Interkommunal geht’s effizienter

14 März 2012

Interkommunal geht’s effizienter

Wenn auch Unterfranken bei den sogenannten „kleinen Kommunalwahlen“ am vergangenen Wochenende nur an zwei Orten tangiert war, so ist es aller Ehren wert darüber an dieser Stelle einige Worte zu verlieren. Dem wieder gewählten Bürgermeister der Gemeinde Hohenroth, Georg Straub, gilt mein herzlicher Glückwunsch. Seit 2006 war er bereits Bürgermeister der Rhön-Gemeinde und sitzt seit einigen Jahren nun für die Freien Wähler im Kreistag nachdem er ursprünglich für die CSU im Jahr 2006 zum Bürgermeister gewählt wurde.


Erstmals kandidierte er nun offiziell und erfolgreich für die FREIEN WÄHLER auch als Bürgermeister. Als nächster Schritt soll nun auch eine FW-Ortsgruppe gegründet werden. Nunmehr hat Straub acht Jahre Zeit, um die Gemeinde vor den Toren Bad Neustadts weiter zukunftsorientiert aufzustellen. Dies ist ihm in der Vergangenheit durchaus schon gelungen, denn mit dem ersten bayernweit inszenierten interkommunalen Bauhof mit den Nachbargemeinden Schönau und Salz wurde ein Stück Neuland betreten, das viele andere Kommunen noch vor sich haben. Die Planungen waren lang und intensiv. Zum 1.1.2012 ging die Bauhofgemeinschaft Hohenroth-Salz-Schönau nun an den Start. Seit 2008 dachte man daran, die gemeindlichen Bauhöfe der drei Orte zusammenzulegen. Nach langen Verhandlungen entstand der Zweckverband Bauhofgemeinschaft. Die Kosteneinsparung für die drei Gemeinden sei immens und die Arbeitskraft der Mitarbeiter könne besser verteilt werden, berichten die drei Bürgermeister.


Bei diesem Zweckverband handelt es sich sicherlich um ein vorbildliches und zukunftsweisendes Projekt der interkommunalen Zusammenarbeit. 16 Vollzeitkräfte haben einen Arbeitsplatz gefunden. Sie werden 7245 Einwohner in drei Gemeinden bauhoftechnisch versorgen und können in allen Gemeindegebieten eingesetzt werden. Synergieeffekte im Bereich des Geräteparcours, aber auch eines effizienteren Personaleinsatzes sind die beiden bedeutendsten Richtungspfeile dieses Projektes.


Interkommunale Zusammenarbeit war auch eines der Themen bei der Bezirksdelegiertenversammlung der FREIEN WÄHLER in Oberthulba, wo der dortige Bürgermeister Gotthardt Schlereth über die Zusammenarbeit seiner Gemeinde im „Kissinger Bogen“ zusammen mit den Gemeinden Nüdlingen, Bad Bocklet und Burkardroth berichtete. Angesichts begrenzter finanzieller Ressourcen und der demographischen Entwicklung sind ländliche Kommunen gut beraten künftig immer mehr interkommunal zu denken. Das Kissinger-Bogen-Bündnis umfasst eine Größenordnung von rund 21 300 Einwohnern und entscheidend ist, dass man sich „auf Augenhöhe“ trifft.


Schon in der Vergangenheit hat sich bei diesen Gemeinden gezeigt, dass man alleine zwar schneller voran, gemeinsam aber weiter komme. Erfolgreich arbeitet man bereits seit Jahrzehnten auf unterschiedlichen Ebenen zusammen etwa mit dem Abwasserzweckverband, dem Schulverbund, im Bereich der Wasserversorgung, beim Forst, der Verkehrsüberwachung oder der Gewässerentwicklung. Die großen Herausforderungen der Zukunft wie die Schaffung oder Verbesserung von Freizeitangeboten, das Wohnen im Alter, die Verbesserung und Vernetzung ÖPNV, die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, die Ausweitung kommunaler Zusammenarbeit bei Verwaltung, Bauhof oder Beschaffungen, die regionale Energieversorgung, die kulturelle Zusammenarbeit und der Tourismus lassen nun den Blick noch weiter öffnen.


Räumliche Nähe, ländlich geprägte Strukturen, ähnliche Größen und Aufgabenstellungen von Kommunen machen deshalb mehr denn je die Erkenntnis von Oberthulbas Bürgermeister Schlereth bedeutend:  „Wir dürfen nicht am Kirchturm stehen bleiben, sondern müssen französisch denken – in Regionen.“ Kleine Schritte führen hier zu Vertrauen und Erfolg. Aber sie setzen voraus: weniger ich und mehr wir. Durch Gemeinsamkeit und Bündelung der Potenziale gewinnen die Gemeinden in interkommunaler Zusammenarbeit mehr Leistungskraft.




Der Bürgermeister der Gemeinde Hohenroth, Georg Straub, erläuterte mir wie die interkommunale Zusammenarbeit vor Ort funktioniert.



 

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