Sollen Eltern mehr Mitspracherechte an den Schulen bekommen?

19 April 2012

Sollen Eltern mehr Mitspracherechte an den Schulen bekommen?

Immer öfter wird das Thema Mitspracherecht der Eltern an den Schulen in die Diskussion gebracht. Die geht sogar bis hin zur Freigabe des Elternwillens. Das heißt, dass die Eltern selbst entscheiden können, welche weiterführende Schule ihr Kind nach der Grundschule besuchen soll ohne Berücksichtigung der Noten. Was? Dem Einen oder Anderen wird es beim Lesen dieser Zeilen die Nackenhaare aufstellen, eine Schule ohne Notengebung und Durchfallen? Das ist durchaus in einigen Bundesländern oder auch in alternativen Privatschulen schon Gang und Gäbe – und durchaus erfolgreich.



Fehlt uns in Bayern hierzu der Mut? Nein! Aber dazu bedarf es eines anderen Schulsystems ohne Gliederung in verschiedene Schularten. Wir haben aber in Bayern das gegliederte Schulsystem, das nach Leistung die Schüler einteilt und beschult.
Das Mitspracherecht der Eltern an bayerischen Schulen ist auf jeden Fall keineswegs so weit umgesetzt wie die Staatsregierung es stets darstellt. Insbesondere im Bereich von Elternarbeit und deren Mitbestimmungsmöglichkeiten gibt es noch großen Handlungsbedarf. Schule muss heutzutage weit mehr als in früheren Jahrzehnten leisten. Wenn der Erziehungsauftrag insgesamt gelingen soll, muss sie auf viele gesellschaftliche Herausforderungen, wie veränderte Familien- und Lebensverhältnisse, soziale Ungleichgewichte, Migration und Inklusion eingehen.



Wir FREIE WÄHLER fordern dazu neben dem Lehrpersonal viel mehr Sozialpädagogen, Förderlehrer, Inklusionsspezialisten, Schulpsychologen und Beratungslehrer. Eltern müssen in deren Arbeit enger eingebunden werden, denn sie haben oft zu wenig Einblick, um das Schulleben wirklich mitgestalten zu können. Es fehlt ein persönlicher Ansprechpartner, der Erfahrungen bündeln und weitergeben kann. Der Ruf nach einer gesetzlichen Elternvertretung – wie in anderen Bundesländern üblich – wäre daher auch im Freistaat sinnvoll.



Meiner Meinung nach wird der Elternwille beim Übertritt viel zu wenig berücksichtigt. Die FREIEN WÄHLER fordern daher ein Umdenken: Notwendig sind eine ausführliche Beratung im Vorfeld des Übertritts und ein Probeunterricht für alle – unter Mitwirkung von Grundschullehrern, Lehrern der weiterführenden Schulen und der Eltern. Auch sollte die Einbindung der Eltern durch eine Art ‚Schulvertrag‘ angedacht werden, der Eltern die Möglichkeit gibt, ihr Kind im Schulalltag kompetent zu begleiten.




Foto: "Michael Rimkus" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc) http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/deed.de





 

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