Neue Umfragewerte für Bayern

23 März 2011

Neue Umfragewerte für Bayern

Eigentlich weiß Jeder einigermaßen politisch Interessierte, dass Umfragen nur sehr punktuell aussagekräftig sind, aber dennoch faszinieren sie immer wieder. Diesmal hat EMNID zugeschlagen und eine „Halbzeit“-Umfrage für Bayern durchgeführt. Sie ist zwar schon wieder ein paar Tage alt, aber wenn man dann die Interpretation der Ergebnisse, die die CSU im Nach-Guttenberg-Zeitalter bei 46 %  und von der „Geisel“ FDP (4%) befreit sieht, und die Opposition zusammen mit SPD und Grüne jeweils 17% sowie uns Freien Wählern bei 7% unterm Strich 41 % rangierend sieht, dann muss ich mich als aktiv Beteiligter schon wundern.

Wie gut und wie schlingerhaft muss eigentlich eine Partei oder Fraktion arbeiten, um für die absolute Mehrheit prädestiniert zu sein? Das Rezept scheint demnach ganz einfach: Man stürze einen Freistaat erst einmal mit fragwürdigsten und risikobehaftetsten Anlegergeschäften seiner Landesbank ins Verderben und macht 13 Milliarden Schulden, die man aber nicht als solche im Haushalt ausweist, sondern einfach behauptet, die gibt es nicht. Als Beweis dafür zahlt man jährlich aus eben diesem Haushalt 360 Millionen Schweigegeld, das man wiederum den Bediensteten des Öffentlichen Dienstes kleckerlesweise mit Null-Runde, Wegfall der Leistungsprämie, Absenkung der Eingangsbesoldung, Kürzung der Reisekostenpauschale und einigen Späßchen mehr abverlangt. Da diese Staatsbedienstete sind, haben sie gefälligst den Mund zu halten und bei den Polit-Umfragen ihr Kreuz an der richtigen Stelle zu machen, denn man hat sie ja vorher mit der Rückführung der 42-Stundenwoche wieder gefügig gemacht.

Dann tut man so, als ob einem die Bildung als oberste Priorität besonders viel Wert sei, tischt Zahlenkolonnen zusätzlicher Lehrerstellen auf, die sich beim punktgenauen Drauf schauen als Wegfall-Stellen in Teilbereichen heraus kristallisieren, verschweigt, dass sich auch noch jedes Jahr eine gehörige Portion Lehrkräfte im Tausenderbereich aus dem Staub machen und sich pensionieren lassen und setzt einfach darauf, dass dem Großteil der Bürger nicht auffällt, dass Bayern bei der Ganztagsschule im hinteren Mittelfeld, bei der Integration von Behinderten ziemlich am Schluss im Vergleich aller Bundesländer liegt, immer noch rund acht Prozent der Schüler die Schule ohne Schulabschluss verlassen und klopft sich auf die Schulter, dass Niemand gemerkt hat, dass alles genauso schlecht wie vorher ist.

Mal ganz ehrlich: Verstehen tue ich das alles nicht. Es macht mich auch nicht mutlos, sondern ist Ansporn noch weiter diese Missstände und meine Lösungsansätze zu transportieren.


 

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