Kämpfen für Frankens Winzer

26 April 2012

Kämpfen für Frankens Winzer

Für uns Franken war die in dieser Woche geführte Diskussion zur Freigabe des europäischen Weinbaus, die die EU plant, eine Herzensangelegenheit. Schließlich geht es hier um den Erhalt und Bestand des Weinbaus in Steillagen, der unsere Region prägt.



Zum einen soll mit der geplanten Freigabe des Anbaustopps bis Ende 2015 das Pflanzregime für den Weinbau in Europa aufgehoben werden. Nach einer Übergangsregelung könnte dann auch in Deutschland ab 2019 ohne Einschränkungen überall Wein angebaut werden. Vor allem würde das für die landschaftsprägenden Steillagen in Franken das Aus bedeuten, denn der damit verbundene höhere Aufwand würde sich im Kampf gegen maschinenbetriebenem Anbau von Großindustriellen im Flachland nicht mehr lohnen.



Bereits 2010 war ich genau wegen dieses Themas bereits bei der Kollegin aus dem Europaparlament, Anja Weisgerber, in Brüssel und machte die Notwendigkeit, sich dagegen auszusprechen, deutlich. Denn die Sorge ist bei unseren fränkischen Winzern groß, dass damit ausländische Großinvestoren - wie bereits im Ochsenfurter Gau angefragt - auf ehemaligem Ackerland in der Ebene Wein vom "Band" produzieren. Damit könnten sie der handwerksgeprägten fränkischen Winzerschaft den Rang ablaufen.



Nunmehr haben Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg über den Bundesrat den Bund aufgefordert, in Brüssel eine Verlängerung des Anbaustopps bis 2025 zu erwirken. Angeblich würden auch die anderen großen Weinbaunationen Europas das bisherige System erhalten wollen. Das war noch 2010 nicht so und wäre schon einmal ein großer Fortschritt. Denn wenn sich die "Großen" in der EU einig sind, wird es zum einen leichter, sich gegen kleinere Weinbauländer der EU zu behaupten und vor allem gegen die Gefahr aus Übersee zu bestehen.





Die fränkische Landschaft ist geprägt von Weinbergen in Steillage. Foto: Markus Gerhard/ PIXELIO


Problembeladen scheint weiter die Vermarktung des Frankenweins im Ausland zu sein. Relativ erfolglos blieb das Angebot, Fördergelder für Werbemaßnahmen im Ausland zu verwenden. Nachdem es kaum angenommen wurde, wird es nicht mehr weiter geführt werden.



Nur rund fünf Prozent des Frankenweins gehen in den Export. Der Großteil des Frankenweins wird im Umkreis von 150 Kilometern um Franken vermarktet. Deshalb wird es bitter nötig sein um künftig noch mehr gegen die ausländische Konkurrenz zu bestehen die Märkte in Deutschland wie beispielsweise in Städten wie München oder Hamburg zu forcieren.



Deshalb haben wir FREIE WÄHLER in den vergangenen Monaten auch bereits den Vorstoß gemacht in München eine 'Fränkische Weinstube' in Zusammenarbeit mit dem Weinbauverband zu installieren. Denn eine Pfälzische Weinstube gibt es bereits. Da wäre es längst überfällig, dass Franken nachzieht.





Den Frankenwein auch außerhalb von Franken vermarkten. Foto: zaubervogel/ PIXELIO



 

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