Groß war die Aufregung in den vergangenen Wochen an vielen Privatschulen. Denn das Kultusministerium beabsichtigte eine Mindestklassenstärke einzuführen, die für einen Großteil der Schulen sehr problematisch geworden wäre und unter Umständen den Exodus bedeutet hätte. Schulleiter wie Elternverbände protestierten heftig. Jetzt werden sie sich vielleicht fragen, warum wir FREIE WÄHLER uns gerade für die Privatschulen so einsetzen, wo es doch im staatlichen Schulsystem genügend Verbesserungsbedarf gibt?
Doch Privatschulen sind keineswegs nur Eliteschulen,wie beispielsweise SALEM, für Kinder von Besserverdienenden, sondern vielfach Berufsfachschulen für alle möglichen Berufe. Und diese haben aufgrund zurückgehender Kinderzahlen und zunehmendem Drang der Schulabsolventen zum Studium oft nur sehr kleine Klassen mit 3, 5 oder 7 Schülern. Auch über die Hälfte aller Wirtschaftsschulen sind privat organisiert. Und diese für die berufliche Ausbildung so wichtigen Schulen wären hauptsächlich von diesem Vorhaben betroffen gewesen.
Klar war die Aufregung auch bei einer privaten Realschule in meinem Wahlkreis groß, aber genau diese Schule ist Auffangbecken für viele im staatlichen Schulsystem gescheiterte Schülerinnen und Schüler. Aber das ist eben auch ein Pluspunkt der Privatschulen, dass dort meistens kleinere Klassen und intensivere Betreuung für den Erfolg der Schüler sorgen.
Interessant an dem Vorhaben der Staatsregierung und Hauptangriffspunkt für mich war die Tatsache, dass bis zum heutigen Tage weder nachgewiesen ist dass Mindestklassenstärken an Privatschulen nötig sind noch die Zahl der betroffenen Schulen beziffern werden konnte: also gewissermaßen ein Versuch am lebenden Objekt.
Deshalb ist es folgerichtig, dass Staatssekretär Eisenreich nun nach unserem energischen wochenlangen Protest die Notbremse gezogen hat und von einer Einführung einer Mindestklassenzahl absieht. Deshalb wurde der Gesetzentwurf des Kultusministeriums (Drs. 17/5206) kurzfristig von der Tagesordnung des Bildungsausschusses abgesetzt, da fraktionsübergreifend großer Beratungsbedarf angemeldet worden war.
Mit dem vom Ministerium geplanten Vorhaben an Privatschulen Mindestklassenstärken einzuführen, wäre die Existenz von bis zu 200 Privatschulen im Freistaat gefährdet gewesen. Erst meine wiederholte Nachfrage beim Ministerium war Stein des Anstoßes und hat ihn sprichwörtlich zum Stoppen gebracht.
Darin sehe ich auch einen klaren Erfolg des Parlaments. Denn in Zeiten einer CSU-Alleinregierung müssen wir den Ministern ganz genau auf die Finger schauen, damit es nicht zu Verwerfungen und schlampigen Gesetzesvorschlägen - wie in diesem Fall - kommt.
All posts in Bildung
Nachdem mittlerweile bereits mehr als die Hälfte aller Abiturienten an die Hochschulen zum Studium drängen und wir einem massiven Fachkräftemangel entgegen steuern, müssen wir uns Gedanken machen, wie wir der beruflichen Ausbildung wieder zu mehr Interesse verhelfen können. Denn angesichts dieser gesellschaftlichen Entwicklungen gilt es auch die Frage zu stellen, was läuft in der Schulausbildung falsch?
Zum Bildungsauftrag aller Schularten gehört es, Schülerinnen und Schülern konkrete Vorstellungen von der Wirtschafts- und Arbeitswelt zu vermitteln. An Gymnasien im Freistaat ist bisher jedoch nur beim sozialwissenschaftlichen Zweig ein verpflichtendes Sozialpraktikum vorgeschrieben. Das wollen wir Freien Wähler ändern und setzen uns mit einem Antrag für ein verpflichtendes einwöchiges Praktikum in der Mittelstufe an allen weiterführenden Schulen ein.
Das Betriebspraktikum soll Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufswahl unterstützen. Auch bei Gymnasiasten kann so mehr Interesse an einer Berufsausbildung geweckt werden. Schließlich wählen manche Abiturienten mangels fehlender Kenntnisse den Weg an die Uni.
Wir haben jede Menge junge Menschen die Ihr Studium abschließen, ohne eine Vorstellung davon zu haben, was sie danach beruflich mit ihrem Abschluss anstellen sollen. Zudem steigt die Zahl der Studienabbrecher, die Zahl der Schüler sinkt und unsere Wirtschaft sucht händeringend nach qualifiziertem Nachwuchs: da müssen wir etwas tun. Deshalb gilt es meines Erachtens nun, für beide Seiten eine Win-Win-Situation zu schaffen.
Damit ein solches Konzept auch gelingen kann, ist die verpflichtende Verankerung der Berufsorientierung im Lehrplan notwendig, sodass diese auch im Rahmen des Unterrichts durchgeführt werden kann. Ausgearbeitete Praktikumspläne und ein entsprechendes Reporting sowie eine Nachbereitung der Praktikumserfahrungen im Unterricht sind Grundvoraussetzungen, damit Praktika auch wirklich erfolgreich Berufsorientierung geben können. Das Handwerk bemüht sich inzwischen gezielt um Studienabbrecher. Die Industrie- und Handelskammern unterstützten den Vorstoß der FREIEN WÄHLER daher aus gutem Grund.
Zum Bildungsauftrag aller Schularten gehört es, Schülerinnen und Schülern konkrete Vorstellungen von der Wirtschafts- und Arbeitswelt zu vermitteln. An Gymnasien im Freistaat ist bisher jedoch nur beim sozialwissenschaftlichen Zweig ein verpflichtendes Sozialpraktikum vorgeschrieben. Das wollen wir Freien Wähler ändern und setzen uns mit einem Antrag für ein verpflichtendes einwöchiges Praktikum in der Mittelstufe an allen weiterführenden Schulen ein.
Das Betriebspraktikum soll Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufswahl unterstützen. Auch bei Gymnasiasten kann so mehr Interesse an einer Berufsausbildung geweckt werden. Schließlich wählen manche Abiturienten mangels fehlender Kenntnisse den Weg an die Uni.
Wir haben jede Menge junge Menschen die Ihr Studium abschließen, ohne eine Vorstellung davon zu haben, was sie danach beruflich mit ihrem Abschluss anstellen sollen. Zudem steigt die Zahl der Studienabbrecher, die Zahl der Schüler sinkt und unsere Wirtschaft sucht händeringend nach qualifiziertem Nachwuchs: da müssen wir etwas tun. Deshalb gilt es meines Erachtens nun, für beide Seiten eine Win-Win-Situation zu schaffen.
Damit ein solches Konzept auch gelingen kann, ist die verpflichtende Verankerung der Berufsorientierung im Lehrplan notwendig, sodass diese auch im Rahmen des Unterrichts durchgeführt werden kann. Ausgearbeitete Praktikumspläne und ein entsprechendes Reporting sowie eine Nachbereitung der Praktikumserfahrungen im Unterricht sind Grundvoraussetzungen, damit Praktika auch wirklich erfolgreich Berufsorientierung geben können. Das Handwerk bemüht sich inzwischen gezielt um Studienabbrecher. Die Industrie- und Handelskammern unterstützten den Vorstoß der FREIEN WÄHLER daher aus gutem Grund.
Es ist nahezu ein alljährliches Ritual, dass sich im Herbst und Winter die Klagen an den bayerischen Grund- und Mittelschulen wegen Unterrichtsausfall häufen. Dies liegt zuvorderst daran, dass schon zu Beginn des neuen Schuljahres die Unterrichtsversorgung an den Grund- und Mittelschulen auf Kante genäht ist. Dies bemängeln wir FREIE WÄHLER seit Jahren permanent und unsere Anträge auf Einstellung zusätzlichen Personals werden regelmäßig von der CSU-Mehrheit als Märchen aus Tausend und einer Nacht abgetan.
Wenn dann auch noch eine solche Grippewelle wie in diesem Jahr über Bayern hereinbricht, ist das Chaos vorprogrammiert. Eigentlich gibt es für solche Fälle ja die Mobilen Reserven. Diese speziellen Lehrkräfte nehmen von ihrer Stammschule aus wechselnde Aushilfseinsätze an Schulen, an denen Lehrkräfte ausfallen, wahr und stopfen somit die krankheitsbedingten Ausfälle. Erkrankt beispielsweise in Lohr eine Lehrkraft, könnte diese theoretisch von einer Mobilen Reserve vertreten werden.
Wenn aber die Zahl der Mobilen Reserven nicht nach dem tatsächlichen Bedarf ausgerichtet ist, sondern schon für andere Ausfälle, wie z.B. Schwangerschaftsvertretung, Fortbildungsvertretung etc. herhalten musste und dann noch eine Grippewelle hereinbricht, kann das System natürlich nicht mehr funktionieren.
Seit vielen Jahren werden die Mobilen Reserven mit derselben Gesamtzahl an Stellen aufgestellt und das, obwohl ebenfalls seit vielen Jahren bekannt ist, dass diese Stellen beispielsweise aufgrund von Elternzeiten oder gesundheitlich bedingten Ausfällen bereits in der ersten Wochen fest an den Schulen eingesetzt werden müssen. Aufgrund der knappen Lehrerversorgung und der mangelhaften Besetzung von Mobilen Reserven kann der Unterricht – wenn überhaupt – gerade so aufrecht erhalten werden, Förder- und Differenzierungskurse, die vor allem an Grund- und Mittelschulen unverzichtbar sind, entfallen fast vollständig.
Meiner Meinung nach kann es nicht sein, dass der Unterrichtsbetrieb unter der vorsätzlichen Fehlplanung des Kultusministeriums leiden muss. Deshalb haben wir FREIE WÄHLER bereits zum Doppelhaushalt 2015/16 1.000 zusätzliche Lehrerstellen gefordert, und nunmehr kürzlich unter anderem auch eine Aufstockung der Mobilen Reserve um 10 %.
Eine intelligente Planung ist unabdingbar, denn nur mit ausreichend Personal kann eine gute Unterrichtsversorgung sichergestellt werden – und diese sollte höchste Priorität haben!
Wenn dann auch noch eine solche Grippewelle wie in diesem Jahr über Bayern hereinbricht, ist das Chaos vorprogrammiert. Eigentlich gibt es für solche Fälle ja die Mobilen Reserven. Diese speziellen Lehrkräfte nehmen von ihrer Stammschule aus wechselnde Aushilfseinsätze an Schulen, an denen Lehrkräfte ausfallen, wahr und stopfen somit die krankheitsbedingten Ausfälle. Erkrankt beispielsweise in Lohr eine Lehrkraft, könnte diese theoretisch von einer Mobilen Reserve vertreten werden.
Wenn aber die Zahl der Mobilen Reserven nicht nach dem tatsächlichen Bedarf ausgerichtet ist, sondern schon für andere Ausfälle, wie z.B. Schwangerschaftsvertretung, Fortbildungsvertretung etc. herhalten musste und dann noch eine Grippewelle hereinbricht, kann das System natürlich nicht mehr funktionieren.
Seit vielen Jahren werden die Mobilen Reserven mit derselben Gesamtzahl an Stellen aufgestellt und das, obwohl ebenfalls seit vielen Jahren bekannt ist, dass diese Stellen beispielsweise aufgrund von Elternzeiten oder gesundheitlich bedingten Ausfällen bereits in der ersten Wochen fest an den Schulen eingesetzt werden müssen. Aufgrund der knappen Lehrerversorgung und der mangelhaften Besetzung von Mobilen Reserven kann der Unterricht – wenn überhaupt – gerade so aufrecht erhalten werden, Förder- und Differenzierungskurse, die vor allem an Grund- und Mittelschulen unverzichtbar sind, entfallen fast vollständig.
