Folgen der Schließung von Bundeswehr- und US-Army-Standorten für die Gemeinden, Städte und Landkreise in Unterfranken

29 Januar 2011

Folgen der Schließung von Bundeswehr- und US-Army-Standorten für die Gemeinden, Städte und Landkreise in Unterfranken

Die Aufgabe diverser Bundeswehr- und US-Militär-Standorte in Unterfranken in den letzten zehn Jahren hat die betroffenen Städte und Gemeinden verändert. Mit bloßem Auge kann man das beim Anblick der verlassenen Baracken und Kasernengelände erkennen. Neben diesen sichtbaren Veränderungen, stellt sich aber auch die Frage nach den harten Fakten des Strukturwandels in den betroffenen Kommunen. Grund genug für mich, beim Staatsministerium anzufragen, wie sich beispielsweise Arbeitsplätze, Kaufkraft oder Bevölkerungszahl seit der Militärkonversion entwickelt haben.

Nach der Schließung der Bundeswehrkasernen in Ebern, Giebelstadt/Klingholz und Mellrichstadt sind heute nur noch 5.805 deutsche Soldaten in Unterfranken stationiert, das sind nicht einmal mehr halb so viele im Jahr 1990, als noch 12.710 Soldaten hier ihren Dienst taten. Besonders die größeren noch verbleibenden Standorte in Hammelburg, Veitshöchheim und Volkach würde eine Aufgabe der dortigen Kasernen im Zuge der angedachten Bundeswehrreform hart treffen. Immerhin sind hier noch mehr als 5.400 Soldaten stationiert.

Die Zahlen, die sich durch die Aufgabe fast aller Standorte des US-Militärs im Regierungsbezirk ergeben, sind noch gewaltiger. Am letzten verbleibenden US-Army-Standort Schweinfurt ist heute weniger als ein Sechstel der ursprünglich in Unterfranken stationierten amerikanischen Soldaten übrig geblieben. Waren es 1990 noch 25.569 US-Soldaten, die an insgesamt sieben Standorten in Unterfranken arbeiteten, ist die Zahl bis heute auf 4.000 gesunken.

Für den Regierungsbezirk ergeben sich daraus gravierende strukturelle Wandlungen. So weisen sechs Städte und Gemeinden der von Militärkonversion betroffenen Kommunen im Zeitraum 1990 – 2009 einen deutlichen Rücklauf bei der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen auf. In Bad Kissingen sind heute 1.779 Menschen weniger beschäftigt als 1990, in Ebern 350, in Kitzingen 2.749, in Mellrichstadt 630, in Wildflecken 149, in Würzburg 2.672 und im Landkreis Bad Kissingen 1.770. Für mich ist hier ein klarer Zusammenhang zu sehen, 10.000 verloren gegangene Arbeitsplätze sprechen doch für sich!

Auch die Bevölkerungszahlen sind in einigen der von Militärkonversion betroffenen Kommunen zurück gegangen, namentlich in Bad Kissingen, wo heute 290 Menschen weniger leben als noch vor 20 Jahren, in Mellrichstadt (233 weniger) oder in der Gemeinde Wildflecken (84 weniger).

Lesen Sie die komplette Anfrage mit allen Zahlen und Rückschlüssen.

Nach der angekündigten "Guttenbergschen" Bundeswehrreform ist unklar, wie viele Bundeswehrstandorte in Unterfranken erhalten werden und wie viele schließen müssen. Foto: Gerd Altmann

Nach der angekündigten "Guttenbergschen" Bundeswehrreform ist unklar, wie viele Bundeswehrstandorte in Unterfranken erhalten werden und wie viele schließen müssen. Foto: Gerd Altmann/ PIXELIO



 

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