All posts in Kommunales

19 Mai 2011

Vernünftige GEMA-Regelungen für kleine Musikanlässe sind überfällig




Das Thema GEMA ist für viele Bürgerinnen und Bürger zu einem echten Reizwort geworden. Nicht etwa, weil dies eine nicht nachvollziehbare Urheber-Abgabe an die Künstler ist, sondern weil deren Erhebung in der Vergangenheit bei vielen Vereinen und Organisationen anlässlich kleiner Feierlichkeiten zu erheblichem Unmut geführt hat. So waren die Wortmeldungen bei der Informationsveranstaltung in der Gemündener Scherenberghalle anfangs auch deftig: „Modernes Raubrittertum!“ -  „Ausbeutung unserer Kinder und Jugendlichen!“ - „Todesurteil für das dörfliche Leben!“

Die Wortmeldungen bei der Informationsveranstaltung in der Gemündener Scherenberghalle waren anfangs deftig: „Modernes Raubrittertum!“ - „Ausbeutung unserer Kinder und Jugendlichen!“ - „Todesurteil für das dörfliche Leben!“



Die 130 Bürgerinnen und Bürger, die meiner Einladung zur Diskussion über die Frage „GEMA – Abzocke oder gerechter Lohn?“ gefolgt waren, kamen mit jedem dargebrachten Wortbeitrag mehr in Wallung. Insbesondere das Vorgehen der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte bei sogenannten „kleinen Musikanlässen“ - wie Maianblasen, Geburtstagsständchen oder Martinszügen - wurde bemängelt. Mit Jürgen Baier, dem Direktor der GEMA-Bezirksdirektion Nürnberg, war es mir gelungen, den obersten Adressaten der GEMA als Podiumsgast hierfür zu gewinnen.

So war das Unverständnis auf allen Seiten groß, wenn es beispielsweise um Veranstaltungen mit ehrenamtlichem Hintergrund, um Notenkopien für Kindertagesstätten, um das Singen beim Martinsumzug oder das Proben von Tanzgarden ging. Ich war überrascht bis bestürzt, welche Beispiele die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder in Hinblick auf das Durchgreifen der GEMA anbrachten und forderte die Verantwortlichen auf, im Umgang mit den Menschen hier künftig etwas mehr Fingerspitzengefühl aufzubringen. Es wundert mich ehrlich gesagt nach diesem Abend nicht, dass sich viele Vereine bei solchen Pauschalrechnungen ungerecht behandelt fühlen.

Auf dem hochkarätig besetztem Podium standen neben dem Bezirksdirektor der GEMA, Jürgen Baier, auch Kreisrat Heinz Nätscher und der GEMA-Experte des Volksmusikbundes Franz-Josef Stramm Rede und Antwort.



Hinsichtlich des Kopierens von Noten für Kindertagesstätten hatte der Freistaat erst kürzlich einen in meinen Augen „faulen“ Kompromiss mit der GEMA geschlossen: die nunmehrige Pauschalabgeltung der GEMA-Gebühren für Kindergärten vom Sozialministerium in Höhe von rund 290 000 Euro erfolgt aus einem Bundesfördertopf, der eigentlich für die Einrichtung von KITAs bestimmt ist. Meines Erachtens wäre dieses Geld für die Schaffung von Kindertagesplätzen besser angelegt und sollte eigentlich nicht artfremd verwendet werden.

Wertvolle Hilfestellungen konnte auch Franz-Josef Schramm (Uffenheim) von der Beratungsstelle für Volksmusik in Franken geben. Er hat sich seit vielen Jahren mit der GEMA beschäftigt und gab gleich zu Beginn mit einer Reihe von hilfreichen Tipps zu den Themen Urheberrecht und GEMA-Gebühren Anregungen. Demnach sei es in vielen ihm bekannt gewordenen Fällen möglich gewesen, Rechnungen der Verwertungsgesellschaft anzuzweifeln und Rechnungsbeträge zu mindern. Allein das Wissen um die komplizierten Regelungen zu Ermäßigungen oder Befreiungen, wie etwa die so genannte „Härtefallnachlassregelung“, sei vielfach nicht gegeben und die Verwertungsgesellschaft selbst trage nicht dazu bei, das Gebührensystem für den Nutzer transparent zu machen.

Dies war auch einer der häufigsten Gründe für Beschwerden seitens der Besucher, die sich mit unverhältnismäßigen Gebühren von der GEMA regelrecht abgezockt fühlten. Bürgermeister Heinz Nätscher fasste die zahlreichen Wortmeldungen von Bürgermeistern und Vereinsvorständen aus den umliegenden Gemeinden zusammen: „Wenn jedes Mal so hohe Gebühren bezahlt werden müssen, dass am Ende nichts mehr an Einnahmen übrig bleibt, wird es bald keine Vereinsveranstaltungen mehr geben. Dadurch wird das kulturelle Leben auf dem Dorf kaputt gemacht – das ist doch ein Unding!“

Seitens der GEMA versuchte Jürgen Baier den Anwesenden plausibel zu machen, auf welcher Basis die Gesellschaft die Gebühren erhebt, und dass dabei seiner Meinung nach durchaus von Verhältnismäßigkeit gesprochen werden könne. Zentraler Punkt sei hier das deutsche Urheberrecht, nach welchem geistiges Eigentum geschützt werden müsse. Doch bei allem Schutz muss ich einmal klar in Zweifel ziehen, ob es noch zeitgemäß ist, bis 70 Jahre nach dem Tod des Komponisten bzw. Urheber hier noch Gebühren zu verlangen.

