Personalknappheit an Feuerwehrschulen eklatant

15 April 2011

Personalknappheit an Feuerwehrschulen eklatant

Wenn es brennt, dann vertrauen alle auf die Feuerwehr. Ob das dann die vielen tausend freiwilligen Feuerwehrleute oder die Berufsfeuerwehrfrauen und –männer sind, ist dann relativ egal. Hauptsache sie sind gut ausgebildet und löschen den Brand. Doch dafür müssen auch deren Führungskräfte entsprechend ausgebildet sein, um wiederum ihr Wissen an die Wehrfrauen und –männer vor Ort weiter zu geben. Dies geschieht an den drei Staatlichen Feuerwehrschulen in Lappersdorf, Geretsried und Würzburg. Doch zu wenige Planstellen an den Feuerwehrschulen machen diese Aufgabe zu einem Geduldsspiel. Nicht umsonst hatten die Freien Wähler bei den Haushaltsberatungen bereits diesen Mangel mit der Forderung nach mehr finanzieller Ausstattung für die Feuerwehrschulen verknüpft.

Die Feuerwehrschulen haben eine wichtige Multiplikatorenfunktion im Interesse des Brand- und Katastrophenschutzes und die Professionalität ihrer Absolventen damit auch große Bedeutung für Schutz und Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger. Dessen waren sich die Freien Wähler bewusst und bei einem Besuch an der Feuerwehrschule in Lappersdorf im Rahmen unserer Klausurtagung wurde uns dies seitens des Leiters der Einrichtung, Rainer Emmerich, und Kreisbrandrat Johann Bornschlegl, Personalratsvorsitzender der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg, noch einmal verdeutlicht. Teilweise Wartezeiten von bis zu einem Jahr bestehen bei verschiedenen Lehrgängen, so etwa beim Kommandantenlehrgang, der unumgänglich für die Feuerwehr-Kommandanten jeder Ortswehr ist.

Aufgrund erheblicher personeller Probleme beim Lehrpersonal können nur rund 8.000 Lehrgangsplätze angeboten werden obwohl die Nachfrage bei rund 20.000 Teilnehmern pro Jahr liegt. Für uns FREIE WÄHLER ist das ein unhaltbarer Zustand. Hier wird das Ehrenamt untergraben! So können unsere Feuerwehren ihren Ausbildungsbedarf nicht schultern, denn wenn jemand seine Freizeit einsetzen möchte, um Feuerwehrkommandant zu werden, dann dürfen wir ihn nicht auch noch ein Jahr lang auf seinen Ausbildungskurs warten lassen. Wir haben deshalb bei den Haushaltsverhandlungen im Landtag vergangene Woche mehr Geld für neue Stellen an den drei Schulen Regensburg, Geretsried und Würzburg gefordert – was aber von der Staatsregierung abgelehnt wurde. Jetzt erneuern wir unsere Forderungen, denn es muss rasch etwas geschehen.

Mit einem weiteren Problem haben die Feuerwehren und Katastrophenschutzorganisationen durch die Folgen der zum 1. Juli 2011 ausgesetzten Wehrpflicht zu kämpfen: Ersatzdienstleistende im Brand- und Katastrophenschutz pro Jahr werden künftig fehlen. Das bedeutet allein für die Feuerwehren in der Oberpfalz ein Minus von 500. Unabhängig davon müssen wir uns überlegen, wie wir die Brandschutzausbildung bereits im Kindergarten und der Schule ähnlich der Verkehrserziehung implementieren können.

Auf dem Fraktionsfoto (v.l.): Hubert Aiwanger, Vorsitzender der FREIEN WÄHLER, Johann Bornschlegl, Personalratsvorsitzender der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg, Rainer Emmerich, Schulleiter der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg und Kreisbrandrat, Tanja Schweiger, MdL der FREIEN WÄHLER, MdL Günther Felbinger, MdL Joachim Hanisch, MdL Markus Reichhart, MdL Ulrike Müller, MdL Florian Streibl, Johann Weber, Kreisbrandrat und stv. Vorstand des Bezirksfeuerwehrverbandes Oberpfalz, MdL Dr. Leopold Herz und MdL Jutta Widmann.



 

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