Main-Spessart bleibt bunt!

13 August 2013

Main-Spessart bleibt bunt!


Main-Spessart ist bunt, dieser Satz war in den vergangenen Tagen in unserem Landkreis wieder in aller Munde. Grund war nicht etwa die bunte, modische Sommerkleidung, die viele Menschen derzeit bei den heißen Temperaturen tragen, sondern ein paar ewig gestrige Neonazis, die wieder einmal den kleinen Ort Ansbach bei Marktheidenfeld für ein "rechtes Gesinnungstreffen" auserkoren hatten.


Schnell hatte in den vergangenen Wochen nach deren Ankündigung eines Treffens das Netzwerk "Main-Spessart ist bunt" sich zusammen gefunden und eine Gegen-Kundgebung auf die Beine gestellt. Rund 300 Menschen haben deshalb mit ihrem bunten Outfit und dem klaren Bekenntnis, "Wir brauchen Euch nicht", bekundet, dass in Ansbach und in Main-Spessart kein Platz für das - so habe ich es in meinem Grußwort gesagt - "braune Pack" ist.


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Wenn man bedenkt, welch sicherheitstechnische Aufwand mit rund 250 Polizisten hierfür inszeniert werden musste, ist es umso unverständlicher, dass immer noch wenige Kilometer weiter in Marktheidenfeld die "NPD" Plakate aufhängt und als Partei noch vom Bundestag finanziert wird. Längst gehört diese undemokratische Gruppierung verboten. Und wie stolz wir auf unsere freiheitliche Verfassung auch sein können, so traurig muss man feststellen, dass es unter dem Aspekt der Versammlungsfreiheit möglich ist, dass immer noch Nischen für das rechtsradikale Spektrum vorhanden sind. So war die ursprüngliche "rechte Party" von der Gemeinde Roden zwar nicht genehmigt worden, aber dennoch gelang den "Rechten" am Abend vorher ein Gerichtsbeschluss, der ihnen ein Verweilen mit rund 50 Personen in Ansbach erlaubte.


Da kann man manchmal eigentlich nur mit dem Kopf schütteln, aber Freiheit kann eben auch so etwas beinhalten. Deshalb gilt es mehr denn je ein Auge auf extremistische Aktivitäten jeder Art zu werfen. Denn ob "rechts" oder "links", Beides ist extrem verfassungsfeindlich und -gefährdent, das lehren und die Erkenntnisse aus den NSA-Prozessen.


Deshalb ist es auch außerordentlich wichtig, dass nicht nur in der Schule diese Dinge noch intensiver zur Sprache kommen. Genauso wichtig ist die Funktionstüchtigkeit der Vereine gerade in den ländlichen Räumen, die dazu beitragen, dass Jugendliche erst gar nicht auf dumme Gedanken kommen. Deshalb nützen nur die bekannten Politikersprüche, das Ehrenamt zu unterstützen und dann keine Taten folgen zu lassen, wenig. Denn so schön die in dieser Legislaturperiode eingeführte Ehrenamtscard mit ein paar vergünstigten Eintritten beim Schwimmbad oder Museum auch für jeden Einzelnen ist, so marginal ist deren Wirkung. So hat mir erst dieser Tage eine engagierte Ehrenamtliche, die mehrmals die Woche Krankenhausbesuche für eine Hilfsorganisation durchführt, geschrieben, dass sie enttäuscht sei über beispielsweise die neuen Tarife des gerade eingeführten Verkehrsverbundes Mainfranken. Denn dadurch verteuern sich die aus eigener Tasche zu zahlenden Fahrtkosten um etwa ein Drittel (!). Da frage ich mich dann schon wie kurzsichtig der Beschluss des Kreistages Main-Spessart war dem Verkehrsverbund beizutreten ohne die Folgen für die Betroffenen zu bedenken. Deshalb habe ich mich auch an die Verantwortlichen gewendet, mit der Bitte zu prüfen, ob hier nicht Möglichkeiten bestehen, Ausnahmeregelungen zu treffen.



 

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