Umfassende Kinderbetreuung und KITA-Plätze das A und O für eine Gemeinde

5 Oktober 2012

Umfassende Kinderbetreuung und KITA-Plätze das A und O für eine Gemeinde

Kindergarten, Schule, Breitbandanschluss und Verkehrsanbindung sind wohl die bedeutendsten infrastrukturellen Voraussetzungen für Kommunen in den ländlichen Räumen, um deren Attraktivität auch für junge Familien zu sichern. Vor allem die umfassende Kleinkind- und Kinderbetreuung nimmt dabei in einer Zeit, in der Flexibilität vom Arbeitnehmer gefordert wird und zur Behebung des Fachkräftemangels jede/r Arbeitnehmer/in gebraucht wird, eine zunehmend große Bedeutung ein. Deshalb ist es auch die Aufgabe der Kommune, sich in diesem Bereich mit einem entsprechenden Angebot zukunftsorientiert zu präsentieren. Mit der Segnung und Eröffnung des Hauses für Kinder ist der Gemeinde Hohenroth im Landkreis Rhön-Grabfeld dies nun zweifelsohne gelungen. Denn mit dem sanierten und erweiterten Haus für Kinder ist die lückenlose Betreuung vom Krippenkind bis zur Schulbetreuung gesichert und mit einem einzigartigen, offenen Bildungskonzept in dieser Region ein Vorzeigeobjekt.


Zu recht verwies die Einrichtungsleiterin Margit Suhl bei der Eröffnung darauf hin, dass sich das Haus für Kinder primär als Bildungseinrichtung verstehe. Dazu bietet das offene pädagogische Konzept mit Basisräumen für jede Gruppe, sowie themenbezogene Räume für Musik, Bauen, Werkstatt, Sport und Medienerziehung und einem Anti-Aggressionsraum alle Möglichkeiten, Kindern eine optimale, frühkindliche Erziehung zu gewährleisten. Die Kooperation mit der benachbarten Schulbetreuung und dem Sprachheilkindergarten der Irena-Sendler-Förderschule vervollständigt das umfassende Bildungs- und Betreuungsangebot.



Die Gemeinde Hohenroth musste dafür mit 1,3 Millionen Euro bei einer Förderung durch den Staat von rund 400 000 Euro tief in die leere (Gemeinde-)Tasche greifen und musste diese Baumaßnahme  sogar fremdfinanzieren. Dennoch bin ich der Meinung, dass sich dieser Kredit refinanzieren wird, denn nun bietet die Gemeinde im Umfeld der Kreisstadt Bad Neustadt beste Voraussetzungen für den Verbleib und die Ansiedlung junger Familien - und diese brauchen Kommunen im ländlichen Raum. Allein die Tatsache, dass im Landkreis Rhön-Grabfeld, dem in Unterfranken der größte demografische Wandel prognostiziert wird, von den vorhandenen 3993 Kindergartenplätzen nur 2877 belegt sind zeigt bereits, dass in einigen Kommunen Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung schon sichtbar werden.


Wie sehr sich jedoch auch die Kindertageseinrichtungen im Wandel befinden beweisen weitere Zahlen. Von den 2877 belegten KITA-Plätzen sind 510von Kindern unter 3 Jahren, 2080 von Kindern von 3 Jahren bis zur Einschulung und 287 von Schulkindern frequentiert. Dabei ist die Aufgabenstellung Integration und Inklusion bei 351 Kindern mit Migrationshintergrund und 47 Kindern mit (drohender) Behinderung schon gut umgesetzt.


Das Ziel der Politik muss es weiter sein, dass auch in ländlichen Regionen ein umfassendes Maß an Betreuungszeiten in Krippen und KITAs geschaffen wird. Auch wenn ich oft bei Gesprächen mit Menschen in diesen Regionen Zweifel an der Notwendigkeit von Krippenplätzen heraus höre, so muss ich klar sagen, dass auch in ländlichen Gebieten die Zeit vorbei ist, dass in der Großfamilie beispielsweise durch die Großeltern die Kinderbetreuung gewährleistet werden kann. Bestes Beispiel bietet hierfür meine Heimatstadt Gemünden. Zunächst wurde im Stadtteil Adelsberg vor mehr als fünf Jahren eine erste Kinderkrippe aufgebaut und beim damaligen Stadtratsbeschluss herrschte große Skepsis, ob diese denn wirklich angenommen werde. Heute, einige Jahre später, hat die Stadt Gemünden bereits im Kindergarten St. Martin die zweite Kinderkrippe installiert und im nächsten Jahr steht wohl der Aufbau einer dritten Krippe im Stadtteil Langenprozelten bevor. Deswegen werden wir FREIE WÄHLER auch nicht locker lassen und uns weiter für einen Ausbau der Betreuungsplätze stark machen. Der frühkindlichen Bildung kommt heutzutage eine entscheidende Bedeutung im gesamten Erziehungs-und Bildungsprozess zu, der letztendlich in einem fließenden Übergang von KITA-Grundschule und einem Vorschuljahr enden muss. Denn frühzeitiger Spracherwerb ist das A und O einer erfolgreichen Bildung. Deshalb müssen die Sprach-Vorkurse, die derzeit für Kinder mit Migrationshintergrund bereits im letzten Kindergartenjahr angeboten werden, unserer Ansicht nach auf alle Kinder ausgedehnt werden.



 

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