Soll das Fach „Alltagswissen“ an bayerischen Schulen Pflichtfach werden?
Damit Kinder und Jugendliche ihren Alltag eigenständig und verantwortungsvoll bewältigen können, benötigen sie vielfältige Kompetenzen. In der Vergangenheit wurde dieses „Alltagswissen“ größtenteils im Elternhaus vermittelt. Immer mehr zeigt sich allerdings, dass viele Kinder dieses Rüstzeug eben nicht mehr von zuhause mitbekommen – sei es beispielsweise der bewusste Umgang mit Geld, das Wissen um die Nahrungskette vom Anbau bis zum Konsum oder ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Internet.
Genau deshalb haben wir FREIEN WÄHLER bereits vor knapp zweieinhalb Jahren im Landtag auf die Wichtigkeit dieser Themen hingewiesen und ein eigenes Unterrichtsfach „Lebenskunde“ gefordert. Im Fortgang der Debatte hat die Kultusministerkonferenz (KMK) im Herbst 2013 Empfehlungen zur „Verbraucherbildung an Schulen“ beschlossen. Dabei hat die KMK ebenfalls festgestellt, dass die Bereiche Finanzen, Marktgeschehen und Verbraucherrecht, Ernährung und Gesundheit an den Schulen zu verstärken sind. Gleiches gelte für Medien und Information sowie nachhaltiger Konsum und Globalisierung. Die Anfang dieses Jahres durch eine Kölner Schülerin über den Kurznachrichtendienst Twitter wiederentflammte Diskussion über die mangelnde Praxistauglichkeit des in der Schule gelernten Wissens machte dies erneut sichtbar – und rief bundesweite Reaktionen hervor.
Im Mittelpunkt stand dabei immer die Frage, ob die Schule tatsächlich auf das Leben vorbereitet oder den Fokus zu sehr auf fachliches Wissen legt. Die jetzt durch Bundesbildungsministerin Wanka und weitere namhafte Politiker angestoßene Debatte für ein Fach „Alltagswissen“ zeigt mir, dass die Umsetzung der KMK-Empfehlungen im Rahmen der bestehenden Unterrichtsfächer nicht gelungen ist. Deshalb muss die Forderung der FREIEN WÄHLER nach einem eigenen Unterrichtsfach „Lebenskunde“ in Bayern jetzt auf den Weg gebracht werden.
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