Staatsregierung ziel- und planlos bei verunglückter Gymnasialreform

23 Oktober 2014

Staatsregierung ziel- und planlos bei verunglückter Gymnasialreform

Das Vorgehen der CSU in Sachen Weiterentwicklung des Gymnasiums ist mehr als enttäuschend und in der Sache wenig hilfreich. Die ins Spiel gebrachten Pläne zur Einführung einer ‚Mittelstufe plus‘ haben bis heute unterm Strich mehr Verwirrung als Klarheit verursacht. Dies wurde einmal mehr klar beim Schlagabtausch im Bayerischen Landtag im Rahmen der von unserer Fraktion beantragten ‚ 'Aktuellen Stunde’.  Die Diskussion, in der ich noch mal die ganze Entwicklung bis zum heutigen Tag aufgeworfen habe, führt uns erneut vor Augen, wie an den Betroffenen vorbei agiert wird. Konstruktive Ideen und Lösungen schauen anders aus! Die CSU und die Staatsregierung wirken nach wie vor planlos.




Matthias Bozek  / pixelio.de

Matthias Bozek / pixelio.de


Nach dem monatelangen und von der CSU hoch gerühmten Dialogprozess ist es ein Trauerspiel, dass immer noch kein ausgestaltetes Konzept vorliegt. So habe ich mich im Plenum an die CSU gewandt. „Was gilt denn nun? Diese so genannte verlängerte Mittelstufe lässt anscheinend alles offen, so dass jeder das hinein interpretieren kann, was er möchte.“ Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass die gymnasiale Schulfamilie immer noch nicht weiß, wohin die Reise gehen soll.  Es ist nicht mehr zu übersehen, dass die CSU plan- und orientierungslos ist. Für mich stellt sich angesichts der Tatsache, dass der Abteilungsleiter Gymnasium im Kultusministerium einfach einen Beschluss der CSU-Fraktion uminterpretierte und aus der anvisierten Wahlfreiheit das Vorhandensein eines pädagogischen Bedarfes voran setzte, die Frage: Wer bestimmt eigentlich die Richtung? Der Minister, die Fraktion oder doch die hohen Beamten?


Für uns FREIE WÄHLER ist klar, dass jeder Schüler individuelle Lernzeiten am Gymnasium benötigt und sich daher natürlich frei und ohne Vorgaben von oben für eine acht-  oder neunjährige Gymnasialzeit entscheiden können soll. Mit der CSU-Interpretation der sogenannten ‚Mittelstufe Plus‘ bleibt vor allem die Frage offen, ob sich dieses Angebot nur an die vermeintlich schlechteren Schüler richtet? Viele ungeklärte Fragen, auf die die Staatsregierung nun nach Wochen des Ankündigungs-Wirrwarrs ums bayerische Gymnasium und auch die CSU wohl selbst immer noch keine Antworten hat.


Insofern ist das Fazit vernichtend: Die Gymnasialreform ist bislang gescheitert. Wenn die CSU unser Konzept zuerst schlecht redet und anschließend schlecht kopiert, kann das einfach nicht funktionieren. Mein Kollege Michael Piazolo stellte richtig fest: Die CSU müsse aufhören, ständig über das Volksbegehren zu schimpfen. Denn 300.000 Menschen seien bayernweit in die Rathäuser gegangen und hätten für eine Wahlfreiheit unterschrieben. Diese Bürger nicht ernst zu nehmen, sei die bekannte Arroganz der Macht.



 

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