Außerschulische Bildung gerät aufs Abstellgleis

25 Februar 2011

Außerschulische Bildung gerät aufs Abstellgleis

„Bildung hat für uns Priorität“, an diesem Satz muss sich Kultusminister Ludwig Spaenle messen lassen. Und dieser Satz gerät immer mehr zur Farce. Habe ich zuletzt über die Lehrerstellen-Problematik mehrfach berichtet, so will ich heute die außerschulische Bildung ansprechen. Denn neben der schulischen Bildung gehören sowohl die Jugendarbeit wie die Erwachsenenbildung als wesentliche Eckpfeiler lebenslangen Lernens dazu.

Heftige Kritik an der Bayerischen Staatsregierung gegen die geplanten Kürzungen in der Jugendarbeit üben derzeit die gesamten Bildungsträger der Jugendarbeit. In den derzeitigen Haushaltsplanungen sind enorme und nicht zu verkraftende Einsparungen in der Jugendarbeit vorgesehen. So sollen laut Finanzministeriums gegenüber 2010 800.000 Euro und gegenüber 2011 weitere 300.000 Euro gekürzt werden.

Dabei melden sich die Bildungsträger der Jugendarbeit seit Jahren zu Wort, dass sie mehr finanzielle Mittel benötigen um sowohl die Quantität wie die Qualität ihrer Arbeit aufrecht zu erhalten. Diese Einschnitte wirken sich direkt auf die Jugendarbeit vor Ort aus. Sowohl ein qualitativ hochwertiges und differenziertes Angebot für Kinder und Jugendliche wird nicht mehr möglich sein. Beispielsweise sind Bildungsmaßnahmen gefährdet, die den Jugendlichen die von allen Seiten geforderten Kompetenzen wie Empathie, kritische Reflexivität oder Toleranz vermitteln.

Die Freien Wähler werden sich mit Änderungsanträgen bei den Haushaltsberatungen massiv gegen Kürzungen aussprechen und fordern sogar ein finanzielles Mehr, denn in zahlreichen Gesprächen wurde uns dies immer wieder verdeutlicht, dass bei weniger Geld auch weniger an guter Bildungsarbeit „läuft“.

Ein anderer Kernbereich der Bildungspolitik ist die Erwachsenenbildung. Hier haben wir ebenfalls in verschiedenen Gesprächen mit den Trägern der Erwachsenenbildung über ein nötiges Aufstocken der Mittel gesprochen. Seit zehn Jahren sind die Mittel nicht mehr erhöht worden und liegen immer noch – auch im neuen Haushaltsansatz – bei 19 Millionen Euro. Erst kürzlich habe ich mich mit den Leiterinnen der vier Main-Spessart-Volkshochschulen zusammen gesetzt und über die vielfältigen Aufgaben und Möglichkeiten der Volkshochschulen diskutiert. Wir waren uns am Schluss einig: Die Bürger schätzen die Arbeit der VHS sehr, bei den Politikern ist diese Wertschätzung noch nicht angekommen.

Auch hier fordern die Freien Wähler eine zusätzliche Million für die Erwachsenenbildung um zumindest einmal ein Zeichen zu setzen, dass diese Arbeit unser aller Wertschätzung verdient. Vielleicht könnte man damit zumindest an den bayerischen Volkshochschulen den einen oder anderen Kurs mehr anbieten.

Zusammen mit den Leiterinnen  der vier VHS im Landkreis Main-spessart und den Bürgermeistern diskutiereten wir über die weitere finanzielle Ausstattung der Erwachsenenbildung.

Zusammen mit den Leiterinnen der vier VHS im Landkreis Main-spessart und den Bürgermeistern diskutiereten wir über die weitere finanzielle Ausstattung der Erwachsenenbildung.



 

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