Pflege muss leistbar sein

13 September 2013

Pflege muss leistbar sein

Ein großes Anliegen ist mir spätestens seit ich als Sohn vor mehreren Jahren mit der Pflege meiner Eltern betroffen war, die ausreichende Betreuung und Versorgung von Senioren, egal ob pflegebedürftig oder nicht. Die zusehende Überforderung der in der Pflege tätigen ehrenamtlichen Familienangehörigen wie auch der in Pflegeberufen tätigen Menschen bewegt mich deshalb sehr. So habe ich während des Wahlkampfes  mehrere Senioreneinrichtungen im Landkreis Main-Spessart besucht. Dort habe ich mich den Bedürfnissen zum einen der zu pflegebedürftigen Menschen und zum anderen der pflegenden Menschen angenommen.


Dabei steht für mich eine klare Erkenntnis ganz oben: die Pflegekräfte haben zu wenig Zeit und der Pflegekraftmangel ist auch im Landkreis angekommen. So war für mich bedrückend zu hören, dass eine Senioreneinrichtung die durchaus vorhandene Nachfrage nach rund drei Dutzend Pflegeplätzen derzeit nicht befriedigen kann, weil es keine Pflegekräfte gibt. Und die durchaus berechtigte Forderung der pflegebedürftigen Menschen nach mehr Zeit für sie, kann momentan nur durch ehrenamtliche Helfer ausgeglichen werden. Respekt an dieser Stelle für die Ehrenamtlichen, die ich in den Pflegeeinrichtungen in großer Zahl angetroffen habe. Die Einladung zum Schafkopfspiel-Erlernen werde ich nach den Wahlen gerne annehmen und wahrnehmen.




Rainer Sturm / pixelio.de

Rainer Sturm / pixelio.de


Ohne sie ginge gar nichts, deshalb stets auch meine Forderung nach einer besseren Förderung und Anerkennung des Ehrenamtes. Auch der Wunsch der Ehrenamtlichen eine bessere Koordination über eine Ehrenamtsbörse in den Kommunen zu unterstützen kann ich nur beipflichten. Hier sind wir als Gesellschaft gefordert und die Kommune muss durch entsprechende Entscheidungen dies mitgestalten.



Wir FREIE WÄHLER stehe für ein solidarisches Miteinander von Jung und Alt und wollen den Dialog zwischen den Generationen fördern. Unsere Gesellschaft wird immer älter und der steigende Bedarf an Pflegepersonal, verbunden mit erhöhten Pflegeleistungen, stellt Bayern vor eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Ich habe mich deshalb bereits in der vergangenen Legislaturperiode aktiv dafür eingesetzt, dass der Pflegeschlüssel adäquat angepasst wird. das trägt dazu bei, dass die Qualität umfassender und individueller Pflege sicherzustellen - gerade vor dem Hintergrund finanziell begrenzter Mittel. Ich bin nicht damit einverstanden, dass die Bundesregierung, wie dieser der Tagespresse zu entnehmen war, den drohenden Fachkräftemangel in der Pflege mit der Anwerbung von ausländischem Pflegepersonal zu kompensieren versucht. Vielmehr muss es das Ziel sein, den Pflegeberuf an sich für die jungen Auszubildenden attraktiv zu gestalten.



Ich setze mich daher dafür ein, dass beispielsweise die Ausbildung zum Altenpflegehelfer/in nicht länger kostenpflichtig für den Auszubildenden ist, sondern vielmehr mit einem entsprechenden Entgelt gefördert wird. Eine Vollzeitbeschäftigung muss ausreichend sein, um den eigenen Lebensunterhalt angemessen bestreiten zu können. Daher mache ich mich ebenfalls für eine faire Entlohnung im Pflegebereich stark. Einen weiteren Sachverhalt möchte ich noch anfügen, den ich für bedenkens- und bearbeitenswert halte: Die Verweildauer im Beruf der Altenpflege beträgt nach meinem Kenntnisstand durchschnittlich nur noch fünf Jahre! Dieser Sachverhalt muss uns nachdenklich in Bezug auf die Arbeitsbedingungen machen - womit wir wieder bei den Stichworten Pflegeschlüssel, Minutenpflege, Bürokratiewahnsinn und leistungsgerechter Vergütung wären. Aus meiner Sicht wäre es eine absolut wichtige Stellschraube, daran zu arbeiten, dass Fachpflegekräfte sich länger in der Lage sehen, in ihrem erlernten Beruf tätig zu sein.




 

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