Meiner Meinung nach kann es nicht sein, dass der Unterrichtsbetrieb unter der vorsätzlichen Fehlplanung des Kultusministeriums leiden muss. Deshalb haben wir FREIE WÄHLER bereits zum Doppelhaushalt 2015/16 1.000 zusätzliche Lehrerstellen gefordert, und nunmehr kürzlich unter anderem auch eine Aufstockung der Mobilen Reserve um 10 %.
Eine intelligente Planung ist unabdingbar, denn nur mit ausreichend Personal kann eine gute Unterrichtsversorgung sichergestellt werden – und diese sollte höchste Priorität haben!
Ist es sinnvoll, dass Schüler ab der ersten Jahrgangsstufe bereits Englisch lernen oder sollten sie nicht erst einmal die deutsche Sprache ordentlich beherrschen? An dieser durchaus diskussionswürdigen Frage entzündet sich derzeit ein Meinungsstreit auch im Bayerischen Landtag. Und ich führe diesen für uns FREIE WÄHLER zusammen mit anderen Gegnern des neuen Projektes der Staatsregierung an. Denn ich sage ganz klar, erst sollen unsere Schüler richtig und gut deutsch sprechen und schreiben bevor bereits Englisch als sogenannter bilingualer Unterricht eingeführt wird. Denn eines ist unbestritten: Die Erfahrung zeigt, dass die bayerischen Grundschüler erhebliche Defizite in Deutsch haben, dies belegen zahlreiche Experten aus Grund- und weiterführenden Schulen.
Uns FREIEN WÄHLERN ist es daher am wichtigsten, dass Kinder erst einmal Deutsch lernen und diesbezügliche Defizite beheben, bevor sie an eine Fremdsprache herangeführt werden. Selbst die Protagonisten des bilingualen Unterrichts stimmen mir in diesem Punkt zu. Der geplante bilinguale Unterricht ist unserer Meinung nach nur dann sinnvoll, wenn hierfür erstklassig ausgebildetes Lehrerpersonal zur Verfügung steht. Es muss unter allen Umständen verhindert werden, dass Bildungsminister Spaenle das nächste halbgare Projekt startet.
Schauen wir nach Österreich, das uns diesbezüglich meilenweit voran ist und wo bilingualer Unterricht längstens zum Alltag gehört. Dort werden speziell geschulte muttersprachliche Lehrer, sogenannte 'native speakers' eingesetzt - oder Kolleginnen und Kollegen, die zuvor mindestens grundständig Englisch im Hauptfach studiert haben. Ab September soll dies an 20 Modell-Grundschulen ausprobiert werden, ansonsten sind die nötigen Grundvoraussetzungen aus der Sicht von uns FREIEN WÄHLERN nicht annähernd gegeben. Und über Fortbildungen kann so schnell kein Schmalspur-Grundschul-Englischlehrer zum Englisch-Profi gemacht werden.
Bereits heute kritisieren vor allem Realschul- und Gymnasiallehrer, dass die bereits in der 3. und 4. Jahrgangsstufe vermittelten Englisch-Kenntnisse für das Erlernen der englischen Sprache an den weiterführenden Schulen alles andere als zielführend sind, sogar kontraproduktiv. Wollen wir also auf die schlechten Erfahrungen, die bisher im bayerischen Schulsystem mit Englisch an den Grundschulen vorliegen, weitere Fehler drauf satteln? Für mich ist deshalb die Antwort klar: nur erstklassig ausgebildete Englisch-Grundschullehrer können den Erst- und Zweitklässlern auch sinnvoll Englischkenntnisse beibringen.
Und bis diese entsprechend ausgebildet sind vergehen mindestens drei Jahre. An Gymnasien und Realschulen halten wir bilingualen Unterricht für äußerst sinnvoll. Allerdings müssen auch hier ausreichend Lehrerressourcen vorhanden sein - und davon sind wir in Bayern angesichts einer auf Kante genähten Unterrichtsversorgung leider weiter entfernt denn je.
Und einen anderen Haken hat das vom Kultusministerium promotete Projekt auch noch: Lediglich in den musischen und Sachfächern soll das Englisch vermittelt werden. So soll etwa im Sachkunde-Unterricht der Wasserzyklus auf Englisch erklärt werden. Jetzt mal ganz ehrlich, wer von Ihnen könnte das auch nur annähernd? Und welches Fach-Englisch ist dazu nötig? Sicher mehr als eine Grundschul-Lehrerin gelernt hat! Also, es gibt noch viel Diskussionsbedarf.
Zur weiteren Lektüre hänge ich hier noch drei interessante Links, bei denen das Für und Wider ausgiebig dargelegt wird, an: Viel Spaß beim Lesen!
Hier meine Stellungnahme für die Bayerische Staatszeitung zum Thema bilingualer Unterricht: BSZ FdW Zweisprachiger Unterricht FREIE WÄHLER Felbinger 14.04.2015-1
Hier ein Donaukurier-Artikel „Das große Englisch-Experiment“ vom 20.02.2015
Die Argumentation der CSU / Homepage von Joachim Unterländer
Und ein etwas älterer BLLV-Artikel aus dem Jahr 2012
Uns FREIEN WÄHLERN ist es daher am wichtigsten, dass Kinder erst einmal Deutsch lernen und diesbezügliche Defizite beheben, bevor sie an eine Fremdsprache herangeführt werden. Selbst die Protagonisten des bilingualen Unterrichts stimmen mir in diesem Punkt zu. Der geplante bilinguale Unterricht ist unserer Meinung nach nur dann sinnvoll, wenn hierfür erstklassig ausgebildetes Lehrerpersonal zur Verfügung steht. Es muss unter allen Umständen verhindert werden, dass Bildungsminister Spaenle das nächste halbgare Projekt startet.
