Weiterhin Probleme mit Unterrichtsausfall an bayerischen Gymnasien

13 April 2012

Weiterhin Probleme mit Unterrichtsausfall an bayerischen Gymnasien

'Mein Glaube an das Kultusministerium sinkt immer mehr…', mit diesem kargen Satz und dem Verweis auf diesen Link des Kultusministeriums schickte mir kürzlich ein Kollege ein so genanntes kultusministerielles Schreiben (KMS), das eine nahezu unglaubliche Strategie in sich verbirgt: 'Leitlinien zur Vermeidung von Unterrichtsausfall an den staatlichen bayerischen Gymnasien'.


Erstaunlich ist zunächst, dass das Kultusministerium just anno 2012 die Notwendigkeit sieht,  hierzu Leitlinien zu entwerfen - obwohl der Unterrichtsausfall ein seit Jahren gängiges Phänomen an bayerischen Gymnasien darstellt. Scheinbar muss die Not entgegen allen Beteuerungen und Verkündigungen, dass der Unterrichtsausfall weiter reduziert werden konnte, so groß sein, dass sich nun auch noch ein Kultus-Beamter dazu auslassen musste.


Wenn man dann dieses Papier näher betrachtet, stellt es in meinen Augen eine Bloßstellung aller gymnasialen Schulleiter dar. Als ob die Direktoren die Situation Lehrermangel nicht schon seit Jahren verwalten müssten!


Mit hochgestochenen Weisheiten wie 'schulinternes Konzept erstellen', 'Planungssicherheit schaffen', 'Maßnahmenkatalog umsetzen' glaubt das Kultusministerium scheinbar allen Ernstes den Schulleitern neue Weisheiten verkünden zu können. Da frage ich mich bloß, wie weit weg vom Leben und der Realität an den Gymnasien sind denn diese neugescheiten aus dem Kultusministerium?


Mit Allgemeinphrasen wird versucht hier viel Wind  um Nichts zu machen, aber an der Tatsache, dass zu wenig Personalstellen im System sind, ändert auch dieses Papier nichts. Es würde mich ja gerne interessieren, wie viel Stunden der zuständige Sachbearbeiter damit verbracht hat, diese Weissagungen des Spaenle Ministeriums zu "verbrechen"? Eigentlich wäre es - wenn der Anlass nicht so ernst zu nehmen wäre - eine Anfrage Wert. Denn wen wundert es, wenn das Kultusministerium die höchste Zahl an Überstunden aller Ministerien zu verzeichnen hat. Und dafür sind dann nicht einmal die vielen Anfragen von Felbinger, Streibl, Fahn und Co verantwortlich, sondern solch nutzlose Papiere, die außer viel Zeit auch noch die Energie derer kosten, die sie lesen (müssen).


Sinnvoller wäre gewesen endlich den Gymnasien die längst überfällige integrierte Lehrerreserve zu genehmigen, d.h. ein so genanntes Über-Budget von 105-110 Prozent der Soll-Versorgung, denn dann könnten sich die Beamten im Kultusministerium wichtigeren Dingen zuwenden als so einem nutzlosen kultusministeriellen Schreiben. Und vor allem wäre den Schülerinnen und Schülern geholfen.





Foto: knipseline/ PIXELIO



 

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