Bildungsstudie und ihre Auswirkungen

5 Dezember 2013

Bildungsstudie und ihre Auswirkungen

Verordnete Ruhe in Bayern könnte sich bald rächen


Es vergeht kaum ein Monat in dem nicht eine Bildungsstudie die andere jagt. Ob Bildungsmonitor, IGLU, TIMSS oder wie in dieser Woche wieder PISA: sie alle wollen uns angeblich zeigen, wie gut oder schlecht deutsche oder bayerische Schülerinnen und Schüler im entweder nationalen oder internationalen Vergleich stehen. Die dabei erzielten Ergebnisse sehe ich generell stets kritisch, denn sie bilden oft nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was einen Schüler und schon gar dessen Persönlichkeit ausmachen, ab. So auch die aktuelle PISA-Studie, die Deutschlands Nachwuchs im weltweiten Vergleich hinsichtlich ihrer Kompetenzen in Mathematik und den Naturwissenschaften im oberen Mittelfeld sieht.




Thomas Weiss  / PIXELIO / pixelio.de

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Kritisch frage ich deshalb, weil für mich die Schülerinnen und Schüler nicht nur in diesen Fachgebieten kompetent sein müssen, sondern mir genauso wichtig erscheint, wie sie in Deutsch oder anderen Fächern abschneiden. Also mal halblang mit diesen von den Medien hochgespielten Ergebnissen. Diese dürfen ohnehin nicht dazu führen, sich auf die Schulter zu klopfen und zurückzulehnen. Ich erlebe dies ja auch in den zeitlichen Abständen, dass gerade das bayerische Bildungsministerium gutes Abschneiden bayerischer SchülerInnen dazu verwendet, die tolle bayerische Bildungspolitik herauszustellen.


Deshalb sehe ich mit einer gewissen Sorge, dass nicht nur der bayerische Ministerpräsident Seehofer, sondern auch der zuständige Minister Spaenle nun angekündigt hat, im Schulbereich fünf Jahre nichts mehr zu tun und den Schulen lediglich Ruhe zu verordnen. Als Sportler weiß ich, wie wichtig es ist, stetig daran zu arbeiten, besser zu werden. Es muss deshalb für Deutschland und Bayern den Anreiz geben, in der nächsten Erhebung in die Champions-League-Plätze vorzudringen. Dies gelingt aber nur, wenn wir jetzt nachlegen mit entsprechend nötigen Personal-Ressourcen und nicht eine „Trainingspause“ von fünf Jahre einlegen. Denn die könnte sich sehr bald rächen. Stattdessen brauchen wir zügig mehr gebundene Ganztagsschulen an allen Schularten und eine verstärkte individuelle Förderung, vor allem von Kindern mit Migrationshintergrund. Aber wie soll das ohne zusätzliche Mittel funktionieren?



 

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