Weg mit dem Schulgeld für die Altenpflegeschüler

15 November 2011

Weg mit dem Schulgeld für die Altenpflegeschüler

Und täglich grüßt das Murmeltier, so könnte die Neverending Story um die Finanzierung der Altenpflegeschulen in Bayern beginnen. Einmal mehr befasste sich in dieser Woche auf Initiative der Freien Wähler das Plenum des Bayerischen Landtages mit diesem Thema, weil wir Freien Wähler kein Verständnis für diese Verzögerungstaktik haben.

Nachdem die Staatsregierung seit 2007 unsere Studenten mit den Studiengebühren zur Kasse bittet, sind nun die Altenpflege-Schüler dran. Viele Berufsfachschulen zögern noch Schulgeld einzuführen, werden aber über kurz oder lang keine andere Wahl haben. Mittlerweile verlangt ein Großteil der Schulen einen Betrag zwischen 40 und 70 Euro monatlich.

Rechnet man dies auf ein Jahr hoch, so kommt eine Summe von 600 Euro pro Jahr für jeden Schüler zusammen. Das sind zusätzliche Kosten, die die Schüler schultern müssen und schlicht und ergreifend nicht mehr finanziell stemmen können. Mögen 50 Euro im Monat vielleicht für den Einen oder Anderen nicht viel Geld sein, für die betroffenen Altenpflegeschüler ist es das. Denn bei einem durchschnittlichen Azubigehalt von 700-800 Euro pro Monat und einem späteren Verdienst, der ebenfalls sehr bescheiden ist, fällt ein derartiger Betrag ganz schwer ins Gewicht. Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen haben Beschäftigte in der Altenpflege nicht die Möglichkeit, ihre Ausbildungskosten später entsprechend zu refinanzieren.

Das ist meiner Meinung nach sozial ungerecht, ein falsches Signal und nicht tragbar! Denn eine Tatsache ist bereits seit über 1 1/2 Jahren bekannt: nämlich dass die derzeit im Haushaltsansatz eingestellten Mittel zukünftig nicht ausreichen werden, da die erfreulicherweise steigende Anzahl der Schülerinnen und Schüler überhaupt nicht berücksichtigt werden. Das ist eine einfache Grundrechnung, das ist keine höhere Mathematik!

Zwar ist der jetzt gefundene Kompromiss gut und richtig, denn er bringt den Schulen mehr finanzielle Sicherheit. ABER: es ändert nichts an der Tatsache, dass die Berufsfachschulen permanent ein finanzielles Defizit einfahren.
In der Sondersitzung des Sozialausschusses kurz vor der Sommerpause wurden die verlässlichen Schülerzahlen der förderfähigen Schüler für spätestens Mitte November versprochen. Die Zeit dahin läuft, denn die Schüler zahlen jetzt Schulgeld. Daher müssen diese Zahlen sofort auf den Tisch! Und die Schulen brauchen den realen Gegenwert des Schulgeldausgleiches- also wie früher die 200 Euro- und nicht dieselbe Summe geteilt durch mehr und mehr Schüler. Denn jeder der Rechnen kann muss feststellen: da kommt weniger dabei raus.

Der Freistaat hat sich vor langer Zeit entschieden die Ausbildung zu 90% privat zu strukturieren. Er muss daher die entsprechenden Kosten auch tragen. Denn eines muss uns auch klar sein: eine komplett staatliche finanzielle Ausbildung der Altenpflegeschüler könnte sich Bayern niemals leisten.

Bei einem durchschnittlichen Azubigehalt von 700-800 Euro pro Monat und einem späteren Verdienst, der ebenfalls sehr bescheiden ist, fällt ein derartiges Schulgeld ganz schwer ins Gewicht. Foto von Thorben Wengert/ PIXELIO



 

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