Im Falle des Kulturauftrags sehe ich durchaus die Politik in der Pflicht. Gerade die dörfliche Festkultur ist ein wichtiger Faktor für den Erhalt traditionellen Brauchtums und historischen Liedgutes. Die Politik muss versuchen, diese Strukturen zu erhalten und zu fördern. Dazu brauchen die Vereine und Organisationen Unterstützung - keine Hindernisse. Vermutlich wäre ein Umdenken in den Fragen des Urheberrechts der richtige Schritt, man könnte beispielsweise die festgesetzte Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod eines Künstlers überdenken. Auch den Vorschlag von Franz-Josef Schramm nehme ich als wichtige Anregung mit: Eine Einführung des in den USA üblichen Fair-Use-Prinzips, welches unter anderem eine kostenfreie Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken für nichtkommerzielle Zwecke ermöglicht. Schließlich will Keiner  die GEMA-Gebühren grundsätzlich in Frage stellen, es geht vielmehr um vernünftige, maßvolle Regelungen für die sogenannten kleinen Musikanlässe!


19 Mai 2011

Die verstärkte Regionalförderung kommt (mit Regierungs-Verzögerung)

Die Zukunft der Kommunen, vor allem in den ländlichen Räumen, veranlasste unsere Fraktion in dieser Woche eine Ministerbefragung im Bayerischen Landtag zu beantragen. Hierbei stand vor allem die Frage nach wirksamen Konzepten der Staatsregierung im Kampf gegen den demografischen Wandel sowie eine verstärkte Regionalförderung im Mittelpunkt der Diskussion. Zu aller Überraschung stand nicht Wirtschaftsminister Zeil, in dessen Ressort die Entwicklung der strukturschwachen ländlichen Räume gehört, Rede und Antwort, sondern Innenminister Herrmann, weshalb wir uns schon die Frage stellen:

Für was ist Wirtschaftminister Martin Zeil überhaupt noch zuständig in der Staatsregierung?

Herrmann kündigte zumindest für das nächste Jahr eine Erhöhung der regionalen Wirtschaftsförderung an. Die Staatsregierung ist im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs bestrebt, Gemeinden mit sinkender Bevölkerungszahl länger höher zu unterstützen als bislang geplant. Nach der aktuellen Regelung werden die Zuwendungen erst mit fünfjähriger Verzögerung der niedrigeren Einwohnerzahl angepasst. Im Gespräch sei nun, diese Phase auf sieben oder acht Jahre zu verlängern, was in meinen Augen vielleicht akut lindernd wirken mag, aber mittelfristig auch die Schmerzen der betroffenen Gemeinden nicht wirklich heilt. Besonders gespannt sind die Freien Wähler auf den von Herrmann angekündigten „Aktionsplan“ für die strukturschwachen ländlichen Räume. Alle darin enthaltenen finanzwirksamen Maßnahmen sollen im Nachtragshaushalt 2012 ihren Niederschlag finden.

Kritisiert wurde von uns Freien Wählern, dass die Regierungskoalition noch für den Doppelhaushalt 2011/12 jegliche Erhöhung der Regionalförderung abgelehnt hatte. Dies mag wohl zuvorderst daran liegen, dass wir dies beantragt hatten. Interessanterweise folgt nun die Staatsregierung mit vierwöchiger Verzögerung der Forderung der Freien Wähler. Irgendwie kommt mir diese Abschreibtaktik der CSU sehr bekannt vor. Zum Schluss ist aber für mich persönlich wichtig, was unterm Strich für Verbesserungen bei den Kommunen im ländlichen Raum ankommt. Wenn die CSU es nötig hat, dafür unsere Ideen und Anträge zu kopieren, dann fühle ich mich gemeinsam mit unserer Fraktion in unserer Sachpolitik vollkommen bestätigt.

Eine immer älter werdende Bevölkerung und weniger Nachwuchs, vor allem im ländlichen Raum, stellen die Kommunen zukünftig vor neue Herauforderungen. Foto: Hu van Roy/ PIXELIO



2 Mai 2011

Leistungsdruck in der Schule kontra Ehrenamt

Ich höre die Klagen schon seit ein, zwei Jahren von allen möglichen ehrenamtlich Tätigen. Die Kinder und Jugendlichen haben keine Zeit mehr durch den wachsenden Leistungsdruck und vor allem das G8 sich im Ehrenamt einzubringen oder beispielsweise sich an der Jugendarbeit zu beteiligen. Erschreckend genug, wie ich finde! Nunmehr liegt erstmals auch eine Studie vor, die tatsächlich das aufzeigt:

In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil von Jugendlichen im Ehrenamt von 37 auf 35 Prozent gesunken. Als Ursache wird unter anderem der wachsende Leistungsdruck genannt. So zeigen sich starke Unterschiede, wenn das Abitur in neun oder acht Jahren absolviert wird. Das ist mehr als alarmierend!

