Erst vor wenigen Wochen hatte ich mit der Veranstaltung "GEMA - Gerechter Lohn oder Abzocke" Vereinsfunktionäre und GEMA-Verantwortliche an einen Tisch gebracht und dabei auch versucht die schwierig zu durchschauenden Regularien und Richtlinien der GEMA transparenter zu machen und Verständnis für deren Interessen zu wecken. Umso dreister fand ich dann dieser Tage eine Rechnung der GEMA, die meinem Heimat-Sportverein für eine Beach-Party zugeleitet wurde.
Um sage und schreibe 70 Prozent stieg die eingeforderte Summe, die dem Verein für die Ausrichtung der gleichen Veranstaltung gegenüber dem Vorjahr in Rechnung gestellt wurde. Statt 274,06 Euro sollte der Verein nunmehr 893,04 Euro berappen. Da blieb mir wirklich die Spucke weg. Großes Verständnis hatte ich deshalb für die erboste Mail des Vorsitzenden, der davon sprach, dass er jetzt wirklich die Antwort auf die damalige Fragestellung der Veranstaltung hat: "Abzocke!"
Da musste ich ihm recht geben und eine Überprüfung ergab zunächst keine wesentlichen Gründe für die Kostenexplosion. Die GEMA hatte allerdings diesmal nicht die Besucherzahl als maßgebende Berechnungsgrundlage hergenommen, sondern die Quadratmeterzahl der Veranstaltungsfläche und damit einen mehr als doppelten Basiswert. "Da brauchen wir keine Veranstaltung mehr machen, denn dann arbeiten unsere Vereinsmitglieder nur für die GEMA-Gebühr", hatte der Vorsitzende in seiner Brandmail mitgeteilt.
In der Tat, ein unhaltbarer Zustand, der in meinen Augen jegliches ehrenamtliches Engagement künftig lahm legen wird. Deshalb war es mir auch ein besonderes Anliegen hier bei der GEMA nochmal vorzusprechen und mich nach dem Gesinnungswandel zu erkundigen. Und es bedurfte schon viel Verhandlungsgeschick, dass letztendlich die Rechnung am Veranstaltungsbeginn dann doch die gleiche Summe auswies wie im Vorjahr.
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