Jugendwohnen muss Thema werden

7 Juni 2013

Jugendwohnen muss Thema werden

Für die Abgeordneten der Regierungsfraktionen sind die jedem Abgeordneten zustehenden parlamentarischen Initiativen in Form einer ‚Schriftliche Anfragen‘ ein NO-GO, weil sie dessen Karriere abrupt Schaden zufügen. Für uns Oppositions-Abgeordnete bilden die Anfragen an die Staatsregierung hingegen die Chance, Missstände offen zu legen und diese dann entsprechend zum Wohl der Menschen und Bürger im Freistaat parlamentarisch aufzugreifen und eine Verbesserung zu erzielen.




Karl-Heinz Laube / PIXELIO / pixelio.de




Mit meiner Anfrage zum Thema „Jugendwohnen in Bayern 2013“ habe ich wieder einmal in ein solches Wespennest gestochen. Es war schließlich der Anlass zu einem Fachgespräch mit Vertretern des Sozialministeriums und weiteren elf Vertreter aus der Praxis im Bayerischen Landtag. Das Fazit war dabei ernüchternd: Angesichts eines eklatanten Finanzierungs- und Investitionsnotstands steht das Jugendwohnen derzeit vor großen Herausforderungen.


Viele werden mit dem Begriff ‚Jugendwohnen‘ zunächst mal gar nicht viel anfangen zu wissen. Jedoch wird der demographische Wandel, der Fachkräftemangel und daraus folgend eine verstärkt erforderliche Mobilität der Jugendlichen hinsichtlich ihrer Ausbildung die Situation des Jugendwohnens künftig noch verschärfen. In Bayern wird die Nachfrage nach Plätzen in Jugendwohnheimen deshalb unterschiedlich groß sein.


Bedauerlich ist, dass dieses Thema leider in der Wirtschaft und in der Politik bis dato nicht auf der Agenda steht. Dies muss sich dringend ändern, denn das Jugendwohnen ist ein wichtiges Unterstützungsangebot für junge Menschen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren, die ihre Heimat verlassen müssen, um ihre Schul- oder Berufsausbildung gestalten zu können. Das wichtigste Anliegen stellt dabei in meinen Augen die sozialpädagogische Begleitung der Jugendlichen dar. Ich finde, dass eine Blockbeschulung nur dann stattfinden darf, wenn die Schüler auch sozialpädagogisch betreut werden. Zudem muss künftig eine bedarfsgerechte finanzielle Ausstattung der Einrichtungen gewährleistet werden. Es kann nicht sein, dass akademische Ausbildungen dauernd hofiert und berufliche Ausbildungen unverhältnismäßig vernachlässigt werden!




LieC /PIXELIO / pixelio.de




Ich bin mir sicher, dass der Bedarf an Jugendwohneinrichtungen in Bayern aufgrund der abnehmenden Zahl an Ausbildungsberufen, rückläufiger Auszubildender in bestimmten Berufen und damit einer weiteren Zentrierung auf überregionale Ausbildungszentren in Bayern künftig stark zunehmen wird. Jedenfalls kümmern sich die Jugendwohneinrichtungen um die Aus- und Weiterbildung von Jugendlichen und müssen daher umfassend gefördert werden. Wir FREIEN WÄHLER sind uns sicher, dass der Bedarf an Jugendwohneinrichtungen in Bayern künftig stark ansteigen wird. Deswegen muss in diesem Bereich dringend investiert werden.


Zu diesem Thema gibt es auch eine aktuelle Anfrage der Fraktion „DIE LINKE“ im Deutschen Bundestag.



 

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