200 Planstellen als „wunderbare Brotvermehrung“ und Allheilmittel

24 Mai 2012

200 Planstellen als „wunderbare Brotvermehrung“ und Allheilmittel

200 neue Planstellen sollen ab dem neuen Schuljahr als sogenannter Integrationszuschlag ins bayerische Schulsystem gegeben werden. Diese Stellen sind vornehmlich an Grund- und Mittelschulen, aber auch andere Schularten für die Förderung von Migranten-Schülern vorgesehen. Damit sollen zusätzliche Sprachförderkurse, Förderkurse für unbegleitete Jugendliche, individuelle Förderung an gebundenen Ganztagsschulen, zusätzliche Lehrerstunden in den Übergangsklassen, Senkung des Klassenteilers und zusätzlichen Förderstunden in Großstadt-Milieus abgedeckt werden.



200 Stellen klingen erst mal gut, aber ich befürchte fast, dass für all die aufgeführten Problemlagen dies unterm Strich deutlich zu wenig sein wird. Wie die Stellen bzw. die Lehrerstunden dann zugewiesen werden sollen ist freilich noch nicht richtig klar. Wie Kultusminister Spaenle im Bildungsausschuss mitteilte, sollen anhand der drei Faktoren Migrationsanteil, Jugendhilfebedarf und Sozialindizes hier die Verteilung erfolgen. Derzeit ist der Migrantenanteil an bayerischen Schulen mit 22,6% an Mittelschulen am höchsten und mit sechs Prozent an Gymnasien am geringsten. Mit 12 Prozent liegen die FOS/BOS ziemlich genau in der Mitte unter den verschiedenen Schularten.



Besonders diskutiert wurden die Übergangsklassen, in denen in größeren Städten Kinder mit Migrationshintergrund gebündelt beschult werden. Derzeit liegt hier der Klassenschülerschnitt knapp über 20 Schülern. Hier muss in meinen Augen nach wie vor der Schnitt gesenkt werden und ein Zwei-Lehrerprinzip angestrebt werden, um den vielfältigen Anforderungen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden.



Aber über die Übergangsklassen hinaus benötigen wir auch für Regelschulen, an denen nunmehr wieder vermehrt Kinder von Asylbewerbern aufgenommen werden zusätzliche Unterstützung. Das vernehme ich auch aus meiner Heimatstadt Gemünden. Dort gehen teilweise Kinder von Asylbewerbern zur Schule, die kein Wort Deutsch sprechen. Dann sind die Lehrkräfte einfach überfordert, sich über den normalen Unterricht hinaus noch dieser Kinder umfassend anzunehmen. Mein Vorschlag lautete deshalb eine Art "Mobile Reserve Asyl" pro Regierungsbezirk zu schaffen, um so schnell und flexibel und nach Bedarf reagieren zu können und die Lehrkräfte vor Ort zu unterstützen.


Da kann er noch so viel gestikulieren – sein Vorschlag wird dadurch auch nicht besser: Kultusminister Spaenle. Foto: von Sigismund von Dobschütz (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), , via Wikimedia Commons



 

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