Politik näher am Bürger!

11 Juli 2013

Politik näher am Bürger!

Vielleicht kam diese Podiumsdiskussion zum Thema Ganztagsschule in Starnberg noch gerade rechtzeitig vor der heißen Phase des Wahlkampfes. Jedenfalls hat sie Spuren hinterlassen. Nicht nur bei mir als einem der Podiumsteilnehmer, sondern auch bei den anwesenden Zuhörern, wie mir beim anschließenden get-together bestätigt wurde.


Als zum Ende der Veranstaltung eine Mutter mit Tränen in den Augen ins Mikrofon stammelte, dass sie ein Inklusionskind in der Mittelschule habe und nun zehn Jahre als Bittstellerin immer nur ihre Rechte erkämpfen musste und wir hier darüber streiten, ob nun Freistaat oder Kommune die Kosten für die Ganztagsschule zahlen müssen, bleibe ihr fast die Luft weg: "Ich will einfach, dass mein Kind in der Schule ordentlich unterrichtet wird, da ist es mir als Mutter egal, wer das bezahlt!"




RainerSturm  / PIXELIO / pixelio.de

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Recht hat diese Frau, schoss es mir durch den Kopf, typisch Politiker! Wir reden und diskutieren, so mein spontaner Eindruck, viel zu kryptisch, ja eigentlich reden wir für den laienhaften Bürger von böhmischen Dörfern und die Menschen verstehen das alles nicht. Seit diesem Abend ist mir klar, warum es in der Bevölkerung eine solche Politikverdrossenheit gibt: die Menschen verstehen unser Politiker-Geschwafel nicht.


In der Tat ist es nicht zu verstehen, dass wir zwei Stunden über eine bessere Ganztagsschule in Bayern reden, aber kaum einer der Zuhörer das Ganze nachvollziehen kann. Noch schlimmer, wir werden missverstanden. So meldete sich erst der Bürgermeister und meinte, wir betrieben eine Kommunal-Schelte, weil die Diskussion darum ging, dass die Ganztagsschule auch deswegen im ländlichen Raum so wenig nachgefragt ist, weil Kommunen dies bei mehreren Ganztagszügen nicht bezahlen können und ich sagte, dass Bildung Staatsaufgabe sei und deswegen der Freistaat die Kosten tragen müsse.


Wenig später meldete sich eine Lehrerin und nannte es Lehrer-Schelte, weil der Moderator die provokante Frage stellt, ob denn die Lehrer überhaupt von ihrem Ethos bereit seien ganztags zu unterrichten und mein Kollege von der Regierungskoalition in Aussicht stellte, dass man gerade dabei sei, diesbezüglich einen Antrag vorzubereiten, der dies entsprechend in der Lehrerausbildung verankere. So Unrecht hatte die zuhörende Lehrerin gar nicht, denn ich habe mir auch gedacht: Schaufensterantrag, längst ist ein Großteil der Lehrer wöchentlich mehrmals nachmittags in der Schule.




 Stephanie Hofschlaeger  PIXELIO / pixelio.de

Stephanie Hofschlaeger PIXELIO / pixelio.de


Da bleibt als Fazit eines solchen Diskussionsabends nur: Politiker müssen wieder mehr die Sprache des Bürgers sprechen und Eltern erwarten eigentlich nur, dass ihre Kinder in der Schule ordentliche Rahmenbedingungen haben. Wie dies zu erreichen ist, darüber müssen wir Politiker uns im Landtag vielleicht viel mehr die Köpfe einschlagen oder, so fordern es wir FREIE WÄHLER, an einen Tisch setzen und die Sache mit einem klaren sachlichen Ziel diskutieren. Das wäre dann die Wunscherfüllung für die nächste Legislaturperiode.



 

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