Keine Zeit für Parteien, Sportvereine und Naturschutz: Wachsender Leistungsdruck in Schule und Studium hält junge Menschen in Deutschland offensichtlich zunehmend von einem Ehrenamt ab. Die veröffentlichte Studie "Freiwilligensurvey" des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest mit dem Bundesfamilienministerium und der Bertelsmann Stiftung führen des Weiteren auf, dass zwischen 1999 und 2009 der Anteil der Aktiven unter den Jugendlichen von 37 auf 35 Prozent gesunken ist. Gründe seien das Verkürzen der Schulzeit bis zum Abitur und die Einführung des Bachelorstudiums. Mehr als 2800 Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren wurden dazu befragt. Der Studie zufolge sind 51 Prozent der Schüler, die in neun Jahren auf dem Gymnasium ihr Abitur machen, ehrenamtlich aktiv. Unter jenen Jugendlichen, die dafür nur acht Jahre Zeit haben, finden nur noch 31 Prozent Zeit für das Engagement in einem Verein oder andere Ehrenämter. Unter Ganztagsschülern sinkt die Quote auf 21 Prozent.

Wie bleibt hier noch Zeit für außerschulisches Ehrenamt? Foto: "Mariesol Fumy" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc) http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/deed.de



Da frage ich mich ernsthaft, wo soll das noch hinführen? Wie können Vereine, Jugendorganisationen und Verbände das dauerhaft ausgleichen. Bei einem Besuch der Kolpingjugend kürzlich hatte man auch keine Patentlösung auf Lager. Alle klagen, dass Jugendliche zu wenig Selbstkompetenzen und allgemeine Wertvorstellungen haben und gerade solche Jugendarbeit ist das ideale Feld, um dort sich das anzueignen. Wenn Jugendliche unter sich sind in den so genannten Peer-Groups, dann laufen ganz andere Interaktionen ab als wenn sie nur in der Schule beisammen sind. Diese Erfahrungen haben wir doch alle in unserer Jugendzeit beim Zeltlager, beim Gruppenabend oder beim Training gemacht.

Deshalb muss zumindest die Ganztagsschule, die eine sehr sinnvolle Art des Unterrichtens in einer veränderten gesellschaftlichen Welt ist, sich hier besser einbringen. Schulkonzepte sind gefragt, die bisher in Bayern das Kultusministerium nicht lieferte, obwohl wir Freie Wähler die immer wieder angefordert haben. Rhythmisierter Unterricht etwa bei dem Wissensvermittlung sich mit spielerischen Stunden abwechseln. Und da kann durchaus auch eine Sportstunde spielerische Entspannung und Vermittlung von Unterrichtsinhalten bieten, so wie dies etwa der Schweinfurter Verein tut. Dort wird die Verbindung zwischen Schule und Ganztagsbetreuung optimal umgesetzt. Und als Ergebnis des Ganzen werden – hört hört – mehr Kinder und Jugendliche in Sportvereine ein.


2 Mai 2011

Wie viele Kilometer Stromnetze braucht das Land?

Wenn von der Energiewende die Rede ist, dann wird derzeit immer auch das Thema Stromnetze strapaziert. Wie viele Kilometer Stromnetze braucht das Land? Dies ist längst zu einer der Schlüsselfragen für den rasanten Ausbau der erneuerbaren Energien geworden. Und Eile ist dabei wohl angesagt. Derweil ist draußen in der Provinz der Kampf um jeden Meter Stromleitung längst entbrannt: Bürgerinitiativen, Umweltschützer und Kommunalpolitiker bekämpfen den Bau neuer Stromautobahnen vor ihrer jeweiligen Haustür.

In der Regierungszentrale in Berlin dagegen geht es um das große Ganze. Wie viele neue Übertragungsleitungen braucht das Land, um den Strom aus erneuerbaren Energien aufzunehmen? Die Meinungen darüber gehen weit auseinander. So kommt eine Studie des Beratungsunternehmens Consentec - angefertigt im Auftrag des Wirtschaftsministeriums - zu dem Ergebnis, dass 500 Kilometer neuer Leitungen ausreichen. Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) dagegen hält bis zu 3600 Kilometer neuer Übertragungsleitungen für erforderlich. Aus Sicht von Fachleuten sind die Zahlen der Dena zu hoch gegriffen.

Die Dena-Studie geht wohl von "von extremen Annahmen aus". Zudem werden die Vorteile bestimmter neuer Techniken, zum Beispiel der Einsatz der besonders leistungsfähigen Hochtemperaturseile, von der Dena nicht gebührend berücksichtigt. In meinen Augen wird insgesamt die Frage des Netzausbaus überbewertet. Das Thema wird instrumentalisiert, um den Ausbau der erneuerbaren Energien möglichst schwierig erscheinen zu lassen! Klar ist: ohne neue Netze gibt es keine Energiewende. Der Ausbau der Netze ist zentraler Bestandteil der angestrebten Energiewende. Der schnelle Ausstieg aus der Kernenergie kann nur gelingen, wenn zugleich der Anteil erneuerbarer Energien stark wächst.



