Ingenieuremangel auch in Bayern: Was kann man tun?

10 September 2014

Ingenieuremangel auch in Bayern: Was kann man tun?

Ein Gastbeitrag meines Fraktionskollegen Prof. Dr. Michael Piazolo

Es sind vor allem mittelständische Unternehmen in innovationsintensiven Branchen, die Probleme haben, für freie Ingenieursstellen hochqualifizierte Bewerber zu finden. Der demografische Wandel, die derzeit gute konjunkturelle Lage und Schwächen des Bildungssystems haben einen Wettbewerb um die besten Köpfe ausgelöst, den meist die großen Automobil- und Technologiekonzerne für sich entscheiden können. In den übrigen Unternehmen bleiben trotz zahlreicher arbeitsuchender Ingenieure Stellen unbesetzt, weil deren Qualifikation dem gesuchten Profil nicht entspricht.




ING ... www.BAUwissen.at | media3000 ... www.media3000.at  / pixelio.de

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Betrachten wir das Problem des Ingenieurmangels vorrangig aus der Bildungsperspektive, ergeben sich daraus mehrere Lösungsansätze: Eine erste Strategie besteht in der Fort- und Weiterbildung zur Verfügung stehender älterer Ingenieure. Ein weiterer Schritt ist es, Nachwuchskräfte schon während des Studiums zu rekrutieren und zu betreuen – etwa durch Praktikumsangebote, Duales Studium oder die Vergabe von Abschlussarbeiten. Gleichzeitig gilt es, zusätzlich vorhandene Talente zu entdecken und zum Studienerfolg zu bringen. Viele Initiativen zur Gewinnung von MINT-Studierenden werden durch die enorme Quote der Studienabbrecher in den Ingenieurwissenschaften unterlaufen. An den Universitäten liegt sie derzeit bei über 50 Prozent, an den meisten Fachhochschulen noch bei einem Drittel. Deshalb fordern wir FREIE WÄHLER zu prüfen, wie Schulen die Studierfähigkeit für solche Fächer deutlich verbessern können. Hochschulen müssen noch stärker geeignete Begleitmaßnahmen wie Eignungsberatungen und Mentorenprogramme entwickeln. Duale Studiengänge können dabei ein Wegweiser sein: Sie weisen durch unterstützende Maßnahmen, Praxisnähe und gute berufliche Perspektiven deutlich geringere Abbruchquoten auf. Hohe Studienerfolgsquoten sind auch von beruflich Qualifizierten zu erwarten, denen seit 2009 der Weg in die Hochschulen offen steht.


Durch verbesserte und vereinfachte Anrechnungsmöglichkeiten von Leistungen aus Meister- oder Technikerschulen könnte der Anreiz einer akademischen Weiterbildung zum Ingenieur erhöht werden.



 

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