Der Nationalpark Steigerwald ist endgültig vom Tisch

23 Juli 2011

Der Nationalpark Steigerwald ist endgültig vom Tisch

Für die Region Steigerwald und die dort wohnende Bevölkerung ist dies eine wirklich erfreuliche Nachricht. Noch vor der Sommerpause hat die Staatsregierung dem jahrelangen Druck der Bevölkerung in Ostunterfranken und dem Verein „Unser Steigerwald“ nachgegeben und der Diskussion um einen möglichen Nationalpark die rote Karte gezeigt. Damit wurde vor allem der vom Bund Naturschutz geforderten Umwidmung das Aus beschert. Es wird demnach keinen Nationalpark Steigerwald geben, stattdessen gab es jedoch grünes Licht für ein „Zentrum Nachhaltigkeit Wald“.

Der Nationalpark wurde nun endlich zu den Akten gelegt. Über diese Entscheidung bin ich sehr froh, denn bei zwei Besuchen im Steigerwald konnte ich mich davon überzeugen, dass die Bevölkerung keinen „Wald als Museum“ möchte, sondern einen lebendigen Wald. Die vielen Plakate dort in der Gegend haben gezeigt, wie wenig das Bestreben nach einem Nationalpark Steigerwald in der Bevölkerung verankert war. Lediglich vom Bamberger Landrat Denzler und dem Bund Naturschutz war dies in den vergangenen Jahren forciert worden.

Ersatzweise soll nun aber ein „Zentrum Nachhaltigkeit Wald“ im Steigerwald geschaffen werden. Der Grundgedanke für dieses Projekt stammt vom Verein „Unser Steigerwald“, unter dessen Dach sich die Nationalpark-Gegner versammelt haben. Mehrere Begegnungen mit den Vereinsmitgliedern zeigten mir, dass die dortige Bevölkerung durchaus der Ökologie aufgeschlossen ist, sich jedoch hinsichtlich der Nutzung des Steigerwalds nicht etwas von außen aufzwängen lassen wollte. Die Menschen in der Region sind daher durchaus bereit, sich gewissen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen hinzugeben, allerdings nur in gewissen Maßen, so wie es etwa das „Trittsteinkonzept“ der Bayerischen Staatsforsten vorsieht.

Die Pläne für ein „Haus der Buchen“, das als Wegbegleiter für den Nationalpark Steigerwald galt, sollen von staatlicher Seite auch nicht mehr weiter unterstützt werden. Im Nachhaltigkeitszentrum soll vor allem die Ökologie nicht zu kurz kommen. Zudem will man hier aufzeigen, dass Ökonomie und Ökologie bei der Waldnutzung kein Widerspruch sind. Geplant sind daher ein Ausstellungszentrum, sowie Lehr- und Erlebnispfade im Wald. Dafür stehen zunächst drei Millionen Euro zur Verfügung. Der Standort dafür ist bisher noch offen, mehrere Orte haben jedoch bereits ihr Interesse daran gezeigt. Das Zentrum soll bis 2013 fertig sein. Darüber hinaus sollen im Steigerwald weitere staatlich geförderte Projekte entstehen.

Im Steigerwald wird seit Jahren vor Ort bewiesen, dass sich Ökologie und Ökonomie nicht gegeneinander ausschliessen.



 

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