"Stefan Franke" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd) http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de

Wie lange werden Diskussionen über die Länge der Stromnetze noch andauern? Foto: "Stefan Franke" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd) http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de






Mit dem Ausbau der Erneuerbaren entwickeln sich Stromerzeugung und Stromverbrauch räumlich weit auseinander. Künftig wird der Windstrom aus den norddeutschen Küstenregionen tragender Teil der Energieversorgung sein. Die Verbrauchszentren liegen jedoch im Westen und Südwesten der Republik. Der Strom muss also quer durchs Land transportiert werden, was logischerweise neue Leitungen erforderlich macht. Der Leitungsbau könnte wegen der langwierigen Genehmigungsverfahren und wegen der Widerstände vor Ort die Energiewende verzögern. Die Bundesregierung arbeitet daher daran, die Verfahren zu bündeln und zu beschleunigen. Vor wenigen Wochen erst hat das Bundeswirtschaftsministerium die Eckpunkte für ein Netzausbaubeschleunigungsgesetz vorgelegt.

Dass das Netz in seinem jetzigen Zustand sehr bald an seine Grenzen stößt, ist unbestritten. Deshalb ist der Netzausbau dringend erforderlich, damit das Abregeln erneuerbarer Energien eine Ausnahmesituation bleibt. Tatsächlich konnten beispielsweise 2009 rund 74 Gigawattstunden aus erneuerbaren Quellen, überwiegend Windstrom, nicht ins Netz eingespeist werden, weil die Netze an ihre Kapazitätsgrenzen stießen. Das entspricht zwar nur einem Anteil von 0,2 Prozent der Gesamteinspeisung der erneuerbaren Energien, aber eben immerhin.

Deshalb hat sich der Bundesverband Windenergie (BWE) seine Aktivitäten nicht mehr nur in erster Linie bei den Übertragungsnetzen, also den "Stromautobahnen", sondern auf der Ebene der Verteilernetze, die den Strom zu den Endkunden bringen. So sind fast alle Abschaltungen von Windenergieanlagen zumeist auf Überlastungen auf Verteilernetzebene zurückzuführen. Deshalb prüft die Branche derzeit verstärkt  in den Netzausbau einzusteigen. Erfreulich ist dabei die Tatsache, dass in Einzelfällen die Branche bereits bewiesen, dass sie schneller und kostengünstiger zu Resultaten komme als die Netzbetreiber.


28 April 2011

Das Ozon-Hallenbad Gemünden – ein Beispiel in welchem Dilemma die Kommunen stecken

Nicht erst die plötzliche Schließung des Hallenschwimmbades in meiner Heimatstadt Gemünden führt uns mal wieder vor Augen in welchem Dilemma die Kommunen landauf landab sich befinden. In den goldenen 70er und 80er Jahren wurden eine Vielzahl von wichtigen und wertvollen Infrastrukturmaßnahmen wie Hallenbäder, Freisportanlagen, Stadthallen etc. geschaffen, die nicht nur für die Stadt, sondern auch für den Bürger lebenswert waren.

Gut kann ich mich an meine Jugendzeit erinnern als damals das Ozon-Hallenbad gebaut wurde, was war das ein Gewinn für Gemünden und alle Orte Drumherum. Und oft habe ich es bis zuletzt gerne genutzt, sei es um ein paar Runden zu schwimmen, sei es um dort eine Auszeit zu nehmen.

Nun, das Dilemma liegt -und da gebe ich der Leserbriefschreiberin Annemarie Ullherr absolut recht - in der fehlenden Weitsichtigkeit der Kommunalpolitik der vergangenen Jahrzehnte. Wie jeder Hausbesitzer auf der Hut sein muss von Zeit zu Zeit dieses oder jenes zu renovieren, so hätten auch alle Kommunen die Pflicht - zumal es sich um verbaute Steuermittel handelt - dafür Sorge zu tragen ihre Bauwerke nicht nur am Leben zu halten, sondern in Schuss zu halten. Dazu ist es erforderlich zu investieren!




Zugute halten kann man den Kommunalpolitikern natürlich, dass sich in dem vergangenen Jahrzehnt die Kommunalfinanzen vor allem auf der Einnahmeseite erheblich verschlechtert haben. Es gibt kaum noch eine Kommune, die nicht klamm ist. Schuld muss man in diesem Zusammenhang auch der Landes- und Bundespolitik zuweisen mit den antiquierten Förderbedingungen. Möchte man etwa Zuschüsse für die Sanierung eines Hallenbades dann gibt es die erst mal überhaupt nicht, da es meist ein kommunaler Bau ist. Nur wenn beispielsweise Schulschwimmen dort abgehalten wird, besteht unter gewissen Voraussetzungen die Fördermöglichkeit. Diese sind teilweise wiederum so restriktiv - beispielsweise wird die Klassenmaßzahl beim Bau als Grundgröße herangezogen und 2/3 davon als heutige Richtgröße für eine Förderung gefordert - dass sie allein schon aufgrund der demographischen Veränderungen mit konstant zurück gehenden Schülerzahlen seit 2000 in Unterfranken in den meisten Fällen nicht zum Tragen kommen.

