Interkommunale Zusammenarbeit ist das Zauberwort

24 Februar 2011

Interkommunale Zusammenarbeit ist das Zauberwort

Was bin ich in den vergangenen Wochen auf das Gutachten des Zukunftsrates angesprochen worden? Natürlich herrscht gerade in den ländlichen Räumen darüber helle Aufregung, und zu Recht! Was unsere Regionen 1 und 2 in Unterfranken angeht, so existieren die dem Gutachten zufolge ja gar nicht mehr - zumindest in Bayern. Dennoch hat uns dieses Gutachten eines gebracht, dass das Thema Landesentwicklung und Ländlicher Raum sowie die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen  wieder in aller Munde ist.

Da passte es gut, dass unsere Fraktion sich beim Besuch in Wackersdorf in der Oberpfalz persönlich mit Bürgermeistern und kommunalen Mandatsträgern getroffen und ausgetauscht hat. Natürlich ist es das Grundanliegen der Freien Wähler schon immer gewesen gerade für diesen Ausgleich der Schieflage Stadt-Land zu sorgen. Deshalb ist es auch wichtig die Anliegen beider Seiten zu berücksichtigen, was im Übrigen im Zukunfts-Gutachten auch versucht wurde, nur mit einem falschen Rückschluss.

Wie gut auch ländliche Regionen entwickelt werden können habe ich im Oberpfälzer Seenland nun wieder einmal live erlebt. Dazu gehört es aber auch über den Tellerrand der Kommune hinauszuschauen. Hier haben sich zehn Gemeinden im Bereich Tourismus zu einem Zweckverband Oberpfälzer Seenland zusammen geschlossen und bewerben diese „Marke“ gemeinsam zu aller Vorteil.

Nicht etwa ein Ort oder eine Attraktion versucht sich in Position zu schieben, sondern eine Region. So muss es sein!

Wenn ich sehe, dass dadurch eine eigentlich recht unbekannte touristische Region jährlich rund 30 000 Übernachtungen hat und sich im sanften Tourismus fest etablieren konnte, dann zeigt es mir wieder einmal, dass interkommunale Zusammenarbeit ein Zauberwort ist, das die Zukunft unseres gesellschaftlichen Zusammenseins im ländlichen Raum wesentlich bestimmen wird. Es wird mehr denn je gelten kommunale Einrichtungen gemeinsam zu betreiben, Regionen für die Wirtschaft wie Infrastruktur zusammen zu erschließen. Also weg mit der Kirchturmpolitik und dem ständigen Konkurrenzdenken!

Und da werden wir nicht drum herum kommen, dass es Kommunen geben wird müssen, die eher weniger haben und andere die eher mehr haben. Die agilsten, kreativsten und mutigsten Gemeinde und Städte, die in der Vergangenheit schon die Stellschrauben in Richtung Infrastruktur richtig gedreht haben, werden die Nase vorne haben. Die anderen müssen sich alternative Alleinstellungsmerkmale und Schwerpunkte suchen, sodass diese sich in anderen Bereichen etablieren können.

Warum sollen nicht – um aus meinem Heimatlandkreis Main-Spessart zu sprechen – die dominierenden Industriestandorte Lohr und Marktheidenfeld bleiben und die übrigen Städte und Orte davon profitieren? Landrat Thomas Schiebel hat noch als Bürgermeister der Stadt Gemünden immer gesagt, er freue sich, wenn es Lohr und Marktheidenfeld gut gehe, denn dort haben die Gemündener ihre Arbeitsplätze. Wie recht er doch hat!

Wenn sich Kommunen in bestimmten Bereichen zusammenschliessen und gemeinsam ein ziel verfolgen kann die Region insgesamt gestärkt werden, was wiederum für alle Beteiligten einen Gewinn bedeutet. Foto: Alexander Klaus

Wenn sich Kommunen in bestimmten Bereichen zusammenschliessen und gemeinsam ein ziel verfolgen kann die Region insgesamt gestärkt werden, was wiederum für alle Beteiligten einen Gewinn bedeutet. Foto: Alexander Klaus/ PIXELIO



 

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