Einstellungsquote bei Junglehrern nicht bekannt

23 Juli 2014

Einstellungsquote bei Junglehrern nicht bekannt

Verschleierungstaktik des Kultusministeriums – keine Zahlen zu Einstellungsquote bei Junglehreren an Grund- und Mittelschulen


 Wir brauchen dringend junge Lehrerinnen und Lehrer an allen Schulen. Da gibt es keinen Zweifel, denn egal wo man sich umhört, an allen Ecken und Enden von der Grundschule bis zur Berufsschule brennt es bei der Unterrichtsversorgung. Die Umsetzung der Inklusion, der Ausbau der Ganztagsschule, Abbau von Klassen mit über 30 Kindern und die zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen betreffen alle Schulen – deswegen brauchen wir hier dringend junge Lehrerinnen und Lehrer. Um Erfolgsmeldungen zu fabrizieren, schickt das Kultusministerium die Abgeordneten, Lehrer- und Elternverbände jedes Jahr aufs Neue auf ‚Schnitzeljagd‘ nach belastbaren Zahlen.


Es reicht eben nicht aus die Einstellungsnote und die Art der Anstellung zu veröffentlichen, ohne dabei absolute Zahlen zu nennen. Es ist ein unhaltbarer Zustand, wenn es Anfragen der Opposition bedarf, um in Erfahrung bringen zu können, wie viele Bewerber es überhaupt im aktuellen Prüfungsjahrgang gibt und wie viele mit der entsprechenden Einstellungsnote letztendlich dann auch eingestellt werden. Nur wer etwas zu verbergen hat verhält sich so.




Rainer Sturm  / pixelio.de

Rainer Sturm / pixelio.de


Es ist der Opposition im Verbund mit den Lehrer- und Elternverbänden zu verdanken, dass die aktuelle Einstellungssituation an den Grundschulen nicht ganz so schlimm wie erwartet ausgefallen ist. Ohne den Erhalt der 829 Stellen aus der so genannten demografischen Rendite – also den Lehrerplanstellen, die aufgrund rückläufiger Schülerzahlen von der Staatsregierung bereits gestrichen waren – hätte es ganz anders ausgesehen.


Mit Blick auf die zusätzlichen Anforderungen an allen Schularten und den rund 5.000 Lehrerinnen und Lehrern, die aufgrund der verheerenden Einstellungspolitik des Kultusministeriums ohne Job auf der Straße stehen, ist für mich auch klar, dass es weitere Lehrerplanstellen im Schulsystem dringend braucht, geschätzt rund 2000 um die größten Baustellen einigermaßen zu bedienen. Doch was macht die Staatsregierung? Sie blendet mit der Aussage, dass 3800 neue Lehrer eingestellt werden und verschweigt die Anzahl der Ruhestandsversetzungen, die weit darüber liegen. Insofern ist es eine Milchmädchenrechnung, es werden eben keine zusätzlichen Lehrerstellen geschaffen. Dafür müssen sich rund 90 Prozent der fertig ausgebildeten Realschullehrer auf die Suche nach einem Job außerhalb des Lehrerberufs machen, sie stehen auf der Straße. Auch im Gymnasialbereich sieht es kaum rosiger aus. Hier bleiben rund 70 Prozent der Absolventen ohne Lehrerjob.



 

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