Landärzte gefragter denn je

11 März 2016

Landärzte gefragter denn je

Schon seit vielen Jahren kritisieren wir FREIE WÄHLER, vor allem in Bezug auf die ärztliche Versorgung, das zunehmende Ungleichgewicht zwischen Städten und dem ländlichen Raum. Aufgrund der prekären Situation bei der Ärzteversorgung haben wir daher als Landtagsfraktion bereits im vergangenen Jahr einen Dringlichkeitsantrag gestellt, in dem wir eine Reformierung des Zugangs zum Medizinstudium gefordert haben.


Dieser Dringlichkeitsantrag wurde, wie so oft, von der Mehrheitsfraktion abgelehnt. Umso interessanter, dass nun die CSU einen Antrag zur langfristigen Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung durch niedergelassene Ärzte in Bayern gestellt hat, in dem genau eine solche Erleichterung der Zugangsbedingungen zum Medizinstudium gefordert werden.




Martin Büdenbender  / pixelio.de

Martin Büdenbender / pixelio.de


Ziel soll es sein, eine erhöhte Zahl an Studienplätzen für Studierende zu schaffen, die sich verpflichten, nach abgeschlossenem Studium für eine gewisse Zeit im ländlichen Raum zu praktizieren. Dies könnte beispielsweise durch die Aussetzung des Numerus Clausus für solche Studenten geschehen. Wir FREIE WÄHLER halten eine solche Änderung für längst überfällig, denn unserer Meinung nach garantiert eine gute Abiturnote nicht, dass später auch ein guter Arzt aus der betroffenen Person wird. Meiner Ansicht nach kann auch ein Abiturient oder eine Abiturientin mit einem 2,1 Schnitt ein erfolgreiches Medizinstudium absolvieren und anschließend engagiert praktizieren.


Eines steht jedoch fest: egal wie, die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum muss dringend sichergestellt werden. In meinem Landkreis ist seit geraumer Zeit die Gemeinde Mittelsinn im Sinngrund davon betroffen, weil der über Generationen praktizierende Hausarzt im hohen Alter keinen Nachfolger gefunden hat. Just in diesen Tagen ist nun der Hausarztsitz verfallen und wird nun wohl in eine der Städte des Landkreises wandern.


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Besonders auf dem Land stellt die ärztliche Versorgung ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wohnortwahl dar. Die Ärzte gehen zu lassen, würde dem ländlichen Raum somit eine Lebensgrundlage nehmen – das darf schlichtweg nicht passieren, deshalb braucht es hier wirksame Gegensteuerung. Dies könnte beispielsweise auch eine vollkommene Reform des Bedarfsplanes sein, denn nur damit könnte langfristig gewährleistet werden, dass sich Fachärzte vermehrt im ländlichen Raum niederlassen. Derzeit betreuen Fachärzte auf dem Land nahezu die doppelte Anzahl an Patienten wie ihre Kollegen in der Stadt. Dies zeigt klar den strukturellen Fehler des Systems auf. Ich werde mich daher weiterhin für eine Stärkung der flächendeckenden Ärzteversorgung in Bayern einsetzen und Sie selbstverständlich auf dem Laufenden halten.



 

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