Flexible Grundschule, aus ein mach zwei oder drei Jahre

29 Oktober 2010

Flexible Grundschule, aus ein mach zwei oder drei Jahre

Für Viele ist es etwas ganz Neues, für die Insider ist es nur etwas Abgekupfertes, der Modellversuch Flexible Grundschule, der seit Beginn des Schuljahres an 20 Modellschulen in Bayern läuft. Eine Modellschule ist die Grundschule in Wartmannsroth, die ich bereits im Vorfeld, nämlich im Juli, besucht habe. Die Intention der flexiblen Grundschule ist klar: Schulkinder sollen im eigenen Lerntempo lesen, rechnen und schreiben lernen und dabei bei ihrem ersten schulischen Angebot optimal an die individuelle Entwicklung angepasst werden.

Ich kann diesen Modellversuch nur begrüßen, denn aus dem Förderschulbereich gibt es das ähnliche Prinzip der Diagnose-und Förderklassen. Dort wird es mit großem Erfolg seit vielen Jahren geführt. Im Schuljahr 2010/2011 hat nach konzeptionellen Vorarbeiten jetzt die dreijährige Erprobungsphase des Modellversuchs begonnen. Zu Beginn ihrer Schullaufbahn haben Kinder sehr unterschiedliche Ausgangsbedingungen: Elternhaus, Kindergarten, Migrationshintergrund und vor allem der individuelle Entwicklungsstand sind nur einige der Faktoren, die zu unterschiedlichen Startchancen beitragen. Ziel ist es deswegen, das erste schulische Angebot optimal an die individuelle Entwicklung der Schülerinnen und Schüler anzupassen.  Bei dem Modellversuch werden daher die ersten beiden Jahrgangsstufen in einer flexiblen Eingangsstufe organisiert. Diese kann ein, zwei oder drei Jahre umfassen. An den insgesamt 20 an dem Projekt teilnehmenden Modellschulen wird die Grundschulzeit damit zwischen drei und fünf Jahren dauern. Zu Beginn des ersten Schuljahres wird der individuelle Entwicklungsstand eines jeden Kindes in einem diagnostischen Verfahren festgestellt. Der Unterricht selbst beruht auf Lernbausteinen, die durch Materialien zur individuellen Förderung ergänzt werden.

Erst vergangenes Wochenende habe ich den Leiter der Wartmannsrother Grundschule, Karl-Heinz Deublein und  den Bürgermeister Jürgen Karle getroffen. Beide bestätigten mir, dass es bisher sehr gut seitens der Eltern und Kinder angenommen wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass nach dem Modellende in drei Jahren dies flächendeckend für alle Grundschulen zu übernehmen ist. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Rahmenbedingungen stimmen und genügend Lehrpersonal zur Verfügung gestellt wird, damit eine individuelle Förderung möglich wird.

Die flexible Grundschule in Wartmannsroth, ein Modellversuch, der in einigen Jahren zur Normalität in Bayern gehören wird.

Die flexible Grundschule in Wartmannsroth, ein Modellversuch, der in einigen Jahren zur Normalität in Bayern gehören wird.



 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen