Ein viel zu seltener Leserbrief

12 September 2013

Ein viel zu seltener Leserbrief

Am Samstag las ich einen sehr interessanten Leserbrief im Main-Echo, den ich Ihnen hier gern einmal vorstellen möchte. Es ging dabei, um den Abgeordnetenkollegen der CSU, Berthold Rüth aus dem Landkreis Miltenberg. Es fing alles ganz harmlos an, was die Vorsitzende des Elternbeirats der Erlenbacher Dr. Vits-Grundschule da zu berichten hatte…


"Nett liest es sich, wie sich Herr Rüth inszeniert. Ein Mann für das Volk - direkt aus dem Volk. Tief verwurzelt in seinem idyllischen, kleinen Heimatdorf, ausgestattet mit Verständnis, christlicher Nächstenliebe und der Energie, die Dinge anzupacken. Nicht absprechen möchten wir seinen Fleiß und die Ernsthaftigkeit, mit der er seine Arbeit tut. Unumstritten ist er präsent in der politischen und kulturellen Landschaft.


Wenn er sich allerdings als verständnisvoller Vermittler und Brückenbauer darstellt, so müssen wir aus unserer Sicht ganz klar ein anderes Bild von ihm zeichnen. Während des letzten Schuljahres konnten wir Rüth mehrere Male bei seinem Tun erleben. Zweimal im Ausschuss für Jugend, Bildung und Sport des Landtags in München, bei dem wir als Elternbeiräte der Erlenbacher Dr.-Vits-Grundschule eine Petition gegen die übermäßige Lehrerfluktuation an unserer Schule eingereicht hatten."


Ich finde es sehr gut, dass die Eltern so für ihre Ziele eintreten und ihre Probleme versuchen zu lösen, wie hier den Lehrermangel. Fordern doch viele Politiker, dass sich die Menschen mehr einmischen und sich an politischen Prozessen beteiligen. Aber es ging weiter…


"Während einer dieser Sitzungen bezeichnete Rüth uns Eltern als hysterisch und wischte die Probleme der Schule kategorisch vom Tisch. Auf eine wohlwollende Unterstützung durch ihn warten wir noch heute, während wir von Vertretern anderer Parteien konstruktiv beraten und unterstützt wurden und immer noch werden. Es ist schön zu lesen, dass wenigstens auf diesem Gebiet womöglich ein Umdenken bei Berthold Rüth eingesetzt hat. Seinen Worten entnehmen wir, dass er, wenn auch spät, unser Problem erkannt hat. Ob dies der Wind der Wahlen bewirkt hat, der ihn in diesen Tagen umweht, sei dahingestellt."


Meiner Meinung nach, ist die Beratung der anderen Parteien ein Schritt in Richtung Ziel der Eltern, die sich um das wohl und die Bildung ihrer Kinder Gedanken machen. Und ich denke auch jeder kleine Schritt ist eine Annäherung…


"Ein weiteres Mal luden wir ihn und Vertreter anderer Parteien zu einem Gespräch an unsere Schule ein. Den Vorschlag von SPD, Freien Wählern und Grünen, das Problem der Vits-Schule gemeinschaftlich in München anzugehen, lehnte Rüth mit einer solchen Arroganz ab, dass es uns Elternbeiräten die Sprache verschlug. Diese Arroganz erfuhr aber noch eine Steigerung, als Herr Rüth uns im Rahmen dieses Treffens gönnerhaft erklärte, wie Politik funktioniert. Was er uns klarzumachen versuchte: Politik wird auf höherer Ebene gemacht und der naive Aktionismus einiger unbedeutender Elternbeiräte ist allenfalls ein Lächeln wert.
Weitere für unsere Schule wichtige Termine bei der Regierung von Unterfranken in Würzburg im April oder die Übergabe der von uns gesammelten Unterschriften an Herrn Güll, den Vorsitzenden des oben erwähnten Ausschusses im Juni diesen Jahres, versäumte Herr Rüth und schickte auch keinen Vertreter. Zu diesem Zeitpunkt war unser Problem wohl noch nicht wichtig genug. Erst jetzt, da die Wahlen vor der Tür stehen, sind sie einen genaueren Blick wert."


 Für die deutlichen Worte des Elternbeirats zolle ich meinen ganzen Respekt. Auch ich habe den Kollegen in ähnlicher Art und Weise sowohl in München wie auch in Unterfranken erlebt.




Stephan Bratek/geralt  / pixelio.de

Stephan Bratek/geralt / pixelio.de


"Gut, dass es in unserem freien, bayerischen Lande so kompetente Menschen gibt, die uns Bürger mit bestem Wissen und Gewissen vertreten. So wird Rüth vermutlich weiterhin seine Brücken bauen, basierend auf Pfeilern aus vermeintlich christlich-sozialen Wählern, die unkritisch schon seit Jahr und Tag immer wieder diesem Mann ihre Stimme geben.
Gut aber auch, dass mündige Bürger immer noch die freie Wahl haben."


Dem Fazit des Elternbeirats ist nichts mehr hinzuzufügen. Ich finde es gut,  dass neben den jetzigen Wahllobhudeleien auch dieser  kritische Artikel in der Zeitung einen Platz fand.


Den kompletten Leserbrief können Sie unter diesem Link nachlesen.



 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen