brauchen ein transparentes, gerechtes System, das die Patienten in den Mittelpunkt stellt und die Haus- und Fachärzte von Bürokratie befreit und angemessen belohnt, ohne dass ständig das Damoklesschwert eines Regresses in existenzgefährdender Höhe droht. Die Tätigkeit eines niedergelassenen Arztes, der seine Patienten gut versorgt, muss sich wieder lohnen!


Für uns FREIE WÄHLER braucht es keine Dualität zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung, weil wir jedem Bürger zutrauen, sich selbst zu entscheiden, ob er sich bei einer privaten oder öffentlich-rechtlichen Krankenversicherung versichern möchte. Die Pflichtversicherungsgrenze ist eine Bevormundung der Menschen. Jeder muss selbst entscheiden können, wie er sich versichern möchte. Sichergestellt werden muss vom Gesetzgeber, dass überhaupt jeder krankenversichert ist und dass der Umfang der Krankenversicherung auf jeden Fall eine gute medizinische Versorgung gewährleistet.


Darüber hinaus muss es aber für jeden frei sein, bei wem er sich versichern möchte und auch wie viel Geld ihm seine Gesundheitsversorgung wert ist. Das ist die Freiheit des Einzelnen. Wir schreiben auch niemandem vor, dass er nicht hohe Summen für seine Altersversorgung ausgibt, mit viel Geld an der Börse spekuliert oder sich einen Porsche kauft, weil er ein geringes oder mittleres Einkommen hat.


Dennoch müssen die Rahmenbedingungen einfach stimmen, d.h. der Leistungskatalog für eine gute medizinische Versorgung muss gesetzlich festgeschrieben sein und er muss für alle Krankenversicherer gelten. Das Konzept, das diesen Erwägungen entspricht, ist die Soziale Gesundheitsversicherung der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion.


Auch für die Notarztversorgung sehen wir deutlichen Handlungsbedarf. Sie muss sowohl in der Stadt als auch auf dem Land sichergestellt werden und das  heißt auch, dass die Ärzte, die Notarztdienste versehen, angemessen bezahlt werden. Es kann nicht sein, dass im Streit um das Abrechnungssystem die notärztlich tätigen Kollegen den Kürzeren ziehen und dafür, dass sie für die medizinische Versorgung der Menschen in Bayern im Ernstfall und zu jeder Tages- oder Nachtzeit sorgen – und hier geht es um Menschenleben! - noch nicht einmal angemessen honoriert werden.



28 Februar 2013

Kostenbewusstes Planen und Bauen heißt nicht „billig bauen“

Seit Jahren liegen die Bürgerinnen und Bürger vom Gemündener Ortsteil Massenbuch den diversen Bürgermeistern und Stadträten schon mit dem Ausbau der Ortsverbindungsstraße Massenbuch – Kleinwernfeld in den Ohren. Diese Straße wurde seit den 50er Jahren nicht mehr ausreichend saniert und weist an den engsten Stellen lediglich eine Ausbaubreite von 4,20m aus. Bis heute hat sich weder der Stadtrat noch ein Bürgermeister wegen der mittlerweile auf rund 2,2 Mio. Euro angestiegenen Kostenschätzungen herangewagt, denn dies kann meine Heimatstadt aufgrund der finanziellen Situation nicht leisten. Nun habe ich mich eingeschaltet und dem Staatssekretär Gerhard Eck des Bayerischen Innenministeriums geschrieben und ihm von der Situation berichtet. Dieser teilte mir nun mit, dass sein Ministerium bereits im Februar 2012 einen Leitfaden zum Thema „Kostenbewusstes Planen und Bauen“ herausgegeben hat. In diesem geht es um Planungshilfen für den Umbau einbahniger, nicht oder unzureichend ausgebauter Straßen.


Grundsätzlich geht es also darum, kostengünstig Straßen umzubauen (bestandsorientierter Ausbau), da dies günstiger wäre, als ein Neu- oder Ausbau. Als Beispiel wurde in diesem Leitfaden das  „Projekt Staatsstraße 2191, Oberbauverstärkung zwischen Stadelhofen und Kleingesee“ angegeben. Hierbei wurde eine Straße von 5m Breite umgebaut auf eine Breite von 6m. Die Kosten beliefen sich bei einer Länge von 2,7km auf insgesamt 1,0 Mio. € - also weniger als die Hälfte als bei den vorangeschlagenen Kosten im Fall Gemünden! Allerdings ließen sich diese Kosten nur realisieren, weil man auf Dinge wie z.B. einen frostsicheren Aufbau im Bereich der vorhandenen Fahrbahn verzichtet hat. Ein anderes aufgeführtes Beispiel war das „Projekt Staatsstraße 2428, Eckartshausen – Wasmuthhausen“. Hier wurde eine Straße auf 1,3km Länge und mit 4,80m Breite auf 6m verbreitert und die Kosten beliefen sich auf lediglich 450.000 € - auch hier nur, weil die Baukosten verringert werden konnten.




Rainer Sturm  / pixelio.de

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Die Stadt Gemünden hat nun also die Chance anhand der Richtlinien einen kostengünstigen Umbau vorzunehmen. Vor allem muss man jedoch im Hinterkopf behalten, dass kostenbewusstes Planen und Bauen nicht automatisch auch „billiges Bauen“ bedeutet – wie man das vielleicht gerne annehmen mag. Nein, es bedeutet einfach wirtschaftlich Bauen. Denn eine Landstraße sollte halt möglichst so geplant werden, dass sie sich gut ins Gelände einfügt und die Anforderungen an die Straße erfüllt, und dass sie somit kostengünstig hergestellt wird.


Nun sind aber erst mal die Regierung von Unterfranken und die Stadt am Zug und müssen sich zunächst über die Möglichkeiten zusammensetzen und austauschen, um die Kosten und eventuelle Förderungen abchecken. Auch ich habe dem Bürgermeister Georg Ondrasch meine Unterstützung für eine zügige und günstige Umsetzung beim Ausbau weiterhin zugesichert. Es bleibt also spannend zu sehen, wie sich nun die ganze Sache entwickelt und wann es dann schlussendlich mit dem Ausbau losgehen kann. Ich werde Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden halten!



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