Duschen für die Energiewende

31 Oktober 2011

Duschen für die Energiewende

Den Atomausstieg verbuchen viele Bürger als Erfolg. Doch wie der Weg hin zu regenerativen Energien bestritten werden soll, scheint so undurchsichtig wie der Blick durch eine Milchglasscheibe.

Die Politik zeigt den Bürgern wenig Möglichkeiten auf, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen. Ein jeder fragt sich, wie der Umstieg zur sauberen Energie von statten gehen soll. Dabei entfachen sich immer wieder neue Diskussionen über regenerative Energien wie Sonne, Wasser und Wind. Doch kaum jemand spricht von der Tatsache, dass Energiesparen zu einem Drittel zur Energiewende beitragen kann. Dass man somit auch als Normalbürger die Initiative ergreifen und dabei auch noch seinen eigenen Geldbeutel schonen kann, zeigte Gottfried Obermair, Referent für Umwelt und Energie der Freien Wähler in Langenprozelten. Hier referierte er zum Thema „Energie sparen - Geldbeutel schonen“ und lieferte seinen rund 25 Zuhörern und mir hilfreiche Tipps, wie die Energiewende auch den eigenen Geldbeutel entlasten kann.

Beim Verteilen der Energiesparerpreise

»Duschen statt Vollbad«



Im Haushalt lauern viele „Energiefresser“, die nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern zudem auch noch unnötig Ressourcen verbrauchen. „Geldbeutel entlasten und Ressourcen schonen“, lautete die Devise von Obermair. Hierzu reichen manchmal schon kleine Dinge aus, wie das Ausschalten von Elektrogeräten, anstatt ganz bequem den Stand-by-Knopf zu betätigen. Wer außerdem das Duschen einem Bad vorzieht und somit eine große Menge Wasser spart, oder auf einen Zweitkühlschrank im Keller verzichtet - meist sind es die ausrangierten Geräte, die viel Strom benötigen - kann auch hier seinen Verbrauch im Strom- und Wasserbereich reduzieren. Genauso ist es laut Obermair sinnlos, die Lagertemperatur in der Gefriertruhe so weit es geht herunterzusetzen, denn: „Die Lebensmittel halten bei minus 20 Grad auch nicht länger als bei minus 18“, so der Referent.

Weshalb genau man versuchen sollte Energie einzusparen, hat exakt drei Gründe: die Umweltbelastung, die Klimaveränderung und die Knappheit der fossilen Energieressourcen. Mit wenig Aufwand so viel verändern zu können und auch noch selbst Nutzen daraus zu ziehen, erscheint mir selbst Ansporn genug. Inwiefern der Normalbürger profitiert, demonstrierte Gottfried Obermair noch an einem Beispiel: verbraucht ein Vier-Personen-Haushalt durchschnittlich 4000 Kilowattstunden Strom im Jahr, so kann der Verbrauch durch kleinste Veränderungen im Eigenheim auf rund 3 700 Stunden reduziert werden. Dies würde eine Einsparung von ca. 200 Euro bedeuten. Eine beträchtliche Summe, wie ich finde.

Der Vortrag schaffte ein neues Bewusstsein für die Energiewende

Gemeinsames Handeln

Mit derartigen praktischen Tipps schaffte es Gottfried Obermair die Besucher und auch mich nochmals für dieses Thema zu sensibilisieren. Es war ein Aufruf, nach diesem Vortrag nach Hause zu gehen und sich zu überlegen, wo man denn selbst anfangen könnte, Ressourcen einzusparen, um den Wunsch der Energiewende zu verwirklichen. Denn sie kann und wird ohne die Bürger nicht umzusetzen sein. Es darf keinesfalls außer acht gelassen werden, dass der Weg hin zu sauberer Energie ein langwieriger, aber zu meisternder Prozess ist, der ausschließlich gemeinsam mit den Bürgern auf regionaler Ebene entschieden werden kann. Deshalb muss schon in Kommunen begonnen werden, etwas zu leisten, um die Atomenergie Geschichte werden zu lassen.


 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen