Ergebnisse der Schulversuche „MODUS F“ und „Profil 21“

1 Februar 2012

Ergebnisse der Schulversuche „MODUS F“ und „Profil 21“

Mehr Autonomie für die Schulen ist eine weit verbreitete Forderung für alle Schularten. Mit den Schulversuchen „Modus F“ und „Profil 21“ wurden hierzu wichtige Erkenntnisse für eine sogenannte mittlere Führungsebene an Schulen gesammelt. Auf Initiative der FREIEN WÄHLER berichtete das Kultusministerium nunmehr im Bildungsausschuss über die Ergebnisse und mögliche Schlussfolgerungen.

Ziel der Schulversuche an insgesamt 68 Schulen verschiedenster Schularten war die Einführung einer mittleren Führungsebene. Darunter ist eine erweiterte Schulleitung zu verstehen, die den Schulleiter bei Teamentwicklungsmaßnahmen, Coaching-Maßnahmen und einer unterrichtsbezogenen intensiveren Zusammenarbeit unterstützen sollen. Hierzu zählen Mitarbeitergespräche ebenso wie effizientere Arbeitsabläufe in den Abteilungen, verbesserte Schulorganisation und transparentere Kommunikation.

Um entsprechende Erkenntnisse zu gewinnen wurden insgesamt 888 Fragebögen ausgewertet. Diese legten dar, dass sich insgesamt durch diese Umstrukturierungsmaßnahmen an den Schulen Einiges in Bewegung setzte in punkto Eigenverantwortung, Selbstgestaltung und Autonomie. Klar und deutlich war feststellbar, dass sich die Schulorganisation dadurch deutlich verbesserte und es zu einer Entlastung der Schulleitung führte. Auch war eine deutliche Akzeptanz der Schulversuche innerhalb der Laufzeit bei den Lehrkräften feststellbar.

Gleichwohl ist aus den umfangreichen Auswertungen auch eine gesunde Skepsis bei den Lehrkräften feststellbar gewesen. Meines Erachtens hätte hier eine bessere Einbeziehung der Personalvertretung durchwegs zu einer noch höheren Akzeptanz führen können. Denn immer wieder vernehme ich in Diskussionen mit Lehrkräften die Bedenken hinsichtlich zusätzlichen dafür erforderlichen Zeitaufwandes.

In punkto einer flächendeckenden Umsetzung dieser Schulversuchs-Erkenntnisse für eine mittlere Führungsebene bin ich überzeugt, dass dies kein Schnellschuss werden darf, sondern ein lang angelegter Prozess im Rahmen eines Schulentwicklungs-Prozesses. Für die Umsetzung benötigt es zusätzlicher Ressourcen bei der Stundenanrechnung. Insgesamt sehe ich die Schulversuche als guten Ansatzpunkt für eine Weiterentwicklung einer mittleren Führungsebene, gleichwohl gilt es zu fragen, warum bei den Befragungen dennoch rund 40 Prozent der Befragten sich eher zurückhaltend äußerten. Deshalb muss die klare Forderung an das Kultusministerium lauten aus den noch vorhandenen Erkenntnissen Verbesserungen bei den „wunden Punkten“ zu erzielen.

Eine unserer Kernfragen,  welche Auswirkungen die Einführung einer mittleren Führungsebene an Grund- und Haupt- bzw. Mittelschulen auf die Schulämter hat, blieb die Auswertung allerdings schuldig. Insgesamt gilt die Aufforderung an die Staatsregierung, auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse mehr Autonomie an den bayerischen Schulen zuzulassen. Unser Ziel sind selbstständige Schulen in Bayern. Um dieses Ziel zu erreichen, können wir uns nicht mit kleinen Änderungen zufrieden geben. Stattdessen ist es an der Zeit, Bestehendes zu überdenken und den Schulen endlich genügend Spielraum zu geben, um selbst zu entscheiden.

Die Abschlussergebnisse zu den beruflichen Schulen und zu allen anderen Schularten können Sie hier nachlesen.

Der Schulleiter der Berufsschule Kitzingen-Ochsenfurt, Bruno Buchen, erklärt mir die Umsetzung des "Profil 21" an seiner Schule.



 

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