Mittelstand und Handwerk brauchen mehr Unterstützung

14 Oktober 2015

Mittelstand und Handwerk brauchen mehr Unterstützung

Einst hieß es, „Das Handwerk hat goldenen Boden“. Doch von dieser Erkenntnis scheint –zumindest wenn ich die steigenden Studierendenzahlen und die Tatsache, dass es seit 2012 mehr Studienanfänger als Berufsanfänger gibt, anschaue – nicht mehr viel übrig geblieben zu sein. Der Fachkräftemangel in den Handwerksberufen und die nackten Fakten – rund 1000 offene Ausbildungsstellen alleine im unterfränkischen Handwerk – zeigen, dass der Mittelstand und das Handwerk dringend stärker in den Fokus der Politik gerückt werden müssen. Gemeinsam mit meinem Fraktionskollegen Johann Häusler sowie dem stellvertretenden JFW-Bezirksvorsitzenden Simson Hipp habe ich im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Fraktion vor Ort“ mit rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Schollbrunn über die aktuellen Probleme des Handwerks und des Mittelstandes diskutiert.


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Höherer Stellenwert des Handwerks gefordert


In der Gesellschaft ist immer noch nicht angekommen, dass das Handwerk sehr gute Aufstiegschancen für alle Schulabschlüsse bietet. Es muss daher unser Ziel sein, dem Handwerk einen höheren Stellenwert zukommen zu lassen. Nahezu verheerend, dass auch in diesem Jahr noch etliche Ausbildungsplätze in Unterfranken unbesetzt sind: hier muss dringend angesetzt werden!


Das Handwerk sieht im aktuellen Flüchtlingsstrom durchaus eine Chance, Fachkräfte zu gewinnen – und diese brauchen wir dringend! Meiner Meinung nach ist nun vor allem die Staatsregierung gefragt: gerade einmal 30 Prozent der berufsschulpflichtigen Flüchtlinge in Bayern sind in Berufsschulklassen untergebracht – so kann eine Integration in den Arbeitsmarkt nicht stattfinden und das, obwohl der Bedarf da ist! Wir brauchen also dringend mehr Lehrerstellen, wie die FW-Fraktion bereits mehrfach gefordert hat.


Bürokratieabbau nötig


Außerdem fordern wir FREIE WÄHLER einen Abbau der Bürokratie, denn dass der Verwaltungsaufwand Unternehmen im vergangenen Jahr hochgerechnet mehr als 13 Milliarden Euro gekostet hat, halten wir für nicht akzeptabel. Durch unsere erfolgreich initiierten Korrekturen beim Mindestlohn – und darauf können wir FREIE Wähler richtig stolz sein – sind immerhin schon deutliche Fortschritte bei der Dokumentationspflicht hinsichtlich der Absenkung der Einkommensgrenze, der Subunternehmerhaftung sowie der Mitarbeit von Familienangehörigen erzielt worden – das kann aber nur als Anfang angesehen werden. Erfolgreich haben wir FREIE WÄHLER auch die sogenannte Meisterprämie mit ins Leben gerufen.




wolfgang teuber  / pixelio.de

wolfgang teuber / pixelio.de


Warnungen vor TTIP


In Schollbrunn hat sich wieder gezeigt, dass TTIP ein Thema ist, das die Bürgerinnen und Bürger bewegt. Auch wir FREIE WÄHLER beziehen hier klar Position. So warne ich beispielsweise eindringlich davor, das duale Ausbildungssystem in Deutschland und den Stand des Meistertitels durch TTIP zu degradieren. Und auch Simson Hipp, der selbst einen Handwerksbetrieb leitet, bezog mit seiner Aussage: „TTIP bringt die Chance auf 0,2% Wirtschaftswachstum – aber um welchen Preis? Wenn wir keinen Vorteil daraus ziehen können, im Gegenzug jedoch Genfutter und Hormonfleisch bekommen und niedrigere Standards beim Verbraucherschutz sowie bei der Ausbildung im Handwerk in Kauf nehmen müssen, sollten wir TTIP besser ruhen lassen.“ klar Position.


Die Veranstaltung in Schollbrunn hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Dialog und ständige Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort ist. All diese Themen betreffen uns alle – reden Sie mit!



 

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