Landkindergärten müssen besser finanziert werden

16 August 2011

Landkindergärten müssen besser finanziert werden

Der frühkindlichen Bildung wird künftig ein noch viel größeres Gewicht zufallen als dies bisher der Fall war. Die gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozesse erfordern ein noch früheres Eingreifen in den Bildungsprozess, da dies heute teilweise durch die Familien und Eltern nicht mehr in dem Maße erfolgt wie nötig. Wir FREIE WÄHLER fordern bereits seit längerem ein kostenfreies Kindergartenjahr und die Zuständigkeitsverlagerung der frühkindlichen Bildungseinrichtungen vom Sozialministerium zum Kultusministerium, um gerade im Bildungsbereich alles in einer Hand zu haben.

Schon vor zwei Jahren gab es Verbesserungsvorschläge des bayerischen Sozialministeriums, um die Unterfinanzierung der Landkindergärten zu verbessern. Bis heute ist aber rein gar nichts geschehen: Die Staatsregierung ignoriert das Problem einfach. Deshalb ist es für uns Freie Wähler völlig inakzeptabel und wir fordern vor allem eine Weiterentwicklung der Finanzierung der Landkindergärten. Schon 2009 hatte das Sozialministerium konkrete Lösungsvorschläge gemacht, die zumindest eine Besserung ermöglichen würden, die aber wie so viele Versprechungen bis heute nicht umgesetzt worden sind.

Aus den oben angeführten Gründen dürfen Kindergärten nicht mehr nur reine Betreuungseinrichtungen sein. Sie haben den Auftrag, schon den Jüngsten Bildung nahe zu bringen. Frühkindliche Bildung ist entscheidend, damit die Kinder –unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – die gleichen Chancen in der Schule und später im Berufsleben haben. Das setzt aber voraus, dass es auch überall genug Kindertageseinrichtungen gibt, auch im ländlichen Raum. Kindergärten werden aber pro Kind bezuschusst und auf dem Land besuchen die Kinder die Einrichtungen oft nur halbtags. Deshalb fallen in den Städten die Zuschüsse wesentlich höher aus, weil in den städtischen Kindergärten meist Vollzeitplätze gebucht werden. Und daher ist auch die Finanzierung der Landkindergärten deutlich niedriger als in den Städten.

Wenn aber die maximalen Gruppengrößen nicht ausgeschöpft werden können, haben die Landkindergärten große Schwierigkeiten mit der Finanzierung: Es wird weniger Personal eingestellt und dann fehlt es an der Zeit für die pädagogische Betreuung. Individuelle Förderung ist kaum mehr möglich.  Das Sozialministerium hat in einem Bericht die Möglichkeit aufgezeigt, die Förderungsmodalitäten dahingehend zu ändern, dass die häufig geringen Buchungszeiten von unter dreijährigen Kindern nicht berücksichtigt werden und die fiktive Hochrechnung für Landkindergärten nicht auf nur 22 Kinder erfolgt, sondern auf 25 Kinder. Freilich auf die Umsetzung dieses Berichts warten wir bis heute vergeblich.

Kindergärten dürfen nicht mehr nur reine Betreuungseinrichtungen sein. Foto: Claudia Hautumm/ PIXELIO



 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen