Ferienbetreuung muss endlich auf gesunde Füße gestellt werden

23 März 2015

Ferienbetreuung muss endlich auf gesunde Füße gestellt werden

Demnächst stehen wieder Ferien an. Diesmal sind es zwar nur die Osterferien, aber immerhin können auch „kurze“ Ferienzeiten für Eltern und Alleinerziehende zum Problem werden. „Wohin mit den Kindern?“, lautet nicht selten die Frage wenn beide Elternteile berufstätig sind und sonstige Familienangehörige nicht vor Ort sind, um die Betreuung der Schulkinder oder auch des Kindergartenkindes – für den seltenen Fall, dass auch die KiTa Ferien-Schließzeit hat – zu übernehmen.

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Eindrucksvoll schilderten bei einem Runden Tisch des MehrGenerationenNetz Bad Kissingen betroffene Mütter und Väter "ihr Schicksal". Von der Verteilung der hart erarbeiteten Urlaubstage beider berufstätiger Eltern auf die Ferienzeiten zur Betreuung der Kinder bis hin zum Spagat einer alleinerziehenden Mutter überhaupt einen Job zu finden, bei dem der Arbeitgeber auf die Betreuung des Kindes bereit war, Rücksicht zu nehmen. Die große Frage war natürlich, welche Lösungen für die Betreuung in den Ferien überhaupt möglich sind und wer letztendlich dafür die Verantwortung übernimmt und somit die Kosten tragen soll.

Für uns FREIE WÄHLER steht schon seit langem fest, dass Bildung eine Staatsaufgabe ist und deshalb der Staat auch dafür verantwortlich ist ein funktionierendes und passgenaues Bildungs- und Betreuungsangebot anzubieten und zu bezahlen.

Die Zeiten, dass der Kindergartenbesuch Zeitvertreib ist und die Schulkinder am Nachmittag nach Hause zu Mama und Papa gehen, sind längstens vorbei. Frühkindliche Bildung beginnt heute im Kindergarten und setzt sich in der Schule nahtlos fort, nur die Betreuung der Kinder bekommt im staatlichen System einen Knick. Und der Ruf von Wirtschaft und Staat nach Fachkräften und einer möglichst zeitnahen Rückkehr junger Eltern in den Beruf erfordert endlich auch ein Umdenken und Nachjustieren von der Politik.

Da nützt es eben wenig, wenn der Kindergarten "nur" von 7.30 bis 17.00 Uhr geöffnet ist und in den Ferien drei Wochen zu hat. In diesen drei Schließwochen braucht es auch ein staatlich ermöglichtes und kommunal gestaltetes Betreuungsangebot. Das wird zu einer Zukunfts-Herausforderung für Kommunen und Unternehmen. Beispiele wie die Haßfurter Firma UPONOR oder die Marktheidenfelder WAREMA, die schon mehrfach für ihre Familienfreundlichkeit ausgezeichnet worden sind, zeigen, dass es geht: mit eigenen Betreuungs-Angeboten in den Ferien für die Kinder der Betriebsangehörigen. Auch die Gemeinden Burkardroth, Premich oder Nüdlingen, die dies als "freiwillige" Leistungen für ihre jungen Eltern anbieten und bezahlen, sind noch vorbildliche Einzelfälle. Ich bin kein Prophet, bin mir aber sicher, dass es spätestens in 5-10 Jahren die Regel sein wird. Denn eine Kommune, die attraktiv für junge Familien und Unternehmen sein will, die die besten Fachkräfte haben möchte, wird um diese Weiterentwicklung der Bildungs- und Betreuungsangebote nicht umher kommen.


 

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