Wahl-Krimi mit Happy-End

18 September 2013

Wahl-Krimi mit Happy-End

Es ist geschafft! Zu dieser nüchternen wie einfachen Feststellung komme ich nach diesem nahezu 48stündigen Landtagswahl-Krimi. Klar, die groben Eckdaten hatten wir bereits am Wahl-Sonntag um 18.01 Uhr vor Augen und ich möchte mal behaupten, der Schock stand uns allen im Gesicht als der erste, linke schwarze Balken der Prognose bis auf 49 Prozent hoch zog. Sofort war mein nächster Gedanke, was wohl da für uns FREIE WÄHLER übrig bleibt?



Es sind am Ende und spät in der Nacht noch stolze 9,0 Prozent geworden, im Nachhinein und mit etwas Abstand betrachtet, ein Riesen-Ergebnis! Über das konnte ich mich persönlich erst so richtig nach einer kurzen Nacht und wenigen Stunden Schlaf wirklich richtig freuen. Denn nach dem mühsamen, langatmigen Erststimmen-Sammeln auf neue Rekordhöhe von 11.901 in meinem Stimmkreis Main-Spessart bis fast um Mitternacht und der bangen Frage, ob wir FREIE WÄHLER in Unterfranken aufgrund eines doch schmerzlicheren Verlustes von 2,1 Prozent auch weiterhin über zwei Landtags-Mandatssitze verfügen werden, erlöste mich mein mitfiebernder persönlicher Mitarbeiter Jan Richter Montagfrüh um 8:57 Uhr mit der „Whats-App“-Mitteilung ‚Sie sind drin. Aber verdammt knapp‘.



Tatsächlich, er hatte die Berechnung der Sitzverteilung für Unterfranken auf der Seite des Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung ausfindig gemacht. Und nach der Berechnung unseres Stimm-Ergebnisses von 1,88 Mandaten stand uns FREIEN WÄHLERN nach dem sogenannten „größten Rest“ ein zweiter Sitz zu. Juhu und Aufatmen bei mir zu Hause! Meine Frau konnte es noch nicht glauben.



Damit war ich mir zu 99 Prozent sicher, dass es klappt, denn aufgrund des mit weitem Abstand besten FW-Erststimmen-Ergebnisses in Unterfranken und dem prozentual viertbesten bayerischen FW-Erststimmen-Ergebnisses, konnte ich davon ausgehen, dass wie schon 2008 allein mein Main-Spessart-Erststimmen-Ergebnis ausreichen würde, um wieder ins Maximilianeum einziehen zu können.



Irgendwie hatte sich das scheinbar auch schnell herum gesprochen, denn bereits wenige Minuten später kamen erste Glückwünsche, die ich aber aus der Erfahrung heraus erst einmal auf Eis legte, denn auch 2008 stand Montagfrüh bereits in der MAIN POST, dass etwa Landtagspräsidentin Stamm den Einzug verpasst habe und wir FREIE WÄHLER drei Mandate bekämen und erst am Montagabend nach der Zuordnung der Zweitstimmen an die Bewerber dreht sich bekanntlich die Situation.


Klar, saß ich den ganzen Montag irgendwie noch auf Kohlen, denn bis um 16:42 Uhr hatte das Statistische Landesamt erst aus sechs Stimmkreisen die Zweitstimmen an die Bewerber zugeordnet. Da abzusehen war, dass ich mit den bis dato erreichten rund 14000 Stimmen zumindest zweitstärkster FREIER WÄHLER werden würde, nahm ich es relativ gelassen hin als ich auf MAIN POST-online gegen Abend gelesen habe, dass der Server des Landesamtes wohl abgeschmiert sei.


Am nächsten Früh packten mich schließlich die letzten Prozent Ungewissheit und ich rief die noch ausstehenden Zweitstimmen-Ergebnisse direkt bei den verschiedenen Landratsämtern ab, rechnete zusammen und kam zum Endergebnis von 16 904 Gesamtstimmen: ‚Gut gemacht, Felbi!‘ so mein hoch erfreutes Urteil, nein, ‚bombastisch‘, denn ich habe mein vormaliges Ergebnis um sage und schreibe 43 Prozent gesteigert. Wenn das keine Zustimmung für meine Arbeit in den vergangenen fünf Jahren ist!


1238807_10200583738695171_1517388133_n


Da habe ich mich dann auch kurze Zeit später riesig über die Glückwunsch-Mail eines Bürgermeisters aus dem Rhön-Grabfeld gefreut:


„Lieber Günther, herzlichen Glückwunsch zu Deinem ganz hervorragenden Wahlergebnis. Es hat ja sehr lange gedauert bis alle Ergebnisse der Landtagswahl vorlagen. Leider hat es für uns FREIE WÄHLER nicht zu einem zweistelligen Ergebnis gereicht. Nach kurzer Analyse der Zahlen bist Du, zumindest in Unterfranken, der absolute Wahlsieger. Kein anderer Kandidat hat prozentual so viele Stimmen gegenüber 2008 hinzugewinnen können. Du hast fast 43% mehr Stimmen als bei der letzten Wahl erzielt! Dies bestätigt Deine hervorragende Arbeit, die Du für uns, für Deine Bürgerinnen und Bürger in unserer Region leistest. Vielen Dank für diesen unermüdlichen Einsatz“.


Das ging runter wie Öl und auch einige Auszüge aus verschiedenen anderen Mails möchte an dieser Stelle zitieren:


„Mach weiter so wie bisher, ich denke, das kommt gut an“ oder „Herzlichen Glückwunsch aus Arnstein zu deiner Wiederwahl, dein toller Einsatz hat dich wieder an deinen richtigen Platz geführt. Man kann der Wahl negative und auch positive Aspekte abgewinnen, aber deine Wiedereinzug in den Landtag lässt manchen negativen Touch verblassen“ oder „Sie sind einer der beiden Abgeordneten aus Unterfranken. Von daher meinen herzlichen Glückwunsch und meinen großen Respekt für den Kraftakt der letzten Wochen!“


Und zwei letzte Sätze will ich noch zitieren: „Wir waren alle erleichtert als die Durchsagen im Radio kamen, dass Du die Interessen der Freien Wähler wieder im Landtag vertreten kannst“. - „Zum erneuten Einzug gratuliere ich Dir ganz, ganz herzlich. Ich denke, diesen Vertrauensbeweis hast Du Dir hart erarbeitet und redlich verdient“.


Danke, liebe Wähler/innen für diesen tollen Vertrauensbeweis! Und danke, liebe Unterstützer, Sympathisanten und Freunde, für diese aufmunternden Zeilen. Solche Lobesworte bekomme ich als Politiker nur hin und wieder, aber nach diesem Wahl-Krimi und den anstrengenden Wochen des Wahlkampfes tun solche Mails besonders gut. Ich bin deshalb je länger ich über dieses Wahlergebnis nachdenke, umso glücklicher, denn es ist hart erarbeitet. Und wie schnell ein Mandat auf Zeit beendet sein kann, habe ich im eigenen Stimmkreis beim geschätzten SPD-Kollegen und in der eigenen Fraktion bei vier meiner geschätzten Fraktionskollegen/in miterleben müssen.


Deshalb freue ich mich auf weitere fünf Jahre Tätigkeit im Bayerischen Landtag für meine Mitmenschen in Mainfranken und der Rhön. Da helfen dann die Erinnerungen, Ratschläge und Aufmunterungen, wie „Wir sind sicher, dass Du die anstehenden Aufgaben mit viel Engagement und Herzblut für die Freien Wähler angehen wirst. Dazu wünschen wir Kraft, Ausdauer und Geduld“ ebenso wie „Günther, vergesse niemals Deine Heimatwurzeln und mache Dich stark für unsere Region das schöne Wern- und Maintal“ oder „Bleibe so wie du bist und zeige weiterhin die Missstände der Landesregierung auf“.


Gerade letzterer Satz ermuntert mich, auch weiterhin als Oppositions-Abgeordneter den Finger in die Wunde zu legen. Denn da war ich dieser Tage ernsthaft ins Nachdenken gekommen, weil ich auch eine ‚nette‘ Mail bekommen habe, die mir zu viel ‚negative‘ Darstellung der politischen Prozesse unterstellt hat. Aber wie heißt es doch in einem Sprichwort: „Jedem Menschen recht getan, ist eine Kunst die Niemand kann“. Deshalb setze ich auch weiter auf das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, denen ich in der Vergangenheit schon helfen konnte, wie etwa einem Schulleiter aus Main-Spessart, der Folgendes schrieb: „Es freut mich für Sie (und für den Landkreis Main-Spessart), dass Sie für Ihre harte Arbeit und auch Ihre klaren Worte belohnt wurden“.


Deshalb will ich auch den Beitrag eines Gratulanten, „Es ist für mich nicht nachvollziehbar warum die Menschen auf die miesen Kandidaten der CSU vor Ort hereinfallen. Seehofer hat sicherlich ein Gespür für die richtige politische Aussage, ob sie von ihm oder anderen kommt interessiert weder ihn noch sein Publikum“, unkommentiert stehen lassen. Fakt ist aber auch, dass sich solch ein Wahlerfolg auch Identifikation schafft, wie ich aus diesem Beitrag von engagierter FREIEN WÄHLERN aus der Vor-Rhön herauslese: „Bei der Zweitstimme haben die FW in Sch… Platz 2 belegt. Darüber freue ich mich sehr und bin schon auch ein bisschen stolz“.


Und besonders gefreut habe ich mich auch über die Zuschrift von einem ehemaligen Schützling und jetzigen Bürgermeister aus dem nahen Hessen: „Ich wünsche dir für die kommenden 5 Jahre viel Kraft, Gesundheit und natürlich auch das notwendige Quäntchen Glück. Dein ehemaliger Fußballschützling“.



 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen