Freie Wähler Bildungspolitik – Gar nicht so weltfremd

23 November 2010

Freie Wähler Bildungspolitik – Gar nicht so weltfremd

Die Welt ist schon verrückt, ob Stuttgart 21 oder der Bürgerentscheid in Hamburg zur längeren gemeinsamen Schulzeit, im Prinzip ist es das gleiche Phänomen, die Menschen wollen mitreden. Politik nur zum Abnicken, das ist vorbei! Das ist mir jetzt wieder klar geworden bei unserem bildungspolitischen Symposium zum Thema „Längere gemeinsame Schulzeit – mehr Bildungsgerechtigkeit oder der Weg in die Sackgasse?“

Ich war überrascht, wie wenig Zuhörer wie auch Podiumsteilnehmer sich eigentlich noch klar zu dieser immer wieder im Raum stehenden Alternative auch für das bayerische Schulsystem bekannt haben. Wenn ich es auf den Punkt bringe, da war es exakt ein Teilnehmer aus dem Publikum, der beklagte, dass „den Kindern durch die frühzeitige Selektion zu viel Druck“ auferlegt werde. Auch auf dem Podium war ein sonst in Bausch und Bogen die längere gemeinsame Schulzeit protegierender BLLV-Präsident Klaus Wenzel vorsichtig. Wie lange die sein könne, da wolle er sich nicht so festlegen, meinte er, und führte an, dass die individuelle Förderung das weitaus wichtigere zu beachtende Instrument sei. Als auch noch unsere sonst uns so hart kritisierenden Mittelfranken einschwenkten und das Thema quasi als nicht entscheidend „beerdigten“, war die Verwunderung für uns FW-Bildungspolitiker groß.

Auf einmal sind die bildungspolitischen Gräben nicht mehr so groß wie vorher vermutet und alle können sich auf die Grundidee "kleinere Klassen und mehr Lehrer" einigen.

Auf einmal sind die bildungspolitischen Gräben nicht mehr so groß wie vorher vermutet und alle können sich auf die Grundidee "kleinere Klassen und mehr Lehrer" einigen.



Rahmenbedingungen müssen stimmen, individuelle Förderung sei wichtiger, Elternarbeit gelte es voran zu bringen und einfach mehr Zeit den Kindern zu gönnen, so Summasumarum die Forderungen. Ach ja, die Lehrerbildung müsse verändert werden. Na hallo, glaub‘ ich es? Höre ich es richtig? Wer hat dies alles denn schon seit langem gefordert? Irgendwo komme ich da auf die Freie Wähler-Landtagsfraktion, die stets die zu verbessernden Rahmenbedingungen moniert und von kleineren Klassen und mehr Lehrern spricht. Damit ist dann auch eine bessere individuelle Förderung möglich. JA und die Elternarbeit, davon habe ich doch erst neulich bei der Integrationsdebatte erzählt und diese Forderung aufgestellt. Und schlussendlich der Zeitfaktor, der spielt bei unserem derzeit laufenden Antrag zur Flexibilisierung der Abschlussklasse, sprich im Einzelfall die 9. Klasse auf zwei Jahre auszudehnen, doch eine ganz entscheidende Rolle. Und auch bei der Lehrerbildung hatten wir doch schon mal ganz klare Forderungen weg vom Schularten-Lehrer hin zum Stufen-Lehrer!

Für mich steht fest, die bildungspolitische Zielrichtung unserer Fraktion ist gar nicht so „far away“ wie sie immer hingestellt wurde. Ganz im Gegenteil, wir sind mitten drin und sogar voll dabei! Und vor allem schwimmt unsere sogenannte „Basis“ wieder mit uns! Das ist eine ganz wichtige Erkenntnis aus der Veranstaltung im Landtag,  die uns nicht nur Mut macht, sondern Flügel verleiht.


 

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