Verrücktes Bayern: Thema Lehrerstellen

31 Januar 2014

Verrücktes Bayern: Thema Lehrerstellen

Lehrermangel in Unterfranken und Streichung von 830 Stellen durch Spaenle


Unter der Überschrift "Lehrkräfte ganz dringend gesucht" fiel mir dieser Tage ein Bericht im Main-Echo auf. Dabei wurde thematisiert, dass an vielen Schulen in Unterfranken nicht alle vorhandenen Lehrerstellen besetzt werden können. Da bleibt einem als Leser nahezu der Atem stehen, wenn ein, zwei Tage vorher der Kultusminister verkündet, 830 Lehrerstellen zum kommenden Schuljahr streichen zu wollen!


Was ist los in Bayern? Wohin will die bayerische Staatsregierung, zumal ihr Ministerpräsident noch in der Regierungserklärung im Oktober versprach "alle Stellen im Bildungssystem" zu belassen?


Da muss ich jetzt an dieser Stelle einmal an Ihr Erinnerungsvermögen appellieren. Und zwar nicht nur hinsichtlich der Seehoferschen Versprechungen, sondern vor allem hinsichtlich dessen, was ich in verschiedenen Blogs und parlamentarischen Initiativen der Freien Wähler in den vergangenen Wochen schon ausführte.




Gabi Eder  / pixelio.de

Gabi Eder / pixelio.de


Waren es nicht wir "Freien", die genau das schon mit entsprechenden Anträgen zur sogenannte demografischen Rendite zu Beginn der Legislaturperiode thematisierten und die CSU zum Schwur gezwungen haben?! Die Ablehnung unseres Antrages bestätigte sich jetzt also, die Mehrheitspartei im Landtag mit ihrem übermächtigen MP schreckt vor keinen Grausamkeiten zurück und begeht einen lupenreinen Wahlbetrug!


Derweil gelingt es den Schulbehörden gerade in Unterfranken nicht, die vorhandenen Stellen zu besetzen, weil es an Berufsnachwuchs fehlt. Beispiel Main- Spessart-Kreis: Ganz dringend brauche er zusätzliche Lehrkräfte, sagte Schulamtsdirektor Ludger Maag in Karlstadt. Acht Zeitverträge dürfe er für das zweite Schulhalbjahr ausschreiben, damit wären die Klassen „gerade so versorgt“. Die Lücke von 72 Wochenstunden in der mobilen Reserve bleibt aber offen. 5936 Kinder besuchen derzeit die Grund- und Mittelschulen im Main-Spessart-Kreis, rund drei Prozent weniger als vor einem Jahr. Unterrichtet werden sie von 408 Lehrern.


Die verfehlte Personal- und Bildungspolitik sowie die nicht vorhandene Verlässlichkeit und Kontinuität wird auch daran deutlich, dass 14 dieser Pädagogen Gymnasial- oder Realschullehrer sind, die mit einem Zeitvertrag an Volksschulen arbeiten. Davon haben zwei nun zum Halbjahr gekündigt, weil sie eine Stelle antreten können, die ihrer Ausbildung entspricht.


Für mich gehört der Einsatz von Gymnasial- und Realschullehrern an Grund- und Mittelschulen zu einem Lehrerversetzungskarussell, das sich in Bayern ohne Beispiel dreht. Betroffen ist besonders Unterfranken: Der Bezirk muss regelmäßig fertig ausgebildete Grund- und Hauptschullehrer in andere Teile des Freistaats abgeben und ist zugleich gezwungen, Aushilfskräfte zu beschäftigen. Konkret sind im laufenden Schuljahr 110 unterfränkische Lehrer nach Oberbayern kommandiert worden und zehn nach Mittelfranken. Planung kann man das nicht nennen!


Zusätzlich verschärft wird die knappe Personaldecke gerade im westlichen Unterfranken und am Untermain an den Schulen auch durch die Grenzlage: Wer nicht nach Oberbayern will, wechselt nach Hessen. Deshalb fordern wir FREIE WÄHLER schon lange eine regionalisierte Lehrerversorgung. Ich kämpfe jedenfalls weiter für mehr Lehrer und eine gerechtere Verteilung dieser in ganz Bayern.


 


 

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