Bundeswehr-Dienstpostenstreichung trifft Mainfranken ins Mark

8 November 2011

Bundeswehr-Dienstpostenstreichung trifft Mainfranken ins Mark

Die Bundeswehrreform hat Mainfranken heftig getroffen, deutlich stärker als das vorher zu erwarten war. Rund 40 Prozent der bisher in den vier mainfränkischen Standorten vorhandenen Dienstposten werden reduziert. Damit ist Mainfranken nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus Würzburg, Wildflecken, Kitzingen und Giebelstadt sowie der Schließung der Bundeswehrstandorte Ebern, Mellrichstadt und Giebelstadt zum dritten Mal „militärisch“ getroffen.

Die Umstrukturierung der Bundeswehr zur Freiwilligenarmee hat massive Auswirkungen auf den Personalumfang der mainfränkischen Bundeswehrstandorte. Allein der Landkreis Bad Kissingen wird durch den Abbau von 1.400 Stellen in Wildflecken und Hammelburg 45 Prozent der bisherigen Dienstposten verlieren. Am Standort Volkach im Landkreis Kitzingen werden 680 der 1.830 Stellen wegfallen. In Veitshöchheim (Landkreis Würzburg) werden 310 der 1.190 Dienstposten gestrichen. In der Stadt Würzburg wird das Kreiswehrersatzamt geschlossen.

Damit ist die Region Mainfranken wie oben bereits dargestellt nicht zum ersten Mal Leidtragende von Truppenreduzierungen. Bereits frühere Bundeswehrreformen zogen umfassende Stellenstreichungen nach sich oder führten gar zur Schließung ganzer Standorte, etwa in Giebelstadt, Ebern oder Mellrichstadt. Vor allem auch durch den vollständigen Abzug der US-Streitkräfte aus Würzburg, Kitzingen, Wildflecken und Bad Kissingen sehen sich die betroffenen Kommunen noch heute enormen wirtschaftlichen und städtebaulichen Herausforderungen gegenüber.

Besonders hart trifft es die Region, denn die mainfränkischen Bundeswehrstandorte sind intensiv mit der Region und ihrer Bevölkerung vernetzt, deren Bedienstete hervorragend integriert und akzeptiert. Insbesondere in den ländlich geprägten Räumen ist die Bundeswehr ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor, nicht nur als Arbeitgeber im Zivilbereich. Sie ist gleichzeitig wichtiger Auftraggeber für den regionalen Handel, das Handwerk sowie den Dienstleistungssektor und sichert dadurch Arbeitsplätze in Nachgelagerten Branchen.

Die nun beschlossene Reduzierung der Dienstposten bedeutet einen enormen Verlust an Wirtschaftskraft und setzt die betroffenen Kommunen der akuten Gefahr einer Beschleunigung der ohnehin negativen demografischen Entwicklung aus – mit nicht absehbaren Folgen für die Versorgungsinfrastruktur vor Ort. Deshalb habe ich sofort nach Bekanntwerden der Streichungen entsprechende Kompensation von der Bundesregierung und dem Freistaat in Form Strukturverbessernder Maßnahmen oder Förderprogrammen und institutioneller Ausgleichsmaßnahmen.

Dass jetzt auch der Rat der Regionen eine entsprechend lautende Resolution an die Bundesregierung und den Freistaat verfasst, bestärkt mich in der Tatsache, dass ich mit meinen Forderungen richtig gelegen habe und wir für den einhergehenden notwendigen strukturellen Anpassungs- und Konversionsprozess in Mainfranken externe Hilfe durch umfassende Kompensationsleistungen benötigen.

Die Bundeswehr wird in Regierungsbezirk Unterfranken um 40 Prozent aufgrund der neuen Reform reduziert. Foto von Gemen64/ PIXELIO



 

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