Also besteht die Aufgabe der übergeordneten Politik - und da sehe ich mich durchaus in der Pflicht - an dieser Schraube zu drehen. Seit langem fordern wir Freie Wähler für die Kommunen mehr Eigenverantwortung und weniger Fremdbestimmung. Eigenverantwortung heißt, gebt den Kommunen pauschale Zuweisungen für Fördermittel und dann sollen die je nach Bedarf schauen für was sie die verwenden, ob für den Schulbau, das Hallenbad oder den Straßenbau. Denn es ist nicht unbedingt fair seitens des Freistaates und des Bundes zwar Fördermittel für Neubauten zu gewähren, aber dann bei anstehenden Sanierungen die Kommunen am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Einige Beispiele aus naher Vergangenheit: Schließung des Hallenbades in Münnerstadt, auch der Markt Kreuzwertheim kann die Freisportanlage aus oben genannten Gründen nicht sanieren.

Es muss also ein Umdenken her bei den Zuschussförderbedingungen, die Kommunen benötigen mehr Eigenverantwortung und die bekommen sie bestimmt nicht, wenn in Bayern weiter die CSU das Sagen hat, denn die haben ja in nun fünf Jahrzehnten uns in dieses Dilemma hineingeritten.

ABER: Was bedeutet das jetzt für das Gemündener Hallenbad? Auf jeden Fall mal nicht in Hektik ausbrechen, denn das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen! Jetzt heißt es erst mal die entsprechenden Gutachten abzuwarten, um zu sehen, was mit welchen finanziellen Mitteln in welchem Zeitfenster machbar ist? Das wird nicht von heute auf morgen gehen. Dennoch muss die Stadtverwaltung samt Bürgermeister schnell handeln, der Stadtrat abwägen und dann entscheiden. Eine Entscheidung kann aber nur lauten, wir müssen das Hallenbad auf jeden Fall erhalten! Dafür werde ich kämpfen! Denn nicht nur die Bürgerinnen und Bürger sind die Leidtragenden, sondern auch unsere Zukunft, die Kinder! Denn denen fällt schon genug Sportunterricht aus, sodass der Schwimmunterrichtausfall nicht auch noch hingenommen werden kann. Und nicht zu vergessen die vielen Kinder und Jugendlichen, die beim Triathlontraining sich sinnvoll betätigen.


21 April 2011

GEMA – Abzocke oder gerechter Lohn?

Die GEMA ist bereits für viele Mitbürgerinnen und Mitbürger zu einem roten Tuch geworden, auch an mir ging die Berichterstattung der vergangenen Monate nicht spurlos vorüber. Obwohl sich die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrecht, kurz GEMA, eigentlich als Verteidigerin des geistigen Eigentums von Musikschaffenden versteht, sorgte sie jedoch gerade in jüngster Zeit immer wieder für Negativschlagzeilen.


So wurden Kindergärten oder Feuerwehrvereinen skurril anmutende Rechnungen gestellt. Trauriger Höhepunkt bildete sicherlich die Diskussion über das Singen von Kinderliedern beim alljährlichen St. Martinsumzug in den einzelnen Gemeinden und Städten.
Viele Vereinsvorstände, Kindergartenleiter und Mitarbeiter der Kommunen – aber auch Privatpersonen sind verärgert und vor allem verunsichert über die komplizierten Nutzungsbedingungen der GEMA.


Um hier für die Vereine, Kindergärten und Kommunen des Landkreises Main Spessart für Klarheit zu sorgen, veranstalte ich daher mit den unmittelbar Beteiligten eine Diskussionsveranstaltung zum Thema:


„GEMA - Abzocke oder gerechter Lohn?“
Am Mittwoch, den 04. Mai 2011 um 19Uhr
in der Scherenberghalle in Gemünden, Hofweg 9.


Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind dazu recht herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist kostenlos.


Betroffenen können eigene Beispiele, etwa Rechnungen oder Schreiben der GEMA, ob positive oder negative, an die hochkarätigen Podiumsteilnehmer weiterleiten, um somit einen konstruktiven Dialog in Gang zu setzen und den Bezirksdirektor der GEMA um eine Stellungnahme zu bitten.

Besonders freut es mich, dass ich zu dieser Veranstaltung  den Direktor der GEMA Bezirksdirektion Nürnberg, Jürgen Baier und Franz-Josef Schramm, GEMA-Spezialist im Bayerischen Landesverein für Heimatpflege sowie Bürgermeister und Kreisrat Heinz Nätscher gewinnen konnte.




