Förderlehrer als pädagogische Zweitlehrkraft an jeder Schule

24 März 2016

Förderlehrer als pädagogische Zweitlehrkraft an jeder Schule

Förderlehrerinnen und Förderlehrer tragen an bayerischen Grund-, Mittel- und Förderschulen durch die Arbeit mit Schülergruppen maßgeblich zur Sicherung des Unterrichtserfolges bei. Aufgabe der Förderlehrkräfte ist es, Schülerinnen und Schüler individuell zu betreuen und zu fördern – ganz nach deren Bedarf.


An bayerischen Schulen läuft das in der Regel so ab, dass ein Förderlehrer oder eine Förderlehrerin in Absprache mit der Klassenlehrkraft gezielt Schülerinnen und Schüler aus dem Klassenverbund holt, um Unterrichtsinhalte zu vertiefen und zu sichern. Vor allem in Zeiten der Inklusion, des Ganztages und der Integration der Flüchtlinge sind Förderlehrkräfte eine wichtige Stütze im Schulalltag – genau deshalb fordern wir FREIE WÄHLER, dass hier mehr Stellen geschaffen werden.


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Voraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung als Förderlehrkraft ist ein mittlerer Schulabschluss, die gesundheitliche Eignungsfeststellung sowie das Bestehen eines Eignungstests. Im Gegensatz zu Lehramtsstudenten werden Förderlehrerinnen und Förderlehrer an bayernweit zwei Staatsinstituten, die sich in Bayreuth und in Freising befinden, ausgebildet. Während der dreijährigen Ausbildung am Staatsinstitut wird den Förderlehrkräften neben grundlegenden Kenntnissen in Pädagogik, Psychologie und Schulpädagogik eine fachdidaktische Ausbildung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Deutsch als Fremdsprache vermittelt. Weiterhin finden förderspezifische Aufgabenfelder wie Lernbeobachtung, Förderplanung und Medienpädagogik Berücksichtigung. Anschließend erfolgt, ähnlich dem Referendariat, in Kooperation mit wöchentlichen Seminarveranstaltungen eine zweijährige Ausbildungsphase an der Schule.


Nachdem Förderlehrerinnen und Förderlehrer diese Ausbildung durchlaufen haben, sind sie vor allem für die gezielte Förderung durch beispielsweise Lese- und Rechtschreibkurse ausgebildet. Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler gezielte Förderung benötigen, brauchen wir mehr Ausbildungsplätze für Förderlehrer. Aktuell wird nur an etwa 60% aller Schulen eine Förderlehrkraft unterstützend eingesetzt – da kann ich nur ganz deutlich sagen: Das ist zu wenig!


Unter diesen Umständen könnte sich eine Schule ja schon freuen, überhaupt eine Förderlehrkraft zur Verfügung zu haben. Stellen Sie sich aber jetzt einmal EINE Förderlehrkraft an EINER Schule mit mehreren hundert Schülern vor. Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein unter dem vor allem die Förderlehrkräfte, um die sich die Kollegen reißen, leiden.


Bei meinem Besuch in einer Schule in Finnland konnte ich mich erneut davon überzeugen, wie wichtig eine gut ausgestattete Schule für den Bildungserfolg ist. Wir müssen dringend umdenken! Eine Förderlehrkraft als feste Zweit-Lehrkraft anzustellen wäre in meinen Augen ein erstrebenswertes Ziel, denn nur durch eine individuelle Unterstützung können sich alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Kompetenzen entfalten – und das sollte schließlich immer unser höchstes Ziel sein! Und gerade im Zuge der an vielen Schulen schon vorhandenen Flüchtlingskindern und der damit für die Lehrkraft zusätzlichen Belastung ist es unumgänglich für individuelle Förderung entsprechende Stellen zu schaffen. Deshalb fordern wir FREIE WÄHLER für jede Schule eine Förderlehrkraft als pädagogische Zweit-Kraft. Im Gegenzug könnte bei der inklusiven Beschulung von Kindern in vielen Fällen auf den individuellen und nur für einen Schüler eingesetzten Schulbegleiter verzichtet werden, da diese Aufgabe dann die pädagogische Zweit-Lehrkraft übernehmen könnte.



 

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