Wussten Sie, dass 2011 das Europäische Jahr der Freiwilligendienste ist? Wahrscheinlich ebenso wenig wie ich, bis ich mir vor drei Tagen einmal einen Überblick über das neue Jahr verschafft habe und entdeckt habe, dass man dem sogenannten bürgerschaftlichen Engagement mit solch einem aufwendigen Titel wohl wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen möchte.
Grundsätzlich halte ich ja nicht so viel von so abgehobenen Titeln. Wie das schon klingt, Europäisches Jahr der …..? Anpacken zählt für mich immer noch mehr, als ewig um den heißen Brei herumreden. Jedenfalls haben wir in meinem Heimatort Langenprozelten das neue Jahr auch ohne ein solches EJdF mit Zupacken begonnen. Zusammen mit rund zehn weiteren Freiwilligen haben wir am Neujahrstag mal eben in zweistündiger Handarbeit das Flachdach unseres Pfarrheimes von den rund drei Tonnen Schneelast befreit, sodass Diejenigen, die in den nächsten Wochen dort Fasching u.a. feiern wollen, nicht im Hochwasser sitzen.
So stelle ich mir bürgerschaftliches Engagement vor. Ein kurzer Rundruf und schon finden sich einige Menschen zusammen und tun etwas für die Allgemeinheit. So funktioniert das auch noch recht gut im sogenannten ländlichen Raum in weitestgehend dörflichen Strukturen. Davon lebt die Dorfgemeinschaft, davon profitieren die Menschen außerhalb der Ballungszentren. Deshalb gehört dort das ehrenamtliche Engagement fast zum Alltag, denn die Arbeit in Vereinen und Organisationen lebt vom Ehrenamt.
Ich habe selber rund 20 Jahre fünf, sechs, oft sieben Mal in der Woche jahrein jahraus diesem Ehrenamt im Sport gefrönt ohne jemals zu fragen für wen ich das mache oder ob es mir etwas bringt. Es war einfach der Spaß an der Freud‘, und so denke ich werden es die vielen Menschen, die sich bisher im Ehrenamt engagiert haben und weiter engagieren auch handhaben. Und das mit und ohne Europäisches Jahr der Freiwilligendienste!
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