Überschaubare Schulgrössen in der Schule der Region

11 März 2013

Überschaubare Schulgrössen in der Schule der Region

Mit "Schülerwanderungen" von Bayern nach Hessen oder Baden-Württemberg bin ich bei uns im Landkreis Main-Spessart groß geworden. Als ich nun in diesen Tagen im Allgäu bei meiner Kollegin Ulrike Müller zu einer Bildungsveranstaltung im Rahmen unserer Bildungsoffensive "Bayerns Bildungslandschaft in Bewegung" unterwegs war, stellte ich mit einigermaßen Erstaunen fest, dass auch dort "Schülerwanderungen" ins "Ländle" bis zu 20 Prozent der Schülerschaft in bestimmten Regionen ausmachen.


Nun fordern wir FREIE WÄHLER schon seit geraumer Zeit flexible Lösungen vor Ort wenn Schulstandorte gefährdet sind. Aber mehr denn je bin ich nun überzeugt, dass mit unserer Schule der Region, in der durchaus sich mehrere Schularten unter einem Dach finden können - wie etwa in der Gesamtschule Hollfeld, die ich kürzlich auch besucht habe - hier ein praktikabler Lösungsvorschlag vorhanden ist.


Ohnehin wollen wir FREIE WÄHLER weg von Mammutschulen, die 1000 und mehr Schüler haben, weil dort längst nicht die Lernerfolge erzielt können wie an einer überschaubaren Schulgrösse. Warum also nicht, wie in Kempten, die großen Realschulen und Gymnasien entlasten und in einer Schule der Region in Weitnau Mittelschule, Realschule und Gymnasium unter einem Dach vereinen und ähnlich wie es in Hollfeld in Oberfranken in der Schule der besonderen Art geschieht, die Jahrgangsstufen 5 und 6 in einer Orientierungsstufe "sammeln" lassen.




Paul- Georg Meister / pixelio.de

Paul- Georg Meister / pixelio.de





Damit wäre der derzeit immense Übertrittsdruck in der vierten Klasse erst einmal weg und die Schüler hätten die Möglichkeit nach der sechsten Klasse auch dann noch ihre Wunsch-Schullaufbahn einzuschlagen. Gleichzeitig wäre auch für die sonst wandernden Schülerinnen und Schüler in Bayern eine attraktive Alternative zu den in Baden-Württemberg längst möglichen flexibleren Schullaufbahnen geboten. Denn in BW können Schüler seit diesem Schuljahr nicht nur zwischen G8 und G9 wählen, sondern neuerdings auch die Gemeinschaftsschule besuchen.


Nun sind wir FREIE WÄHLER nicht vorbehaltlos dem Gemeinschaftsschul-Modell nahestehend, aber Modelle wie in Hollfeld, bei denen in einer Region ein Schulstandort damit gefestigt wird und Schülern mit der Orientierungsstufe in den Klassen 5/6 zunächst nochmal zwei Chancenjahre der Reife eingeräumt werden, halte ich für zielführend. Denn bemerkenswerterweise wird etwa die Gesamtschule Hollfeld, die rund 20 Kilometer vor den Toren von Bayreuth liegt, auch von sehr vielen pendelnden Bayreuther Schülerinnen und Schülern besucht. Und was noch bemerkenswert ist, dass die Absolventen aus allen drei Schularten überdurchschnittlich gute Abschlüsse fabrizieren.


Also, was Lehren uns diese Beispiele? Kreative Schulmodelle können auch in den ländlichen Räumen erfolgreiche Schulen sein. Deshalb gehen für uns FREIE WÄHLER überschaubare Schulgrössen vor Mammutschulen. Und die Rechnung, lieber einen neuen Realschul- und Gymnasiums-Standort zusammen mit einem gefährdeten Mittelschul-Standort zu verquicken, würde in vielen Grenzregionen aufgehen.



 

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