Kostenbewusstes Planen und Bauen heißt nicht „billig bauen“

28 Februar 2013

Kostenbewusstes Planen und Bauen heißt nicht „billig bauen“

Seit Jahren liegen die Bürgerinnen und Bürger vom Gemündener Ortsteil Massenbuch den diversen Bürgermeistern und Stadträten schon mit dem Ausbau der Ortsverbindungsstraße Massenbuch – Kleinwernfeld in den Ohren. Diese Straße wurde seit den 50er Jahren nicht mehr ausreichend saniert und weist an den engsten Stellen lediglich eine Ausbaubreite von 4,20m aus. Bis heute hat sich weder der Stadtrat noch ein Bürgermeister wegen der mittlerweile auf rund 2,2 Mio. Euro angestiegenen Kostenschätzungen herangewagt, denn dies kann meine Heimatstadt aufgrund der finanziellen Situation nicht leisten. Nun habe ich mich eingeschaltet und dem Staatssekretär Gerhard Eck des Bayerischen Innenministeriums geschrieben und ihm von der Situation berichtet. Dieser teilte mir nun mit, dass sein Ministerium bereits im Februar 2012 einen Leitfaden zum Thema „Kostenbewusstes Planen und Bauen“ herausgegeben hat. In diesem geht es um Planungshilfen für den Umbau einbahniger, nicht oder unzureichend ausgebauter Straßen.


Grundsätzlich geht es also darum, kostengünstig Straßen umzubauen (bestandsorientierter Ausbau), da dies günstiger wäre, als ein Neu- oder Ausbau. Als Beispiel wurde in diesem Leitfaden das  „Projekt Staatsstraße 2191, Oberbauverstärkung zwischen Stadelhofen und Kleingesee“ angegeben. Hierbei wurde eine Straße von 5m Breite umgebaut auf eine Breite von 6m. Die Kosten beliefen sich bei einer Länge von 2,7km auf insgesamt 1,0 Mio. € - also weniger als die Hälfte als bei den vorangeschlagenen Kosten im Fall Gemünden! Allerdings ließen sich diese Kosten nur realisieren, weil man auf Dinge wie z.B. einen frostsicheren Aufbau im Bereich der vorhandenen Fahrbahn verzichtet hat. Ein anderes aufgeführtes Beispiel war das „Projekt Staatsstraße 2428, Eckartshausen – Wasmuthhausen“. Hier wurde eine Straße auf 1,3km Länge und mit 4,80m Breite auf 6m verbreitert und die Kosten beliefen sich auf lediglich 450.000 € - auch hier nur, weil die Baukosten verringert werden konnten.




Rainer Sturm  / pixelio.de

Rainer Sturm / pixelio.de






Die Stadt Gemünden hat nun also die Chance anhand der Richtlinien einen kostengünstigen Umbau vorzunehmen. Vor allem muss man jedoch im Hinterkopf behalten, dass kostenbewusstes Planen und Bauen nicht automatisch auch „billiges Bauen“ bedeutet – wie man das vielleicht gerne annehmen mag. Nein, es bedeutet einfach wirtschaftlich Bauen. Denn eine Landstraße sollte halt möglichst so geplant werden, dass sie sich gut ins Gelände einfügt und die Anforderungen an die Straße erfüllt, und dass sie somit kostengünstig hergestellt wird.


Nun sind aber erst mal die Regierung von Unterfranken und die Stadt am Zug und müssen sich zunächst über die Möglichkeiten zusammensetzen und austauschen, um die Kosten und eventuelle Förderungen abchecken. Auch ich habe dem Bürgermeister Georg Ondrasch meine Unterstützung für eine zügige und günstige Umsetzung beim Ausbau weiterhin zugesichert. Es bleibt also spannend zu sehen, wie sich nun die ganze Sache entwickelt und wann es dann schlussendlich mit dem Ausbau losgehen kann. Ich werde Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden halten!



 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen