Überaltertes bayerisches Schulsystem

8 Februar 2013

Überaltertes bayerisches Schulsystem

Bayerns Bildungslandschaft steht vor großen Herausforderungen, denen sich die Landespolitik endlich stellen muss. Mit dieser Feststellung habe ich beim Parlamentarischen Abend der Landtagsfraktion „Bayerns Bildungslandschaft in Bewegung“ im Maximilianeum die rund 80 Gäste aus Politik, Wissenschaft und Eltern- und Lehrerverbänden begrüßt.




MdL Prof. Dr. Michael Piazolo, Dr. Christof Prechtl (Leiter Bildung vbw), MdL Eva Gottstein, Prof. Dr. Guido Pollak (Universität Passau), Gerhard Koller (Eschenauer Forum), Dr. Manfred Riederle (Bayerischer Städtetag) und MdL Günther Felbinger.




Die Gesellschaft hat sich verändert, demographische Entwicklung, ein verändertes Übertrittsverhalten, eine wachsende Zahl von Kindern mit Migrationshintergrund und das erklärte Ziel der sozialen Inklusion können nun mal nicht weg diskutiert werden, also muss sich auch das Bildungssystem den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen. Deshalb, unser überaltertes Schulsystem in Bayern muss sich endlich den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen anpassen!


Deshalb diskutierten wir FREIE WÄHLER diese bildungspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre, schließlich ist die Bildung der Motor unserer gesellschaftlichen Entwicklung.


Grundtenor der vier Podiumsteilnehmer war: Wir benötigen mehr Verlässlichkeit, mehr Lehrer, mehr Geld! Es gibt kein ‚weiter-so‘, wie es die CSU bevorzugt. Denn das derzeitige Schulsystem wird den langfristigen Erfordernissen einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Bildungspolitik nicht mehr gerecht. Vor allem die derzeitigen Rahmenbedingungen, sprich eine differenziertere individuelle Förderung, sei angesichts der großen Herausforderungen nicht ausreichend. Wir FREIE WÄHLER fordern darüber hinaus den Erhalt aller Grundschulstandorte, lehnen die Gemeinschaftsschule als neue Schulart jedoch ab.


Wir wollen vor allem im strukturschwachen ländlichen Raum Möglichkeiten schaffen, mehrere Schularten unter einem Dach unterzubringen, um qualitativ hochwertige Bildungseinrichtungen flächendeckend zu erhalten. Dazu benötigen wir mehr Flexibilität und kein starr vorgegebenes System aus München, wo man den Eindruck nicht los wird, dass Bildungspolitik noch zu sehr aus der Vogelperspektive heraus gestaltet, aus der Sicht zentralistisch handelnder Ministerien in den Landeshauptstädten.



Es ist daher auch wichtig, dass künftig ‚Schule‘ und ‚Eltern‘ mehr zueinander finden und aufeinander zugehen. Wir benötigen dazu mehr Beratungslehrer und mehr Eltern, die die Schule ihres Kindes besser kennen – so vermeiden wir auch, dass der Schulstress immer weiter wächst. Die anschließende Diskussionsrunde war sich darüber einig, dass Bildungspolitik aus Sicht der Bürgermeister vor allem Struktur- und Standortpolitik sei. „Es sind doch die Städte und Gemeinden vor Ort, die Ganztagsschulen finanziell erst ermöglichen“, so der Referent Dr. Manfred Riederle vom Bayerischen Städtetag. Deshalb müssten den Entscheidungsträgern vor Ort in Abstimmung mit dem Kultusministerium deutlich mehr Entschei-dungskompetenzen zugebilligt werden. Nur wenn vor Ort passgenaue Lösungen, aber auch neue Formen der frühkindlichen wie erwachsenenpädagogischen Bildung gefunden würden, könne Bayerns Bildungslandschaft wieder zukunftsfähig werden.



 

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