Welche Regeln müssen welche Institutionen wann bei der Aufführung von Liedern beachten und wie die GEMA ihre Gebührenforderungen erhebt. Foto: Dagmar Zechel/ PIXELIO




15 April 2011

Personalknappheit an Feuerwehrschulen eklatant

Wenn es brennt, dann vertrauen alle auf die Feuerwehr. Ob das dann die vielen tausend freiwilligen Feuerwehrleute oder die Berufsfeuerwehrfrauen und –männer sind, ist dann relativ egal. Hauptsache sie sind gut ausgebildet und löschen den Brand. Doch dafür müssen auch deren Führungskräfte entsprechend ausgebildet sein, um wiederum ihr Wissen an die Wehrfrauen und –männer vor Ort weiter zu geben. Dies geschieht an den drei Staatlichen Feuerwehrschulen in Lappersdorf, Geretsried und Würzburg. Doch zu wenige Planstellen an den Feuerwehrschulen machen diese Aufgabe zu einem Geduldsspiel. Nicht umsonst hatten die Freien Wähler bei den Haushaltsberatungen bereits diesen Mangel mit der Forderung nach mehr finanzieller Ausstattung für die Feuerwehrschulen verknüpft.

Die Feuerwehrschulen haben eine wichtige Multiplikatorenfunktion im Interesse des Brand- und Katastrophenschutzes und die Professionalität ihrer Absolventen damit auch große Bedeutung für Schutz und Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger. Dessen waren sich die Freien Wähler bewusst und bei einem Besuch an der Feuerwehrschule in Lappersdorf im Rahmen unserer Klausurtagung wurde uns dies seitens des Leiters der Einrichtung, Rainer Emmerich, und Kreisbrandrat Johann Bornschlegl, Personalratsvorsitzender der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg, noch einmal verdeutlicht. Teilweise Wartezeiten von bis zu einem Jahr bestehen bei verschiedenen Lehrgängen, so etwa beim Kommandantenlehrgang, der unumgänglich für die Feuerwehr-Kommandanten jeder Ortswehr ist.

Aufgrund erheblicher personeller Probleme beim Lehrpersonal können nur rund 8.000 Lehrgangsplätze angeboten werden obwohl die Nachfrage bei rund 20.000 Teilnehmern pro Jahr liegt. Für uns FREIE WÄHLER ist das ein unhaltbarer Zustand. Hier wird das Ehrenamt untergraben! So können unsere Feuerwehren ihren Ausbildungsbedarf nicht schultern, denn wenn jemand seine Freizeit einsetzen möchte, um Feuerwehrkommandant zu werden, dann dürfen wir ihn nicht auch noch ein Jahr lang auf seinen Ausbildungskurs warten lassen. Wir haben deshalb bei den Haushaltsverhandlungen im Landtag vergangene Woche mehr Geld für neue Stellen an den drei Schulen Regensburg, Geretsried und Würzburg gefordert – was aber von der Staatsregierung abgelehnt wurde. Jetzt erneuern wir unsere Forderungen, denn es muss rasch etwas geschehen.

Mit einem weiteren Problem haben die Feuerwehren und Katastrophenschutzorganisationen durch die Folgen der zum 1. Juli 2011 ausgesetzten Wehrpflicht zu kämpfen: Ersatzdienstleistende im Brand- und Katastrophenschutz pro Jahr werden künftig fehlen. Das bedeutet allein für die Feuerwehren in der Oberpfalz ein Minus von 500. Unabhängig davon müssen wir uns überlegen, wie wir die Brandschutzausbildung bereits im Kindergarten und der Schule ähnlich der Verkehrserziehung implementieren können.

Auf dem Fraktionsfoto (v.l.): Hubert Aiwanger, Vorsitzender der FREIEN WÄHLER, Johann Bornschlegl, Personalratsvorsitzender der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg, Rainer Emmerich, Schulleiter der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg und Kreisbrandrat, Tanja Schweiger, MdL der FREIEN WÄHLER, MdL Günther Felbinger, MdL Joachim Hanisch, MdL Markus Reichhart, MdL Ulrike Müller, MdL Florian Streibl, Johann Weber, Kreisbrandrat und stv. Vorstand des Bezirksfeuerwehrverbandes Oberpfalz, MdL Dr. Leopold Herz und MdL Jutta Widmann.



26 März 2011

Demonstration für eine Ortsumgehung in Gaibach

Ich kann die Bürgerinnen und Bürger von Gaibach(Landkreis Kitzingen) jetzt mehr denn je verstehen! Vor allem diejenigen Bewohner der Hauptverkehrsstraße, denen die Autos und LKW’s quasi durchs Wohnzimmer fahren. Da muss man selbst aufpassen, wenn man auf dem Bürgersteig geht, dass einem der Luftzug eines LKW’s nicht mitreißt! Wer da als Politiker sagt, dass diese Straße nicht endlich entlastet gehört, dem muss man seine Zurechnungsfähigkeit absprechen.

Auf dem Demonstrationszug mit den Gaibacher Bürgern.



Aus diesem Grund bin ich richtig froh darüber, dass ich mich kurzfristig entschieden habe der Bürger-Blockade mit dem Demo-Zug im Ort beizuwohnen. Das war richtig gut, denn anders geht es nicht, die Autofahrer sind zwar die Leidtragenden, aber letztendlich auch die Schuldigen, denn die rasen ungebremst mit überhöhter Geschwindigkeit – egal von welcher Seite sie einfahren – nach Gaibach rein und gefährden Kinder, Erwachsene und Häuser. Wenn es tatsächlich Politiker gibt, die Gaibach in die Dringlichkeitsstufe  herabstufen, dann gehören diese Politiker ganz nah an dieser Straße geparkt. Dort hätten sie dann die Zeit zum „in Ruhe“ Nachdenken.

Es hat sogar Spaß gemacht für diese dreiviertel Stunde einmal den ganzen Verkehr zu blockieren. Ich muss schon sagen, die Polizisten hätten auch ein bisschen freundlicher sein können.

Seit Jahren hoffen die Anwohner auf eine Umgehungsstraße, die von Seiten der Politik auch schon mehrfach in Aussicht gestellt wurde.



Fast ist es zu vermuten, dass es bei der Rückstufung im 7. Ausbauplan für Staatstraßen in Bayern nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Straßenverkehrszählungen belegen eindeutig die Notwendigkeit der Umgehungsstraße für Gaibach, die Raumanalyse deutet eindeutig darauf hin und auch die Umweltbelastung ist für die Anwohner unerträglich. Bleibt nur die Frage, wie ein weniger befahrener Streckenabschnitt zwischen Donnersdorf (da wohnt im Übrigen der Staatssekretär des Bayerischen Innenministeriums, Gerhard Eck) und Mönchstockheim, für den es aktuell gar keine belastbaren Verkehrszahlen gibt, einer solchen „Dorf-Autobahn“ vorgezogen werden kann? Wenn man da nicht ums Eck, ach nee an den Gerhard Eck, denkt!

Im Entwurf des 7. Ausbauplans ist die Ortsumgehung allerdings erst auf einem der hinteren Plätze, mit einem Ausbauziel nach 2025 zu finden. dagegen soll im weniger befahrenen Heimatort des Staatssekretärs des Inneministeriums überraschend schnell eine Ausbau stattfinden.



25 März 2011

Kommunen sind bei der regionalen Energieoffensive gefordert

Noch sind es einige Tage bis zum 30. März 2011, dann ist es soweit: Die Freien Wähler präsentieren an diesem Tag eine Energiestudie zu Bestand, Potenzialen, Umsetzungs-Chancen und Hemmnissen für erneuerbare Energien im Freistaat Bayern. Damit wird erstmals eine politische Gruppierung Fakten schaffen. Darin ist zu lesen, dass es möglich ist, Bayern bis zum Jahr 2030 zu 100 % mit regenerativer Energie zu versorgen!

Da war es im Vorgriff noch einmal wichtig unsere Kompetenzen auf diesem Politikfeld beim Kommunalkongress zum Einsatz erneuerbarer Energien in den Gemeinden  rund 100 geladenen Gästen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft mit hochkarätigen Experten darzubieten. Dabei stand die Frage, welche Schritte erforderlich sind, um in den bayerischen Kommunen eine Wertschöpfung aus eigener Energieerzeugung auf die Beine zu stellen, im Vordergrund. Zweier entscheidender Voraussetzungen bedarf es: Zum einen müsse die Energieversorgung dezentral organisiert sein, um unabhängiger von den Oligopolstrukturen der großen Energieversorger zu werden und zum anderen müssen die Bürger von Anfang an ‚mit ins Boot‘ genommen werden – etwa in Gestalt von Bürgergenossenschaften – wie dies mit dem Bürger-Solarpark in Karlstadt der Fall ist - oder kommunalen Beteiligungen.

Im Landkreis Main-Spessart wird zum Beispiel in dieser Biogasanlage in Hessdorf Strom und Wärme erzeugt. Idealerweise geschieht dies noch in Verbindung mit einem Blockheizkraftwerk.



Bayern deckt aktuell 22 % seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien und 60 % aus Atomkraftwerken; es gibt bei uns fünf Reaktorblöcke an drei Standorten. Isar 1, das älteste AKW in Bayern, wurde nach dem atomaren Unfall in Japan in der vergangenen Woche für die Dauer von drei Monaten heruntergefahren, sieben Kernreaktoren waren es in ganz Deutschland. Diese sieben veralteten und nun während des von der Bundesregierung vereinbarten Moratoriums auf dem Prüfstand stehenden Reaktorblöcke aus der Baureihe 69 liefern nur rund 5 % des gesamtdeutschen Stromanteils, sie laufen ausschließlich für den Export. Wir meinen, man kann auch aus diesem Aspekt durchaus auf sie verzichten, sie sollten dauerhaft abgeschaltet bleiben. Die Vorfälle im AKW Fukushima zeigen deutlich, dass die Atomkraft nicht einmal im hochtechnisierten Japan beherrschbar ist. Wieso meint die Bundesregierung, wir hier hätten sie im Griff? Die Sicherheit und die Gesundheit unserer Bevölkerung sind wesentlich wichtiger als die Konzerngewinne der vier großen AKW-Betreiber.

