Aufklären ist silber, schweigen bringt Gold. Das doppelte Spiel der IAEO und ihr besonderes Verhältnis zur WHO

5 April 2011

Aufklären ist silber, schweigen bringt Gold. Das doppelte Spiel der IAEO und ihr besonderes Verhältnis zur WHO

Die Internationale Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency), kurz IAEO, wurde am 29.7.1957 als unabhängige Organisation der Vereinten Nationen gegründet. Die Gründung muss besonders vor dem Hintergrund der Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki und dem zunehmenden atomaren Wettrüsten im Kalten Krieg betrachtet werden. Dies scheint auf den ersten Augenblick zumindest so:

"Ziel der Organisation ist es, den Beitrag der Atomenergie zum Frieden, zur Gesundheit und zum Wohlstand auf der ganzen Welt rascher und in größerem Ausmaß wirksam werden zu lassen. Sie stellt soweit als möglich sicher, dass die von ihr geleistete Hilfe nicht zur Förderung militärischer Zwecke verwendet wird."

(Artikel II der Gründungsstatuten)

Bereits hier wird der logische Fehler im Konzept der IAEO augenscheinlich, durch die jahrzehntelange Förderung der friedlichen Nutzung der Kernkraft gelangten immer mehr Staaten in den Besitz von technologischem Know-How, unter anderem zur Produktion von waffenfähigem Plutonium. Wer die Entstehung von Plutonium und sei es als „Abfallprodukt“ bei der Stromgewinnung in Kauf nimmt, gleichzeitig aber gegen den Einsatz von Plutoniumbomben vorgeht, handelt nicht glaubhaft. Dass dieses Verhalten jedoch auch noch durch die Vergabe des Nobelpreises an die IAEO 2005 honoriert wurde, ist nur schwer begreiflich

Auch die personelle Aufstellung der IAEO gilt als bedenklich, sind hier nicht wenige Lobbyisten der Atomwirtschaft vertreten, die schon rein aus Berufsgründen die Gefahr der Kraftwerke klein reden müssen.



IAEO und WHO

Fast noch unglaublicher ist der Zusammenhang zwischen der IAEO und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gemäß ihrer eigenen Verfassung dient die WHO als Organ zur „umfassende[n] Aufklärung […] und Unterstützung im Bereich der Gesundheit, was die „Förderung einer klaren Meinungsbildung in [der] Bevölkerung“ hinsichtlich gesundheitlicher Risiken einschließt.

Bereits im Sommer 1956 hatten führende Genetiker auf einer Konferenz vor den möglichen Folgen der „friedlichen Nutzung“ der Atomkraft gewarnt. Dies brachte die IAEO auf den Plan, die ihrerseits wiederum der WHO ab 1959 durch ein Abkommen einen regelrechten Maulkorb verpasste. Dieses Abkommen besiegelte auch das Ende der Überwachung der gesundheitlichen Risiken durch eine unabhängige medizinische Behörde. Auch der Veröffentlichung brisanter Informationen wurde damit ein Riegel vorgeschoben, es herrsche Einigkeit, dass man notfalls auch nicht näher erläuterte „restriktive Maßnahmen“ ergreifen müsse, „um den vertrauliche Charakter gewisser ausgetauschter Informationen zu wahren.“


 

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