Schauen wir nach Österreich, das uns diesbezüglich meilenweit voran ist und wo bilingualer Unterricht längstens zum Alltag gehört. Dort werden speziell geschulte muttersprachliche Lehrer, sogenannte 'native speakers' eingesetzt - oder Kolleginnen und Kollegen, die zuvor mindestens grundständig Englisch im Hauptfach studiert haben. Ab September soll dies an 20 Modell-Grundschulen ausprobiert werden, ansonsten sind die nötigen Grundvoraussetzungen aus der Sicht von uns FREIEN WÄHLERN nicht annähernd gegeben. Und über Fortbildungen kann so schnell kein Schmalspur-Grundschul-Englischlehrer zum Englisch-Profi gemacht werden.
Bereits heute kritisieren vor allem Realschul- und Gymnasiallehrer, dass die bereits in der 3. und 4. Jahrgangsstufe vermittelten Englisch-Kenntnisse für das Erlernen der englischen Sprache an den weiterführenden Schulen alles andere als zielführend sind, sogar kontraproduktiv. Wollen wir also auf die schlechten Erfahrungen, die bisher im bayerischen Schulsystem mit Englisch an den Grundschulen vorliegen, weitere Fehler drauf satteln? Für mich ist deshalb die Antwort klar: nur erstklassig ausgebildete Englisch-Grundschullehrer können den Erst- und Zweitklässlern auch sinnvoll Englischkenntnisse beibringen.
Und bis diese entsprechend ausgebildet sind vergehen mindestens drei Jahre. An Gymnasien und Realschulen halten wir bilingualen Unterricht für äußerst sinnvoll. Allerdings müssen auch hier ausreichend Lehrerressourcen vorhanden sein - und davon sind wir in Bayern angesichts einer auf Kante genähten Unterrichtsversorgung leider weiter entfernt denn je.
Und einen anderen Haken hat das vom Kultusministerium promotete Projekt auch noch: Lediglich in den musischen und Sachfächern soll das Englisch vermittelt werden. So soll etwa im Sachkunde-Unterricht der Wasserzyklus auf Englisch erklärt werden. Jetzt mal ganz ehrlich, wer von Ihnen könnte das auch nur annähernd? Und welches Fach-Englisch ist dazu nötig? Sicher mehr als eine Grundschul-Lehrerin gelernt hat! Also, es gibt noch viel Diskussionsbedarf.
Zur weiteren Lektüre hänge ich hier noch drei interessante Links, bei denen das Für und Wider ausgiebig dargelegt wird, an: Viel Spaß beim Lesen!
Hier meine Stellungnahme für die Bayerische Staatszeitung zum Thema bilingualer Unterricht: BSZ FdW Zweisprachiger Unterricht FREIE WÄHLER Felbinger 14.04.2015-1
Hier ein Donaukurier-Artikel „Das große Englisch-Experiment“ vom 20.02.2015
Die Argumentation der CSU / Homepage von Joachim Unterländer
Und ein etwas älterer BLLV-Artikel aus dem Jahr 2012
Was sind notwendige Konsequenzen?
Auf diese Frage kann es keine pauschale Antwort geben, denn die demografisch bedingte Entwicklung der Schülerzahlen ist in einem Flächenland wie Bayern sehr differenziert zu betrachten. Regional betrachtet, können wir allerdings feststellen, dass der Großraum München in den kommenden Jahren nicht mit einem Rückgang rechnen muss. Ganz unterschiedlich stellt sich die Situation allerdings in den ländlichen Räumen aller Regierungsbezirke dar. Hier wird es je nach Region und Schulart zu einem Schülerschwund und folglich zu Veränderungen kommen. Diese Tatsache sollten wir aber nicht als Risiko, sondern als Chance begreifen. Denn: Wir haben inzwischen einige Zukunftsaufgaben in der Bildungspolitik zu erfüllen, die das Lernen in kleinen Klassen voraussetzen. Ich möchte hier als Beispiel die Umsetzung der Inklusion oder die verstärkte individuelle Förderung aller Kinder und Jugendlichen nennen. Aus diesem Grund fordern wir FREIE WÄHLER seit langem, dass alle wohnortnahen kleinen Grundschulstandorte erhalten werden müssen. Es geht hierbei natürlich um kurze Wege für unsere Kinder, aber auch darum, dass die Schule am Ort ein Standortfaktor für junge Familien und ein reges gesellschaftliches Leben bildet. Dass dies möglich ist, zeigt unser Nachbar Tirol seit Jahren. Sogar mit nur in einer Klasse kann dort ein Standort gesichert werden. Voraussetzung ist, dass wir die so genannte demografische Rendite, also die Zahl der Lehrerstellen, die bei rückgehenden Schülerzahlen rein rechnerisch frei werden würden, im Schulsystem belassen und zusätzliche Lehrerstellen schaffen. Das ist notwendig, um kleinere Einheiten zu sichern und die angesprochenen Zukunftsaufgaben umzusetzen. Dazu braucht es auch Freiheit und Verantwortung vor Ort. Wir wollen deshalb erreichen, dass die Landkreise und Kommunen, aber auch die einzelne Schule vor Ort mehr individuelle Gestaltungsfreiheiten erhält. Die Zielrichtung muss sein, mehr regionale Schulentwicklung zu ermöglichen und nicht jede Kleinigkeit auf Ministeriums- oder Regierungsbezirksebene zu reglementieren.
Auf diese Frage kann es keine pauschale Antwort geben, denn die demografisch bedingte Entwicklung der Schülerzahlen ist in einem Flächenland wie Bayern sehr differenziert zu betrachten. Regional betrachtet, können wir allerdings feststellen, dass der Großraum München in den kommenden Jahren nicht mit einem Rückgang rechnen muss. Ganz unterschiedlich stellt sich die Situation allerdings in den ländlichen Räumen aller Regierungsbezirke dar. Hier wird es je nach Region und Schulart zu einem Schülerschwund und folglich zu Veränderungen kommen. Diese Tatsache sollten wir aber nicht als Risiko, sondern als Chance begreifen. Denn: Wir haben inzwischen einige Zukunftsaufgaben in der Bildungspolitik zu erfüllen, die das Lernen in kleinen Klassen voraussetzen. Ich möchte hier als Beispiel die Umsetzung der Inklusion oder die verstärkte individuelle Förderung aller Kinder und Jugendlichen nennen. Aus diesem Grund fordern wir FREIE WÄHLER seit langem, dass alle wohnortnahen kleinen Grundschulstandorte erhalten werden müssen. Es geht hierbei natürlich um kurze Wege für unsere Kinder, aber auch darum, dass die Schule am Ort ein Standortfaktor für junge Familien und ein reges gesellschaftliches Leben bildet. Dass dies möglich ist, zeigt unser Nachbar Tirol seit Jahren. Sogar mit nur in einer Klasse kann dort ein Standort gesichert werden. Voraussetzung ist, dass wir die so genannte demografische Rendite, also die Zahl der Lehrerstellen, die bei rückgehenden Schülerzahlen rein rechnerisch frei werden würden, im Schulsystem belassen und zusätzliche Lehrerstellen schaffen. Das ist notwendig, um kleinere Einheiten zu sichern und die angesprochenen Zukunftsaufgaben umzusetzen. Dazu braucht es auch Freiheit und Verantwortung vor Ort. Wir wollen deshalb erreichen, dass die Landkreise und Kommunen, aber auch die einzelne Schule vor Ort mehr individuelle Gestaltungsfreiheiten erhält. Die Zielrichtung muss sein, mehr regionale Schulentwicklung zu ermöglichen und nicht jede Kleinigkeit auf Ministeriums- oder Regierungsbezirksebene zu reglementieren.
Gastbeitrag von Jan Richter
Parlamentarischer Abend suchte nach Rezepten gegen den Lehrlingsmangel in Bayern
Wie können Handwerksbetriebe und kleinere Unternehmen mit einem ausreichenden Angebot an Lehrlingen versorgt werden? Was muss getan werden, um Schülerinnen und Schüler frühzeitig an für sie geeignete Berufe heranzuführen? Auf diese und viele weitere Fragen suchte die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion bei ihrem Parlamentarischen Abend „Fehler im System?! - Ist der bayerische Lehrlingsmangel hausgemacht?“ nach Antworten.
Günther Felbinger, bildungspolitischer Fraktionssprecher, begrüßte neben den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dr. Karl Vetter und Bernhard Pohl, dem Parlamentarischen Geschäftsführer Florian Streibl sowie dem Abgeordneten Johann Häusler rund 80 Gäste.
„Die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ist den FREIEN WÄHLERN ein Herzensanliegen.“ (Günther Felbinger, bildungspolitischer Sprecher)
Derzeit droht die berufliche Bildung im Freistaat gegenüber der akademischen Ausbildung in eine immer größere Schieflage zu geraten. Während auf der einen Seite bereits von einem neuen Hochschul-Prekariat gesprochen wird, herrscht gleichzeitig ein eklatanter Mangel an Lehrlingen. Dazu lieferte der Leiter der Abteilung Berufliche Bildung bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern Christian Gohlisch, beunruhigende Zahlen. Demnach ist im Laufe der vergangenen zehn Jahre der Lehrlingsbestand im bayerischen Handwerk um knapp 20 Prozent zurückgegangen – allein seit 2009 hat sich die Anzahl der unbesetzten Lehrstellen sogar verdoppelt.
Problematisch ist auch die Zahl der Ausbildungsabbrüche. Zwar kann den meisten Schulabgängern eine Lehrstelle vermittelt werden, doch wurde 2012 fast ein Viertel der Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst. Das trifft insbesondere bei Berufen mit vergleichsweise geringen Bildungsvoraussetzungen wie Koch, Kraftfahrer oder im Gastgewerbe zu. Angesichts dieser Tatsache müssen wir die Passgenauigkeit zwischen Bewerbern und Stellen verbessern. Dazu gehört sicher auch, dass Betriebe die Attraktivität ihrer Ausbildungsstellen erhöhen. Wichtig ist aber auch, dass der Freistaat Bayern wieder mehr Fördergelder in die schulische Ausbildung junger Menschen steckt. Außerdem müssen Schüler von ihren Beratungslehrern frühzeitig auf für ihre Fähigkeiten und Interessen geeignete Berufe aufmerksam gemacht werden. Leider laufen Projekte zur Berufsorientierung oftmals viel zu rasch wieder aus. Hier brauchen wir dringen mehr Nachhaltigkeit, sprich eine Verstetigung der entsprechenden Haushaltsmittel. Denn eines ist klar: Investitionen in Bildung rechnen sich langfristig immer.
Viele Eltern bauen einen ungeheuren Druck auf, um ihre Kinder zu Abitur und Hochschulreife zu bringen. Dabei bieten gerade Ausbildungsberufe vielfältige und interessante berufliche Möglichkeiten. Das müssen wir in der Öffentlichkeit wieder wesentlich stärker bewusst machen.
„Unsere Gesellschaft kann nicht gelingen, wenn sie nur noch Akademiker hervorbringt. Denn das Lebensglück hängt eben nicht von Abitur oder Hochschulabschluss ab – sondern davon, ob die berufliche Tätigkeit den Menschen ausfüllt.“ (Florian Streibl, parlamentarischer Geschäftsführer)
Parlamentarischer Abend suchte nach Rezepten gegen den Lehrlingsmangel in Bayern
Wie können Handwerksbetriebe und kleinere Unternehmen mit einem ausreichenden Angebot an Lehrlingen versorgt werden? Was muss getan werden, um Schülerinnen und Schüler frühzeitig an für sie geeignete Berufe heranzuführen? Auf diese und viele weitere Fragen suchte die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion bei ihrem Parlamentarischen Abend „Fehler im System?! - Ist der bayerische Lehrlingsmangel hausgemacht?“ nach Antworten.
Günther Felbinger, bildungspolitischer Fraktionssprecher, begrüßte neben den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dr. Karl Vetter und Bernhard Pohl, dem Parlamentarischen Geschäftsführer Florian Streibl sowie dem Abgeordneten Johann Häusler rund 80 Gäste.
„Die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ist den FREIEN WÄHLERN ein Herzensanliegen.“ (Günther Felbinger, bildungspolitischer Sprecher)
Derzeit droht die berufliche Bildung im Freistaat gegenüber der akademischen Ausbildung in eine immer größere Schieflage zu geraten. Während auf der einen Seite bereits von einem neuen Hochschul-Prekariat gesprochen wird, herrscht gleichzeitig ein eklatanter Mangel an Lehrlingen. Dazu lieferte der Leiter der Abteilung Berufliche Bildung bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern Christian Gohlisch, beunruhigende Zahlen. Demnach ist im Laufe der vergangenen zehn Jahre der Lehrlingsbestand im bayerischen Handwerk um knapp 20 Prozent zurückgegangen – allein seit 2009 hat sich die Anzahl der unbesetzten Lehrstellen sogar verdoppelt.
Problematisch ist auch die Zahl der Ausbildungsabbrüche. Zwar kann den meisten Schulabgängern eine Lehrstelle vermittelt werden, doch wurde 2012 fast ein Viertel der Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst. Das trifft insbesondere bei Berufen mit vergleichsweise geringen Bildungsvoraussetzungen wie Koch, Kraftfahrer oder im Gastgewerbe zu. Angesichts dieser Tatsache müssen wir die Passgenauigkeit zwischen Bewerbern und Stellen verbessern. Dazu gehört sicher auch, dass Betriebe die Attraktivität ihrer Ausbildungsstellen erhöhen. Wichtig ist aber auch, dass der Freistaat Bayern wieder mehr Fördergelder in die schulische Ausbildung junger Menschen steckt. Außerdem müssen Schüler von ihren Beratungslehrern frühzeitig auf für ihre Fähigkeiten und Interessen geeignete Berufe aufmerksam gemacht werden. Leider laufen Projekte zur Berufsorientierung oftmals viel zu rasch wieder aus. Hier brauchen wir dringen mehr Nachhaltigkeit, sprich eine Verstetigung der entsprechenden Haushaltsmittel. Denn eines ist klar: Investitionen in Bildung rechnen sich langfristig immer.
Viele Eltern bauen einen ungeheuren Druck auf, um ihre Kinder zu Abitur und Hochschulreife zu bringen. Dabei bieten gerade Ausbildungsberufe vielfältige und interessante berufliche Möglichkeiten. Das müssen wir in der Öffentlichkeit wieder wesentlich stärker bewusst machen.
„Unsere Gesellschaft kann nicht gelingen, wenn sie nur noch Akademiker hervorbringt. Denn das Lebensglück hängt eben nicht von Abitur oder Hochschulabschluss ab – sondern davon, ob die berufliche Tätigkeit den Menschen ausfüllt.“ (Florian Streibl, parlamentarischer Geschäftsführer)
Nur eine veränderte Lehrerstundenzuweisung erhält Schulstandorte dauerhaft: Ein Fünftel sind ernsthaft gefährdet
Der sogenannte demografische Wandel schlägt auch in der unterfränkischen Schullandschaft in den nächsten Jahren Schneisen. So wird es in den nächsten fünf Jahren an Unterfrankens Grund- und Mittelschulen zu erheblichen Veränderungen kommen. Der Regierungsbezirk Unterfranken wird bis zum Schuljahr 2017/18 mit 14,56 Prozent nicht nur den größten Schülerrückgang mit rund 2850 Schülern weniger haben, sondern auch bei der Lehrerschaft rund 740 Pädagogen wegen Ruhestandsversetzung verlieren.
Doch noch schlimmer wiegt die Tatsache, dass mit dem Schülerrückgang gleichzeitig rund 80 der 370 Grund- und Mittelschul-Standorte in Unterfranken ernsthaft in ihrem Fortbestand bedroht sind. Deshalb braucht es endlich Maßnahmen der Staatsregierung, die dem Schulsterben entgegnen. Diese Zahlen und Fakten gehen gleich aus mehreren Anfragen, die ich an die Staatsregierung gestellt habe, hervor.
Als wichtigste Stellschraube fordere ich eine veränderte Budgetierung, sprich Lehrerstundenzuweisung. Diese soll nach meinen Vorstellungen zufolge jeder Schule ausreichend Stunden für den kompletten Pflichtunterricht garantieren. Mit der jetzigen, an den Schülerzahlen orientierten Stundenzuweisung, erhalten vor allem kleinere Schulen nicht einmal genügen Stunden, um den Pflichtunterricht abzudecken. Das ist ein Skandal! Wo bleibt da die Gerechtigkeit?
Für den Erhalt der Schulstandorte muss man sich darüber hinaus über andere Organisationsformen, etwa schulartübergreifende, regional passgenaue Modelle oder auch Schulverbünde aus mehreren kleinen Schulen bei den Grundschulen Gedanken machen, um so die wohnortnahe Beschulung zu garantieren. Seit langem fordern wir Freie Wähler ein Konzept für „Kleinstschulen im ländlichen Raum“, so wie es etwa in Österreich schon Gang und Gäbe ist und erfolgreich praktiziert wird. Das geht soweit, dass in einer Grundschule -sofern die Kommune die Schule unbedingt halten will - auch die Jahrgangsstufen 1 bis 4 in einer Klasse unterrichtet werden. Erst vor Kurzem habe ich mich bei einem Besuch in der Steiermark von dem erfolgreichen Modell überzeugen können.
Zum Weiterlesen meine Anfrage zum Plenum, meine Schriftliche Anfrage und hier ein Zeitungsartikel!
Der sogenannte demografische Wandel schlägt auch in der unterfränkischen Schullandschaft in den nächsten Jahren Schneisen. So wird es in den nächsten fünf Jahren an Unterfrankens Grund- und Mittelschulen zu erheblichen Veränderungen kommen. Der Regierungsbezirk Unterfranken wird bis zum Schuljahr 2017/18 mit 14,56 Prozent nicht nur den größten Schülerrückgang mit rund 2850 Schülern weniger haben, sondern auch bei der Lehrerschaft rund 740 Pädagogen wegen Ruhestandsversetzung verlieren.
Doch noch schlimmer wiegt die Tatsache, dass mit dem Schülerrückgang gleichzeitig rund 80 der 370 Grund- und Mittelschul-Standorte in Unterfranken ernsthaft in ihrem Fortbestand bedroht sind. Deshalb braucht es endlich Maßnahmen der Staatsregierung, die dem Schulsterben entgegnen. Diese Zahlen und Fakten gehen gleich aus mehreren Anfragen, die ich an die Staatsregierung gestellt habe, hervor.
Als wichtigste Stellschraube fordere ich eine veränderte Budgetierung, sprich Lehrerstundenzuweisung. Diese soll nach meinen Vorstellungen zufolge jeder Schule ausreichend Stunden für den kompletten Pflichtunterricht garantieren. Mit der jetzigen, an den Schülerzahlen orientierten Stundenzuweisung, erhalten vor allem kleinere Schulen nicht einmal genügen Stunden, um den Pflichtunterricht abzudecken. Das ist ein Skandal! Wo bleibt da die Gerechtigkeit?
Für den Erhalt der Schulstandorte muss man sich darüber hinaus über andere Organisationsformen, etwa schulartübergreifende, regional passgenaue Modelle oder auch Schulverbünde aus mehreren kleinen Schulen bei den Grundschulen Gedanken machen, um so die wohnortnahe Beschulung zu garantieren. Seit langem fordern wir Freie Wähler ein Konzept für „Kleinstschulen im ländlichen Raum“, so wie es etwa in Österreich schon Gang und Gäbe ist und erfolgreich praktiziert wird. Das geht soweit, dass in einer Grundschule -sofern die Kommune die Schule unbedingt halten will - auch die Jahrgangsstufen 1 bis 4 in einer Klasse unterrichtet werden. Erst vor Kurzem habe ich mich bei einem Besuch in der Steiermark von dem erfolgreichen Modell überzeugen können.
Zum Weiterlesen meine Anfrage zum Plenum, meine Schriftliche Anfrage und hier ein Zeitungsartikel!
Als bislang einzige Landtagsfraktion haben wir FREIE WÄHLER das in den vergangen sechs Jahren bis dato nur stiefmütterlich behandelte Thema Schulsport aufgegriffen und in einem parlamentarischen Abend im Maximilianeum im Beisein von rund 150 Gästen unter der Fragestellung „Was braucht der Sport an unseren Schulen?“ diskutiert. Auf meine Einladung hin nutzten auch viele politikinteressierte mainfränkische Bürger die Gelegenheit, um bei einer eigens organisierten Fahrt nach München mir nicht nur über die Schulter zu schauen, sondern auch den politischen Diskussions- und Meinungsbildungsprozess hautnah mit zu erleben.
Nach wie vor fallen wöchentlich an Bayerns Schulen rund 26 000 Sportstunden ersatzlos aus! Diese auf den ersten Blick fast unglaubliche Zahl resultiert noch aus der Sparpolitik-Ära des früheren Ministerpräsidenten Stoiber, der glaubte mit einem von der Unternehmensberatungsfirma KIENBAUM erstellten Studie den sogenannten differenzierten Sportunterricht nicht mehr von Sportlehrern unterrichten lassen zu müssen, sondern von deutlich billigeren Übungsleitern. Doch so ökonomisch die Idee klang, so unrealistisch war sie, denn Übungsleitern haben selten am Nachmittag Zeit um Schulkinder zu unterrichten, da sie im Vereinssport in den allermeisten Fällen nur ehrenamtlich arbeiten. Die Folge war und ist bis jetzt verheerend für den Schulsport an Bayerns Schulen. Die eingesparten Sportlehrerstellen wurden nicht wieder eingestellt und Bayerns Schulkinder bewegen sich seitdem deutlich weniger.
In einer intensiven Diskussion stellten sich die fachkundigen Referenten wie Dr. Monika Siegrist und Dr. Carolina Olufemi von der TU München, Sebastian Bauer vom Idealverein für Sportkommunikation u. Bildung e.V. Schweinfurt mit Stellvertreterin Karin Eberle sowie Barbara Roth, Präsidentin des Deutschen Sportlehrerverbandes im Landesverband Bayern und Harald David, Fachleiter für die Ausbildung von Sportlehrern in Erlangen, kritischen Fragen zur Zukunft und den Perspektiven des Schulsports.
Hierbei wurden mögliche Wege eruiert, um Kinder und Jugendliche zu mehr Sport und Bewegung zu bringen. Als selbst ehemals tätiger Sportlehrer sehe ich hier ganz klar die Politik in der Verantwortung, um brauchbare Rahmenbedingungen zu schaffen. Schließlich war bis zu den massiven Streichungen von Sportlehrerstellen im Jahr 1966 Bayern das Bundesland Nr. 1 im Schulsport. Heute werden bestenfalls die Basisstunden Sport sichergestellt, ganze zwei Sportstunden pro Woche. Dass Sport, gerade auch Schulsport, als „Entwicklungsbeschleuniger“ zum Wohle der Kinder und Jugendlichen beiträgt und auch besseres kognitives Lernen ermöglicht, darüber waren sich alle Podiumsdiskussionsteilnehmer einig.
Interessant und neu war für viele Zuhörer die Erkenntnis, dass mit steigendem Medienkonsum auch die Zahl der übergewichtigen Kinder enorm anstieg. Die Folge: 34 Prozent der Kinder können heute gar nicht oder nur schlecht schwimmen – gleiches gilt für das Fahrradfahren. Deshalb stimmten die Experten überein, dass mehr regelmäßige Bewegungs- und Sportangebote im Gesamtkontext einer „gesunden Schule“ stehen und diese vor allem Spaß machen, Erfolgserlebnisse vermitteln und Anleitung für einen gesunden Lebenswandel bieten sollen.
Deshalb fordere ich auch, die Sport-Lehrpläne grundsätzlich zu überdenken: Der Schulsportunterricht soll Anleitung zum lebenslangen Bewegen und Sporttreiben sein und deshalb gehört sicher auch der Leistungsgedanke dazu, aber die Freude muss im Vordergrund stehen. Jeder Schüler sollte die Sportart machen, die ihm Spaß macht und sich nicht zwanghaft bei der Rolle vorwärts die Freude am Sporttreiben verlieren.
Deutlich gestiegenen Änderungsbedarf sehe ich auch im Hinblick auf das Angebot von geschlechterspezifischem Sportunterricht. Ebenso müssen Turnstätten moderner ausgestattet werden, damit auch Trendsportarten, welche Kinder und Jugendliche begeistern, im Sportunterricht praktiziert werden können. Hierzu bedarf es natürlich der politischen Bereitschaft, neue bauliche Konzepte auch finanziell zu fördern.
Ein großer Kritikpunkt war ebenfalls, dass vor allem an Grundschulen viele Lehrer lediglich eine Zusatzqualifikation Sport hätten und dadurch oftmals nicht in der Lage seine, qualifizierte Sportstunden zu halten. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Folgen des Bewegungsmangels die Gesellschafft ein Vielfaches mehr kostet, als ein deutliches Plus von Sportlehrkräften an Schulen. Deshalb steht für mich außer Frage: der Sport muss generell wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen! Daher setzen wir FREIE WÄHLER uns auch zukünftig weiterhin energisch für eine Stärkung des Sportunterrichts an den Schulen ein.
Nach wie vor fallen wöchentlich an Bayerns Schulen rund 26 000 Sportstunden ersatzlos aus! Diese auf den ersten Blick fast unglaubliche Zahl resultiert noch aus der Sparpolitik-Ära des früheren Ministerpräsidenten Stoiber, der glaubte mit einem von der Unternehmensberatungsfirma KIENBAUM erstellten Studie den sogenannten differenzierten Sportunterricht nicht mehr von Sportlehrern unterrichten lassen zu müssen, sondern von deutlich billigeren Übungsleitern. Doch so ökonomisch die Idee klang, so unrealistisch war sie, denn Übungsleitern haben selten am Nachmittag Zeit um Schulkinder zu unterrichten, da sie im Vereinssport in den allermeisten Fällen nur ehrenamtlich arbeiten. Die Folge war und ist bis jetzt verheerend für den Schulsport an Bayerns Schulen. Die eingesparten Sportlehrerstellen wurden nicht wieder eingestellt und Bayerns Schulkinder bewegen sich seitdem deutlich weniger.
In einer intensiven Diskussion stellten sich die fachkundigen Referenten wie Dr. Monika Siegrist und Dr. Carolina Olufemi von der TU München, Sebastian Bauer vom Idealverein für Sportkommunikation u. Bildung e.V. Schweinfurt mit Stellvertreterin Karin Eberle sowie Barbara Roth, Präsidentin des Deutschen Sportlehrerverbandes im Landesverband Bayern und Harald David, Fachleiter für die Ausbildung von Sportlehrern in Erlangen, kritischen Fragen zur Zukunft und den Perspektiven des Schulsports.
Hierbei wurden mögliche Wege eruiert, um Kinder und Jugendliche zu mehr Sport und Bewegung zu bringen. Als selbst ehemals tätiger Sportlehrer sehe ich hier ganz klar die Politik in der Verantwortung, um brauchbare Rahmenbedingungen zu schaffen. Schließlich war bis zu den massiven Streichungen von Sportlehrerstellen im Jahr 1966 Bayern das Bundesland Nr. 1 im Schulsport. Heute werden bestenfalls die Basisstunden Sport sichergestellt, ganze zwei Sportstunden pro Woche. Dass Sport, gerade auch Schulsport, als „Entwicklungsbeschleuniger“ zum Wohle der Kinder und Jugendlichen beiträgt und auch besseres kognitives Lernen ermöglicht, darüber waren sich alle Podiumsdiskussionsteilnehmer einig.
Interessant und neu war für viele Zuhörer die Erkenntnis, dass mit steigendem Medienkonsum auch die Zahl der übergewichtigen Kinder enorm anstieg. Die Folge: 34 Prozent der Kinder können heute gar nicht oder nur schlecht schwimmen – gleiches gilt für das Fahrradfahren. Deshalb stimmten die Experten überein, dass mehr regelmäßige Bewegungs- und Sportangebote im Gesamtkontext einer „gesunden Schule“ stehen und diese vor allem Spaß machen, Erfolgserlebnisse vermitteln und Anleitung für einen gesunden Lebenswandel bieten sollen.
Deshalb fordere ich auch, die Sport-Lehrpläne grundsätzlich zu überdenken: Der Schulsportunterricht soll Anleitung zum lebenslangen Bewegen und Sporttreiben sein und deshalb gehört sicher auch der Leistungsgedanke dazu, aber die Freude muss im Vordergrund stehen. Jeder Schüler sollte die Sportart machen, die ihm Spaß macht und sich nicht zwanghaft bei der Rolle vorwärts die Freude am Sporttreiben verlieren.
Deutlich gestiegenen Änderungsbedarf sehe ich auch im Hinblick auf das Angebot von geschlechterspezifischem Sportunterricht. Ebenso müssen Turnstätten moderner ausgestattet werden, damit auch Trendsportarten, welche Kinder und Jugendliche begeistern, im Sportunterricht praktiziert werden können. Hierzu bedarf es natürlich der politischen Bereitschaft, neue bauliche Konzepte auch finanziell zu fördern.
Ein großer Kritikpunkt war ebenfalls, dass vor allem an Grundschulen viele Lehrer lediglich eine Zusatzqualifikation Sport hätten und dadurch oftmals nicht in der Lage seine, qualifizierte Sportstunden zu halten. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Folgen des Bewegungsmangels die Gesellschafft ein Vielfaches mehr kostet, als ein deutliches Plus von Sportlehrkräften an Schulen. Deshalb steht für mich außer Frage: der Sport muss generell wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen! Daher setzen wir FREIE WÄHLER uns auch zukünftig weiterhin energisch für eine Stärkung des Sportunterrichts an den Schulen ein.
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