Man hat es kaum noch für möglich gehalten, dass Ergebnisse der seit rund einem halben Jahr vom Landtag beschlossenen Umfrage zum doppelten Abiturjahrgang kommen. Dieser Tage leitete uns nun die Landtagspräsidentin ein entsprechendes Papier der Beschlussumsetzung zu. Als Hintergrund muss noch erläutert werden, dass diese Umfrage seitens der Freie Wähler-Landtagsfraktion im Oktober mit einem Antrag gefordert wurde, die CSU daraufhin unsere etwas umfassendere Anfrage als in praktikabel hinstellte und im Gegenzug eine online-Befragung durchsetzte, die dann aufgrund einer Serverüberlastung des Kultusministeriums misslang. Daraufhin setzten wir uns im Bildungsausschuss erneut mit einem Antrag durch, dass die Schulen händisch abgefragt werden, sodass zumindest eine Tendenz hinsichtlich der Berufs- und Studienabsichten der Abiturienten vorhanden sind.
Im Dezember wurden bei rund 57 800 Abiturienten/innen der Gymnasien sowie 24 900 Absolventen/innen der beruflichen Oberschulen nachgefragt. Auf die Frage zu den Planungen nach dem Schulabschluss gaben 15,4 Prozent der Befragten des neunjährigen Gymnasiums an, dass sie bereits zum Sommersemester 2011 ein Studium aufnehmen möchten. 5 Prozent planen mit einem Überbrückungsangebot und 45,2 Prozent wollen zum Wintersemester 2011 studieren. Bei den Absolventen des achtjährigen Gymnasiums möchten 50,6 Prozent aus dem Bereich der FOS/BOS 47 Prozent zum Wintersemester 2011 ein Studium aufnehmen. Bedingt durch die Aussetzung der Wehrpflicht ab dem 1. April 2011 dürften die genannten Quoten aber noch ansteigen.
Die Frage nach den gewünschten Studienfächern zeigt jeweils vergleichbare Ergebnisse. Etwa ein Drittel der Studienanfänger möchte eine Ingenieur- oder Naturwissenschaft, Mathematik oder Informatik studieren. Je ca. 20 Prozent verteilen sich auf die Wirtschafts- und Rechtswisschenschaften bzw. auf die Geistes- und Sozialwissenschaften und 10 Prozent auf die Kunst- und Musikwissenschaften sowie den Sport. 20 Prozent der angestrebten Studiengänge fallen in keine dieser Kategorien.
Die Wahl der Hochschule fällt erwartungsgemäß deutlich unterschiedlich aus. Während mit knapp 83 Prozent der Gymnasiasten der überwiegende Teil an eine Universität wechseln will, verteilt sich dies für die Absolventen der FOS/BOS mit 41,8 Prozent (Universität) und 58,2 Prozent (Fachhochschule) gleichmäßiger. Bei der Frage nach dem Studienort geben knapp zwei Drittel an, in Bayern studieren zu wollen, 15,8 Prozent möchte in ein anderes Bundesland und weniger als 10 Prozent ins Ausland wechseln. Der Anteil der Unentschlossenen liegt etwas über 10 Prozent.
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