Unterrichtsqualität und neue Formen der Elternarbeit im Fokus des Landeselternverbandes

3 Februar 2012

Unterrichtsqualität und neue Formen der Elternarbeit im Fokus des Landeselternverbandes

Bei einer Diskussionsrunde unserer Fraktion mit Vertretern der verschiedenen Schularten des Landeselternverbandes (LEV) stand die Frage der Schulentwicklung und künftiger Schulstrukturen im Mittelpunkt. Dabei verdeutlichte ich als bildungspolitischer Sprecher die grundsätzliche Haltung der Freien Wähler das gegliederte Schulsystem nicht in Frage zu stellen. Jedoch werden die demographische Entwicklung in den nächsten Jahren zu gravierenden Veränderungen führen, die auch die einzelnen Schularten treffen. Dies wird vor allem in strukturschwachen zumeist ländlichen Räumen der Fall sein, denn dort sorgen erhebliche Schülerrückgänge für eine Veränderung der Schullandschaft.  Hier müssen zur Standortsicherung möglichst vieler Schulen neue Lösungen gefunden werden.

Dabei gibt es für die unterschiedlichen Regionen nach unserer Ansicht auch kein Patentrezept. Vielmehr wollen wir FREIE WÄHLER passgenaue Lösungen in den Regionen ermöglichen, was wiederum nur durch das Ermöglichen von Modellschulen umgesetzt werden kann. Dabei darf es keine Denkverbote geben und die verstärkte Kooperation bis hin zu Verschmelzung von den unterschiedlichen Schularten ebenso ins Kalkül gezogen werden wie das Gemeinschaftsschul-Modell. Wir FREIE WÄHLER wollen Bildungsregionen, in denen durch eine von den Vor-Ort-Verantwortlichen angestoßene Schulentwicklungsplanung sich optimale Lösungen durch die Verantwortungsträger vor Ort ergeben. Hierzu muss das Kultusministerium den Verantwortlichen vor Ort und in den Regionen mehr Verantwortung und Eigenständigkeit zugestehen. Dass dies nur im Miteinander und im vernünftigen Dialog aller am Bildungsprozess beteiligten, angefangen von der Schulfamilie über die politischen Mandatsträger bis zu den Regierungsvertreter der Region möglich ist, ist klar.

Deshalb stellt sich für uns FREIE WÄHLER nicht die Frage, ob Bildungsregionen konsensfähig sind, sondern sie sind die einzige Möglichkeiten, um auch auf lange Sicht hochwertige Bildungsangebote in den Regionen zu haben. Dabei müssen alle Schularten ebenso in der Prozess mit einbezogen werden wie berufliche Bildungs- und Erwachsenenbildungsangebote. Nötig ist dazu ein vernetztes Denken, das über den Tellerrand der jeweiligen Kommune hinausgeht.

Betont wurde in der Diskussion auch die besondere Bedeutung der inneren Schulentwicklung. Hierbei betonten die Teilnehmer, dass die Forderungen von Seiten der Elternverbände neben der Unterrichtsqualität auch eine vermehrte Elternarbeit betreffen. In der Frage der Übertrittentscheidung solle nach Vorstellung der Elternvertreter der Elternwille maßgeblich sein, allerdings erst nach einer wesentlich intensiveren Beratung als es derzeit der Fall ist. Elternarbeit müsse auch Einzug in die Lehrerbildung und die Lehrerfortbildung halten. Es wurde seitens der Elternvertreter gesagt, dass die Lehrer häufig Angst vor den Eltern hätten und ein Paradigmenwechsel gefordert: Erziehung könne nicht ausschließlich auf die Lehrer delegiert werden. Schule würde häufig als hierarchisch gegliedert empfunden, wobei die Eltern sich meist als Unterlegene betrachten. Hier wäre das Ziel, eine positive Gesprächskultur zu entwickeln, die als ständiger, partnerschaftlicher Prozess und anlassunabhängig auf gegenseitiger Akzeptanz beruhen sollte.

Foto: Gerd Altmann/ PIXELIO



 

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