Die Freien Wähler setzen auf die regionale Energieoffensive mit den Komponenten Energiewirtschaft und Wertschöpfung in der Region. Bereits 17 von 71 Landkreisen beteiligen sich daran und wollen bis zum Jahr 2030 zu 100 % regenerativen Strom erzeugen, München will dieses Ziel bereits 2025 erreichen. Wir setzen auf eine Energiewende von unten nach oben; jeder einzelne Bürger soll dazu beitragen können. Wir wollen starke kommunale Energieerzeuger, starke Stadtwerke. 370.000 Arbeitsplätze gibt es bereits im Bereich der erneuerbaren Energien in Deutschland, 250.000 können geschätzt dazu kommen. Unsere Technologien könnten zum Exportschlager der Zukunft werden – wir müssen nur weiter daran arbeiten.

Uns geht es um das ideale Verhältnis von Ökologie, Versorgungssicherheit und Ökonomie.

Wir Freie Wähler fordern dringend die rasche Weiterentwicklung von Speichertechnologien. Wir brauchen ein Pumpspeicherkataster für Bayern und den Bau neuer Pumpspeicherkraftwerke – dazu gehört zwingend auch der Ausbau starker Stromnetze. Ein transnationales Leitungsnetz bringt Sonnenstrom aus Spanien nach Deutschland und Strom aus den Pumpspeicherkraftwerken Norwegens nach Frankreich. Bayern hat die geologischen Voraussetzungen für einen Ausbau der Photovoltaik und der Geothermie, Schleswig-Holstein ist prädestiniert für Windenergie. Unabhängigkeit von der Atomkraft und den fossilen Energieträgern muss unser Ziel für die kommenden maximal 20 Jahre sein – unsere Studie bestätigt: Wir sind nicht mehr auf die Atomkraft angewiesen. Wir haben inzwischen das Wissen und die Technik, unseren Strom regenerativ zu gewinnen. Die nachhaltige Energieversorgung ist kein Wunschtraum mehr.

Wir wollen die im vergangenen Sommer gestartete regionale Energieoffensive der FREIEN WÄHLER weiter vorantreiben. Sie zielt darauf ab, die Energieerzeugung wieder vor Ort in den Städten und Gemeinden anzusiedeln. Wichtig ist mir, dass wir dabei keine Form der regenerativen Energiegewinnung diskriminieren: Bei einer Flaute kann mangelnde Windkraft durch Sonnenenergie abgefangen werden. Steht im Winter zu wenig Biogas zur Verfügung, kommt die Geothermie zum Einsatz – ein neuer Energiemix muss zusammengestellt und unsere Stromnetze entsprechend aufgerüstet werden.



In Sommerach hat die Gemeinschaft schon gehandelt und eine Genossenschaft für ein Bioenergiedorf wurde gegründet. In diesem Verbund haben sich die Bürger Sommerachs zusammengeschlossen und nutzen gemeinsam diese Anlage.





19 März 2011

Kommunen als dezentrale Energieerzeuger stärken

Da lese ich heute, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion nun auch die Kommunen als dezentrale Energieerzeuger stärken will. Komisch, denk ich mir, da sind wir doch schon vor langer Zeit drauf gekommen. Nun ist also das Kopieren der Freien Wähler Konzepte sogar schon bis Berlin vorgedrungen. Das freut mich natürlich, dass die Union mit  unserem Konzept endlich einmal vernünftige Gedanken in ihrer Energiepolitik einbringt. Hoffen wir mal, dass es länger andauert als das dreimonatige Moratorium! Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist Feststellung, dass die Unions-Wendehälse vor wenigen Monaten noch ganz anders daher geredet haben.

Wir Freien Wähler haben mit unserer Regionalen Energieoffensive schon im vergangenen Jahr den Weg aufgezeigt, wie sinnvoll und nachhaltig Energie im Wertschöpfungs-Kreislauf der Region gewonnen und erhalten bleiben kann. Dennoch muss die schwarz-gelbe Bundesregierung jetzt auch den Beweis erbringen, ob dies alles nur Lippenbekenntnisse sind oder ob da wirklich Substanz dahinter ist.

Substanz würde nämlich bedeuten, dass auch die Fördertöpfe für regenerative Energien wieder überdacht und ausgebaut werden müssten und nicht wie im vergangenen Jahr sogar dezimiert werden. Dann bin ich mir sicher, wird dies auch die regionalen und kommunalen Energieträger beflügeln. Dann werden auch die Kommunen im Rahmen ihrer örtlichen Planungshoheit den Ausbau der Infrastruktur voran treiben. Dieser Infrastrukturausbau ist vor dem Hintergrund der im Energiekonzept der Freien Wähler angelegten Wende hin zu erneuerbaren Energien unerlässlich.

Deshalb wäre es richtig und würde einen erheblichen Anreiz für die Kommunen bilden, sich frühzeitig auf dem Weg zu einem gesamtgesellschaftlichen Energiekonsens zu beteiligen. Deswegen freue ich mich auch besonders, dass mein Heimat-Landkreis Main-Spessart sich jetzt diesbezüglich auch auf den Weg macht und eine entsprechende Potentialanalyse in Auftrag gegeben hat. Nur so führt der Weg heraus aus der atomaren Sackgasse.

Bereits im Sommer 2010 führte mich ein Vor-Ort-Termin mit dem Kreisverband Bad Kissingen bei der regionalen Energieoffensive der Freien Wähler zu einer Biogasanlage nach Bad Bocklet.



Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen